Fuge

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Fuge (Deutsch)

Substantiv, f

Singular Plural
Nominativ die Fuge die Fugen
Genitiv der Fuge der Fugen
Dativ der Fuge den Fugen
Akkusativ die Fuge die Fugen
[1] Fuge bei Fliesen
[3] Beethovens Große Fuge
[3] Fuge von Bach (BWV_849)

Worttrennung:

Fu·ge, Plural: Fu·gen

Aussprache:

IPA: [ˈfuːɡə]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Fuge (Info)
Reime: -uːɡə

Bedeutungen:

[1] trennender, länglicher, unter Umständen auch aufgefüllter Hohlraum zwischen zwei Objekten, zum Beispiel Backsteinen oder Kacheln
[2] Linguistik: kurz für Kompositionsfuge, Zusammensetzungsfuge
[3] Musik: mehrstimmiges Musikstück, bei dem ein oder mehrere Themen hintereinander in allen Stimmen vorkommen

Herkunft:

Ableitung des Substantivs zum Stamm des Verbs fügen mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -e und Vokalwechsel

Sinnverwandte Wörter:

[2] Fugenelement, Fugenlaut, Fugenmorphem, Fugenzeichen

Oberbegriffe:

[2] Wortkonstituente, Konstituente
[3] Musikstück

Unterbegriffe:

[1] Dehnungsfuge, Lagerfuge, Mauerfuge, Schweißfuge, Trennungsfuge, Wachstumsfuge
[2] Fugen-s, Nullfuge/Null-Fuge, Subtraktionsfuge/subtraktive Fuge

Beispiele:

[1] Die Kakerlaken haben sich in der Fuge versteckt.
[2] Das -s in dem Wort „Arbeit-s-amt“ ist eine Fuge.
[2] In der Linguistik ist umstritten, ob die Fuge lediglich eine lautliche Erscheinung ist, die der Ausspracheerleichterung dient, oder ob sie eine Bedeutung trägt und damit als Morphem (bedeutungstragender Wortteil) zu betrachten ist.
[2] Zu Fällen wie „Aschbecher“, „Ascheimer“: „Hier wird wegen des fehlenden Buchstabens e von einer subtraktiven Fuge gesprochen.“[1] Eisenberg nennt diese Art von Fugen ganz ähnlich Subtraktionsfuge.[2]
[3] J. S. Bach schrieb wunderbare Fugen.
[3] Der Kanon ist eng mit der sich durch freiere Imitation auszeichnenden Fuge verwandt und kann auch als Sonderfall der Fuge angesehen werden.[3]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] eine Fuge ausgleichen, lassen, verspachteln

Wortbildungen:

[1] Fugenabstand, Fugenbreite, Fugendichtung, Fugenkreuz, fugenlos, Fugenlüftung, Fugenmasse, Fugenmörtel, Fugenspachtel, verfugen
[2] Ableitungsfuge, Derivationsfuge, Fugenelement, Fugenlaut, Fugenmorphem, Fugenzeichen

Übersetzungen

[1–3] Wikipedia-Artikel „Fuge
[2] Wikipedia-Artikel „Fugenlaut
[2] Wikipedia-Artikel „Wortfuge
[1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Fuge
[1–3] früher auch bei canoonet „Fuge“
[1, 2] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalFuge
[1–3] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Fuge

Quellen:

  1. Beantwortung einer Frage an die Gesellschaft für deutsche Sprache. In: Der Sprachspiegel 54, Seite 112-113. Zitat: Seite 113. Kursiv gedruckt: e.
  2. Peter Eisenberg: Grundriss der deutschen Grammatik. Band 1: Das Wort. Metzler, Stuttgart/Weimar 1998, Seite 227. ISBN 3-476-01639-0.
  3. nach Wikipedia: Kanon (Musik), abgerufen am: 01.02.2015

Deklinierte Form

Worttrennung:

Fu·ge

Aussprache:

IPA: [ˈfuːɡə]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Fuge (Info)
Reime: -uːɡə

Grammatische Merkmale:

Fuge ist eine flektierte Form von Fug.
Alle weiteren Informationen findest du im Haupteintrag Fug.
Bitte nimm Ergänzungen deshalb auch nur dort vor.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Auge, fege, Fege, Fluge, Fug, füge, fugen, Fuges, Fugs, Fuße, Zuge