Nazi

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Nazi (Deutsch)

Substantiv, m

Singular Plural 1 Plural 2
Nominativ der Nazi die Nazis die Nazi
Genitiv des Nazis der Nazis der Nazi
Dativ dem Nazi den Nazis den Nazi
Akkusativ den Nazi die Nazis die Nazi
[1] die Nazis Adolf Hitler und Hermann Göring

Anmerkung:

Die Pluralform Nazi wird nur in Österreich verwendet.

Worttrennung:

Na·zi, Plural 1: Na·zis, Plural 2: Na·zi

Aussprache:

IPA: [ˈnaːt͡si]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Nazi (Info)
Reime: -aːt͡si

Bedeutungen:

[1] umgangssprachlich, Kurzform für: Anhänger des Nationalsozialismus, im engeren Sinne: Anhänger Adolf Hitlers oder Mitglied der Nazipartei (NSDAP)
[2] Schimpfwort, Beleidigung, zum Beispiel mit Betonung auf Ausländerfeindlichkeit, Rechtsextremismus oder extrem autoritärem, undemokratischem Auftreten

Herkunft:

Kurzform von Nationalsozialist,[1] analog gebildet zu (früher gebräuchlicherem und ideologisch gegensätzlichem) Sozi für Sozialist beziehungsweise Sozialdemokrat [Quellen fehlen]

Synonyme:

[1] Nationalsozialist, Nazist, Hitlerfaschist

Weibliche Wortformen:

[1, 2] Nazisse

Sinnverwandte Wörter:

[1, 2] Faschist, Fascho

Gegenwörter:

[1] Antinazi, Sozi, (Kozi)

Oberbegriffe:

[2] Rechtsextremist, Rechtsradikaler

Unterbegriffe:

[1] Altnazi, Neonazi

Beispiele:

[1] 1933 verboten die Nazis die „Weltbühne“, verbrannten Tucholskys Bücher und bürgerten ihn aus.[2]
[1] Die Polizei greift scharf durch, es wird ja in der letzten Zeit wieder kolossal durchgegriffen, da haben sie bei den Nazis eine Haussuchung gemacht, das Haus haben sie gefunden, aber sonst haben sie leider nichts gefunden.[3]
[1] „Im westlichen Österreich 2000 Nazi hinter Schloß und Riegel.“[4]
[1] „Hunderttausende mußten Deutschland verlassen, als die Nazis 1933 ihre blutige Jagd begannen.“[5]
[1] „Jedenfalls wurde ausgeblendet, dass traumatisierte deutsche Kinder genauso zu den Opfern der Nazis gehörten.“[6]
[1] […] „Vor 75 Jahren ermordeten die Nazis Dietrich Bonhoeffer.“[7]
[2] „Das Wort Nazi löste sich allmählich von seiner ursprünglichen Bedeutung, heftete sich an alle möglichen, dem Anschein nach parallelen Phänomene, und wenn man nun »Nazi« sagte, meinte man nicht mehr den historischen, sondern einen anderen, einen Nazi der Gegenwart. […] Ehrlich gesagt eignet sich das Wort »Nazi« auch schlicht hervorragend als Schimpfwort - wenn man flucht, will man schließlich Grenzen niederreißen.“[8]
[2] „Das Wort „Nazi" kann aber auch als bloßes Schimpfwort gebraucht werden; in diesem Fall wäre es unsinnig, den Wahrheitsgehalt der Aussage zu ermitteln.“[9]
[2] „Du bist ein Nazi! Du bist ein Nazi! Du Nazi! Du missbrauchst die Armut und das Elend der Menschen für deine Zwecke, du verlogener Nazi![10]
[2] „Ich glaube, viele wissen gar nicht, was ein ‚Nazi‘ wirklich ist, sondern benützen den Ausdruck ‚Nazi‘ einfach als Schimpfwort, so wie ‚Depp‘ oder ‚Trottel‘.“[11]
[2] „Fällt die Bezeichnung „Nazi“, schaffen es die „Deutschen“, die Empörung darüber so für sich zu beanspruchen, wie wenn dieser Ausdruck DAS rassistische Schimpfwort im Dritten Reich gewesen wäre.“[12]
[2] „Zuallererst hat das denunziatorische Schimpfwort »Nazi« seinen Sinn und seine Schärfe vollkommen verloren, nachdem Deutschland von Sinnen gezeigt hat, daß »Nazi« in Wahrheit nie als Bezeichnung eines echten Rechtsradikalen oder Nationalsozialisten gedacht war, sondern vom links-grünen Mainstream immer als eine die gesellschaftliche Ächtung provozierende Waffe benutzt wurde, um den Gegner mundtot zu machen.“[13]
[2] „Ein Nazi! Es musste ein Nazi sein, wer sonst hatte in Deutschland schon eine Glatze?“[14]
[2] „Wir sind in einer Stadt aufgewachsen, in der das mit den Nazis schon immer ein großes Thema war.“[15] [der Musiker Felix Kummer über seine Heimatstadt Chemnitz]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1, 2] alter Nazi

Wortbildungen:

