Zain
Erscheinungsbild
Zain (Deutsch)
Substantiv, m
Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | der Zain | die Zaine |
Genitiv | des Zains des Zaines |
der Zaine |
Dativ | dem Zain dem Zaine |
den Zainen |
Akkusativ | den Zain | die Zaine |
Worttrennung:
- Zain, Plural: Zai·ne
Aussprache:
Bedeutungen:
- [1] ein Stab oder ein zu einem langen Stücke gegossenes Metall bei verschiedenen Metall-Arbeitern[1] (Man sagt daher: ein Zain Eisen, Silber, Gold und so weiter)
- [2] Zweig, Gerte, Rute
- [3] Jägersprache: Schwanz vom Dachs
- [4] selten, Jägersprache: Penis beim Schalenwild
- [5] veraltet, schweizerisch, landschaftlich: Flechtwerk
- [6] Korb, korbartiges Gefäß
- [7] veraltet, schweizerisch, in Nassau: Braunkohlenmaß
Herkunft:
- nach Adelung[2] ist Zain aus Zahn (siehe dort) abgeleitet; gotisch 𐍄𐌰𐌹𐌽𐍃 (tains) → got - Zweig, althochdeutsch zein → goh - »Weidengerte«[3], mittelhochdeutsch zein → gmh - »Stab, Gerte, Rohr«[3], neuhochdeutsch zain, zein, vereinzelt zen und mit Anlehnung an Zahn diesem gleichlautend, altnordisch teinn → non - Schössling, Stange, norwegisch tein → no - Schössling, Stange, dänisch ten → da, schwedisch ten → sv - Metallstange, altenglisch tân → ang - Zweig, niederdeutsch teen → nds, niederländisch teen → nl und teene → nl - Zweig, Weide.[2][4]
Synonyme:
- [4] Brunftrute[3]
Unterbegriffe:
- [1] Eisenzain, Goldzain, Silberzain
Beispiele:
- [1] Aus der Zain wurden die Münzrohlinge gestanzt und dann zur Prägung abtransportiert.
- [2] Die Weidengerte war die beste Zain, die er finden konnte und wie geschaffen für die Bestrafung.
- [3] Beim Weglaufen des Dachses war nur noch kurz sein Zain zu sehen.
- [4] Der Hirsch hatte sich den Zain verletzt.
- [5] Die Herstellung der Zaine war schwerer als es im ersten Moment ausgesehen hatte.
- [6] Die Zaine enthielt die Gemüseernte des Tages.
- [6] „Aus der Trommel, dunkel, feucht, ineinander verwrungen, zieh ich die erwürgt und vorschnell Beerdigten raus in die Zaine, und entwirre Latzhose, Unterhose, Nachthemd, Strampelhöschen.“[5]
- [6] „Von allen Fenstern kommen Aepfel, Birnen und Nüsse heraus, oft ganze Zainen voll.“[6]
- [7] Ein Zain sind 30 Kubikfuß.[3]
Wortbildungen:
- Zaineisen, Zaineinguß, Zainer, Zainfeuer, Zainhammer, Zainhütte, Zainmetall, Zainschmied, Zainsilber, Zainwalzwerk, Zainzug
Übersetzungen
[1] ?
[2] Zweig, Gerte, Rute
[3] Jägersprache: Schwanz vom Dachs
[4] selten, Jägersprache: Penis beim Schalenwild
[5] veraltet, schweizerisch, landschaftlich: Flechtwerk
[6] Korb, korbartiges Gefäß
[7] veraltet, schweizerisch, in Nassau: Braunkohlenmaß
- [1, 2] Johann Christoph Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart mit beständiger Vergleichung der übrigen Mundarten, besonders aber der oberdeutschen. Zweyte, vermehrte und verbesserte Ausgabe. Leipzig 1793–1801 „Zain“
- [1] Wikipedia-Artikel „Zain“
- [1] Brockhaus-Enzyklopädie in vierundzwanzig Bänden. Neunzehnte, völlig neu bearbeitete Auflage. Vierundzwanzigster Band: Wek–Zz und vierter Nachtrag, F.A. Brockhaus GmbH, Mannheim 1994, ISBN 3-7653-1124-3, DNB 940769190 , Seite 442, unter „Zaine“
- [1—6] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Zain“
- [1—7] Dr. Gerhard Wahrig u. a.: Das Große Deutsche Wörterbuch. Verlag für Wissen und Bildung, Rheda 1966, Spalte 4069, unter: „Zain“ und „Zaine“
- [1—6] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion unter der Leitung von Günther Drosdowski (Herausgeber): Brockhaus-Enzyklopädie. Neunzehnte, völlig neu bearbeitete Auflage. Band 28: Deutsches Wörterbuch III, REH–ZZ, F.A. Brockhaus GmbH, Mannheim 1995, ISBN 3-7653-1128-6, DNB 944245625 , Seite 3976, unter: „Zain“ und „Zaine“
- [1—3] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Zain“
- [*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Zain“
- [1, 7] Meyers Großes Konversationslexikon. Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens. Sechste, gänzlich neubearbeitete und vermehrte Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig/Wien 1905–1909 , Stichwort „Zain“ (Wörterbuchnetz), „Zain“ (Zeno.org)
- [1] D. Johann Georg Krünitz: Oekonomische Encyklopädie, oder allgemeines System der Staats- Stadt- Haus- und Landwirthschaft in alphabetischer Ordnung. 242 Bände, 1773–1858 , Stichwort „Zain“.
Quellen:
- ↑ Brockhaus’ Kleines Konversations-Lexikon (5. Auflage 1911) „Zain“, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., Seite 1013.
- ↑ 2,0 2,1 Johann Christoph Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart mit beständiger Vergleichung der übrigen Mundarten, besonders aber der oberdeutschen. Zweyte, vermehrte und verbesserte Ausgabe. Leipzig 1793–1801 „Zain“
- ↑ 3,0 3,1 3,2 3,3 Dr. Gerhard Wahrig u. a.: Das Große Deutsche Wörterbuch. Verlag für Wissen und Bildung, Rheda 1966, Spalte 4069, unter: „Zain“
- ↑ Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Zain“
- ↑ Die Zeit, 01.07.2004, Nr. 28. Zeit Online. Kultur. „Beat Christen Waschküche“ von Beat Christen. „Zaine“
- ↑ Anton Birlinger; Michael Holzinger (Herausgeber): Sitten und Gebräuche. Volksthümliches aus Schwaben. Band 2, Herder'sche Verlagshandlung, Freiburg im Breisgau 1862, ISBN 978-1482-32581-2, Seite 34, 3. Absatz, unter: „55. Das Dårausschreien.“ , „Zainen“