Durchfall

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Durchfall (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Durchfall die Durchfälle
Genitiv des Durchfalls
des Durchfalles
der Durchfälle
Dativ dem Durchfall den Durchfällen
Akkusativ den Durchfall die Durchfälle
[1] Durchfall-Statue in Isan, Thailand

Worttrennung:

Durch·fall, Plural: Durch·fäl·le

Aussprache:

IPA: [ˈdʊʁçˌfal]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Durchfall (Info)

Bedeutungen:

[1] zu schnelle Ausscheidung von breiigem bis flüssigem Stuhl
[2] umgangssprachlich, selten: Misserfolg; das Scheitern beispielsweise bei einer Prüfung (das Durchfallen)

Herkunft:

Konversion des Stammes von durchfallen zum Substantiv, belegt seit dem 16. Jahrhundert[1]

Synonyme:

[1] Bauchfluss, Darmkatarrh, Diarrhö, Diarrhoe, Dünner, Dünnschiss, Dünnpfiff, Durchmarsch, Flitzekacke, Flotter Otto, Scheißerei, Scheißeritis, Schnelle Kathrin, Schnelle Katharina, Sprühwurst
[2] Fehlschlag, Flop, Misslingen, Misserfolg (das Durchfallen)

Gegenwörter:

[1] Verstopfung

Oberbegriffe:

[1] Verdauungsstörung

Unterbegriffe:

[1] Brechdurchfall, Reisedurchfall

Beispiele:

[1] Bei Magen-Darm-Grippe hat man auch Durchfall.
[1] „Das mit dem Durchfall störte mich weniger, aber was anderes passierte.“[2]
[1] „Plötzlich hatte er den Eindruck, Durchfall zu bekommen, und rannte auf die Toilette.“[3]
[1] „Bald tritt bei der Kleinen zum Hunger noch ein hartnäckiger Durchfall hinzu.“[4]
[1] Als Allgemeinarzt kann man ein Lied singen von gehäuft auftretenden Durchfällen im Altenheim.
[1] „Schwerwiegende Infektionskrankheiten des Magen-Darm-Traktes, die mit blutigen Durchfällen und Fieberschüben einhergingen, waren zu allen Zeiten die gefürchteten Begleiter des Heeres.“[5]
[2] „Im Jahre 1783 wurde Lessings ‚Nathan der Weise‘ zum ersten Male in Berlin aufgeführt, erlebte aber einen vollkommenen Durchfall, und zwar infolge eines unseligen Versprechens des Darstellers des Sultans.“[6]
[2] „So ging ihm, als der ‚Prinz von Homburg‘ von Kleist durchfiel und vom Wiener Publicum theilweise ausgelacht wurde, dieser Kleist’sche Durchfall sehr zu Herzen.“[7]
[2] „Wenn, wie wieder Otto Elben erzählt, einer der prüfenden Professoren sagte, ‚M. habe die vorhandenen juristischen Kenntnisse so geschickt und vernünftig angewandt vorzutragen gewußt, daß man ihn unmöglich durchfallen lassen konnte‘, so kann sich dies unseres Erachtens unmöglich auf das ganze Examen, dessen Ergebniß die Gefahr des Durchfalls völlig ausschließt, sondern höchstens auf ein Einzelfach beziehen.“[8]

Wortbildungen:

[1] Durchfallerkrankung, Durchfallerreger, Sprechdurchfall

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1, 2] Wikipedia-Artikel „Durchfall
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Durchfall
[1] Goethe-Wörterbuch „Durchfall
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Durchfall
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalDurchfall
[1] The Free Dictionary „Durchfall
[1, 2] Duden online „Durchfall“ (für Bedeutung 2 siehe Synonymangaben)
[1] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Durchfall“ auf wissen.de

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „durchfallen“.
  2. J. D. Salinger: Der Fänger im Roggen. Roman. 19. Auflage. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 2014, ISBN 978-3-499-23539-9, Seite 258. Englisches Original 1951.
  3. Pascal Mercier: Perlmanns Schweigen. Roman. btb Verlag, München 1997, ISBN 978-3-442-72135-1, Seite 332.
  4. Christian Graf von Krockow: Die Stunde der Frauen. Bericht aus Pommern 1944 bis 1947. Nach einer Erzählung von Libussa Fritz-Krockow. 11. Auflage. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart/München 2000, ISBN 3-421-06396-6, Seite 104. Erstauflage 1988.
  5. Kay Peter Jankrift: Das große Sterben. In: DAMALS. Das Magazin für Geschichte. Nummer 5, 2018, ISSN 0011-5908, Seite 36.
  6. Wikisource-Quellentext „Wenn Schauspieler sich versprechen“ (Stabilversion)
  7. Wikisource-Quellentext „BLKÖ:Schreyvogel, Joseph“ (Stabilversion)
  8. Wikisource-Quellentext „ADB:Mayer, Karl (Politiker)“ (Stabilversion), Abkürzung u. E. aufgelöst.