Akzent

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Akzent (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Akzent die Akzente
Genitiv des Akzentes
des Akzents
der Akzente
Dativ dem Akzent
dem Akzente
den Akzenten
Akkusativ den Akzent die Akzente

Worttrennung:

Ak·zent, Plural: Ak·zen·te

Aussprache:

IPA: [akˈt͡sɛnt]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Akzent (Info)
Reime: -ɛnt

Bedeutungen:

[1] Linguistik: typische Eigenschaft der Aussprache oder des Tonfalls einer Sprache (oft die eines Fremdsprachigen, der die Muttersprache des Zuhörers spricht)
[2] Linguistik: Betonung eines Satzes, Wortes, einer Silbe oder eines Lauts
[3] Linguistik: Zeichen, das Betonungen ([2]) oder abweichende Aussprache kennzeichnet
[4] Musik: Zeichen in der Notation, das angibt, welche Musiknoten betont werden sollen
[5] übertragen: besondere Betonung oder Hervorhebung eines Sachverhalts

Herkunft:

im 15. Jahrhundert von lateinisch accentus → la „das Antönen, das Beitönen“ entlehnt, einer Ableitung vom Verb accinere → la „dazu singen, dazu tönen[1]

Synonyme:

[1] Ton
[2] Betonung
[3] Tonzeichen

Sinnverwandte Wörter:

[5] Gewicht, Nachdruck

Oberbegriffe:

[2] Aussprache
[3] Schriftzeichen, Zeichen

Unterbegriffe:

[1] Mittel-Atlantik-Akzent, Südstaatenakzent
[2] Hauptakzent, Kontrastakzent, Nebenakzent, Satzakzent, Wortakzent
[3] Akut (´), Gravis (`), Ringakzent (°), Zirkumflex (^)
[4] Klavierakzent, Musikakzent
[5] Farbakzent

Beispiele:

[1] Ich spreche zwei Fremdsprachen fließend und ohne Akzent.
[1] „Ich hatte einen furchtbaren deutschen Akzent, verstand irgendwelche grammatikalischen Regeln immer erst nach der Rückgabe der Klassenarbeit oder nie.“[2]
[1] „Doch ihren Akzent sind sie nie losgeworden.“[3]
[1] „Madam hatte einen eleganten Akzent.“[4]
[1] „Sie hatte immer noch diesen reizenden bayrischen Akzent behalten, obwohl sie bereits als Kind mit ihren Eltern in die hessische Landeshauptstadt kam, da der Vater hier Oberstaatsanwalt wurde.“[5]
[2] Du sprichst das falsch aus. Der Akzent liegt auf dem A.
[2] Die Junktur „fällt (wie die Phänomene Ton, Intonation, Akzent und Quantität) in den Bereich der prosodischen Merkmale.“[6]
[2] „Man sieht dies an der verschiedenen Stelle des Akzents: letzte Silbe im Spanischen, erste im Italienischen.“[7]
[3] Du hast den Akzent auf den falschen Laut gesetzt. Er gehört aufs E.
[4] Diese Note hat einen Akzent, also musst du sie betonen.
[5] „Doch auf die Frage, wo er neue Akzente in der Politik gegenüber Polen setzen wolle, antwortete Westerwelle wenig konkret.“[8]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] mit Akzent sprechen, einen ausländischen Akzent haben, ein charmanter Akzent, mit englischem Akzent sprechen, einen englischen Akzent haben, ein entzückender Akzent (Lautsprecherbild Audio (Info)), ein französischer Akzent, ein komischer Akzent, mit starkem Akzent sprechen, eine starken Akzent haben
[5] einen Akzent setzen

Wortbildungen:

Adjektiv: akzentfrei
Substantive: Akzentbewegung, Akzentkunde, Akzentologie, Akzentregel, Akzentstelle, Akzentverschiebung, Akzentwechsel, Akzentzeichen, Akzentzusammenstoß
Verb: akzentuieren

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1–4] Wikipedia-Artikel „Akzent
[1] Wikipedia-Artikel „Akzent (Aussprache)
[2] Wikipedia-Artikel „Akzent (Linguistik)
[3] Wikipedia-Artikel „Akzent (Schrift)
[4] Wikipedia-Artikel „Akzent (Musik)
[1–3, 5] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Akzent
[1, 5] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalAkzent
[1–3, 5] The Free Dictionary „Akzent
[1–3, 5] Duden online „Akzent

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Akzent“, Seite 26.
  2. Steffen Möller: Expedition zu den Polen. Eine Reise mit dem Berlin-Warszawa-Express. Malik, München 2012, Seite 219. ISBN 978-3-89029-399-8.
  3. Alice Bota, Khuê Pham, Özlem Topçu: Wir neuen Deutschen. Wer wir sind, was wir wollen. Rowohlt Verlag, Reinbek 2012, ISBN 978-3-498-00673-0, Seite 25.
  4. Chika Unigwe: Schwarze Schwestern. Roman. Tropen, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-608-50109-4, Seite 112. Originalausgabe: Niederländisch 2007.
  5. Achim Steinheimer: Briefwechsel mit einem Selbstmörder. TWENTYSIX, Norderstedt 2017, Seite 183 (Google Books).
  6. Christoph Gutknecht: Lauter böhmische Dörfer. Wie die Wörter zu ihrer Bedeutung kamen. Beck, München 1995, Seite 80. ISBN 3-406-39206-7.
  7. Hans-Martin Gauger: Das Feuchte und das Schmutzige. Kleine Linguistik der vulgären Sprache. C. H. Beck, München 2012, ISBN 978-3-406-62989-1, Seite 34.
  8. ZEIT ONLINE, dpa: Antrittsbesuch: Westerwelle punktet in Polen. In: Zeit Online. 31. Oktober 2009, ISSN 0044-2070 (URL).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Okzident
Anagramme: Katzen, zanket, zankte