Adjektive/Adverbien: entnazifiziert, Nazi-ähnlich
Substantive: Entnazifizierung, Naziaufmarsch, Nazideutschland, Nazidiktatur, Nazifahne, Nazifilm, Nazigegner, Nazigold, Naziherrschaft, Nazi-Ideologe, Nazi-Ideologie, Nazi-Jäger, Nazijustiz, Nazi-Milieu, Naziopfer, Nazi-Organisation, Nazipartei, Nazi-Posting, Nazi-Propagandist, Naziprozess, Naziregierung, Naziregime, Nazi-Richter, Nazisymbol, Nazitum, Naziverbrechen, Nazizeit
Verben: entnazifizieren

Übersetzungen

[1] Wikipedia-Artikel „Nazi
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Nazi
[1] Duden online „Nazi
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalNazi
[1] The Free Dictionary „Nazi

Quellen:

  1. Duden online „Nazi
  2. (Text zu Kurt Tucholsky, zitiert nach Projekt Gutenberg)
  3. (Kurt Tucholsky, Weltbild, nach intensiver Zeitungslektüre, Kaspar Hauser, Weltbühne, 14.4.1931, zitiert nach Projekt Gutenberg)
  4. w:Arbeiter-Zeitung, 5.8.1945, Seite 2)
  5. Gundolf S. Freyermuth: Reise in die Verlorengegangenheit. Auf den Spuren deutscher Emigranten (1933-1940). Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, Seite 29; ISBN 3-423-30345-X.
  6. Sabine Bode: Die vergessene Generation. Die Kriegskinder brechen ihr Schweigen; 3. Auflage. Klett-Cotta, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-608-94797-7, Seite 68.
  7. Stefan Dege, Michael Hollenbach: Protestantismus – Dietrich Bonhoeffer, ein "evangelischer Heiliger". In: Deutsche Welle. 9. April 2020 (URL, abgerufen am 11. Dezember 2022).
  8. Wir vergessen nicht, wir gehen tanzen: Israelische und deutsche Autoren. Abgerufen am 13. August 2017.
  9. Tatsachenbehauptung und Werturteil in der deutschen und französischen Presse, Oliver Stegmann. Abgerufen am 13. August 2017.
  10. Drei Stücke, Wolfram Lotz. Abgerufen am 13. August 2017.
  11. Wenn der Kopftopf pfeift ...: 29 satirische Alltagsgeschichten, Walter Wemmer. Abgerufen am 13. August 2017.
  12. Deutsche in der Schweiz suchen Heilung: Was Demokratie vom Einzelnen fordert, Ma Gyan Sevanti Weber. Abgerufen am 13. August 2017.
  13. Attacke auf den Mainstream: »Deutschland von Sinnen« und die Medien, herausgegeben von Akif Pirinçci, Andreas Lombard. Abgerufen am 13. August 2017.
  14. Filipp Piatov: Russland meschugge. dtv Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, München 2015, ISBN 978-3-423-26099-2, Seite 161
  15. Andreas Borcholte: Kraftklub-Sänger über rechte Gewalt – "Verständnis bringt gar nichts". In: Spiegel Online. 28. Juni 2019, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 2. Juli 2019).

Substantiv, m, Vorname

Singular Plural
Nominativ (der) Nazi die Nazis
Genitiv (des Nazi)
(des Nazis)

Nazis
der Nazis
Dativ (dem) Nazi den Nazis
Akkusativ (den) Nazi die Nazis
siehe auch: Grammatik der deutschen Namen

Worttrennung:

Na·zi, Plural: Na·zis

Aussprache:

IPA: [ˈnaːt͡si]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Nazi (Info)
Reime: -aːt͡si

Bedeutungen:

[1] ab Mitte des 20. Jahrhunderts selten gebräuchlich: männlicher Vorname

Herkunft:

[1] Kurz- und Koseform von Ignatius[1]

Beispiele:

[1] „Ja, da war der Hirschenwirtsohn Johann Kehrer, ein glatter, bleicher Schlingel, der mit grausamem Lippenzucken den verzweifelten Blick des Nazi (Ignaz) Imfeld auffing und spöttisch erwiderte.“[2]
[1] „Nachhero, weil ich dich einfach Sepp nenne, weil dein Vorname Joseph ist, so kannst mir auch die Lieb' und Güt' erweisen, mich Nazi, oder Naz, zu heißen, was bedeutend kürzer ist als Ignatius, mit vier Silben.“[3]

Übersetzungen

[1] Wikipedia-Artikel „Nazi
[1] Walter Burkart: Neues Lexikon der Vornamen. Lübbe, Bergisch Gladbach 1993, ISBN 3-404-60343-5 (Lizenzausgabe), „Nazi“, Seite 302.

Quellen:

  1. Walter Burkart: Neues Lexikon der Vornamen. Lübbe, Bergisch Gladbach 1993, ISBN 3-404-60343-5 (Lizenzausgabe), „Nazi“, Seite 302
  2. (Heinrich Federer, Jugenderinnerungen, Was die Alten sungen, z. n. Projekt Gutenberg)
  3. (Karl May, Die Sklavenkarawane, Eine Ghasuah, z. n. Projekt Gutenberg)

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Nahziel, Narzisst, Nati (Spitzname der Schweizer Fussballnationalmannschaft, gesprochen „Natzi“)