anmachen

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anmachen (Deutsch)[Bearbeiten]

Verb[Bearbeiten]

Person Wortform
Präsens ich mache an
du machst an
er, sie, es macht an
Präteritum ich machte an
Konjunktiv II ich machte an
Imperativ Singular mach an!
mache an!
Plural macht an!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
angemacht haben
Alle weiteren Formen: Flexion:anmachen

Worttrennung:

an·ma·chen, Präteritum: mach·te an, Partizip II: an·ge·macht

Aussprache:

IPA: [ˈanˌmaxn̩]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild anmachen (Info), Lautsprecherbild anmachen (Info)
Reime: -anmaxn̩

Bedeutungen:

[1] etwas durch Mischen zum Gebrauch vorbereiten
[2] umgangssprachlich, in Österreich auch rechtssprachlich: (Feuer) anzünden
[3] umgangssprachlich: (ein Gerät) einschalten
[4] umgangssprachlich: befestigen
[5] umgangssprachlich, transitiv: mit jemandem flirten
[6] umgangssprachlich, transitiv: mit jemandem Streit suchen
[7] Österreich, umgangssprachlich, reflexiv: sich mit Ausscheidungsprodukten beschmutzen
[8] Appetit machen, Gelüste wecken

Herkunft:

[5] Jugendsprache der 1980er Jahre[1]

Synonyme:

[1] anrühren; Österreich: abmachen
[2] anzünden, anstecken, einheizen, gehoben: entzünden
[3] einschalten, aktivieren, umgangssprachlich: anschalten, anknipsen
[4] anbringen, befestigen
[5] umgangssprachlich: anbaggern; Österreich umgangssprachlich: anbraten
[6] anpöbeln
[8] reizen, antörnen, bildlich: anlachen

Gegenwörter:

[2, 3] ausmachen
[4] abmachen

Unterbegriffe:

[7] bekacken, einkoten, einnässen

Beispiele:

[1] Der Salat ist mit Vinaigrette angemacht.
[1] Du holst Steine, ich mache derweil schon den Mörtel an.
[1] „‚Wenn man davon ausgeht, dass der Salat normalerweise zuerst gewaschen und dann mit einem Essig-Öl-Dressing angemacht wird, kann man so die Keimzahl auf bis zu ein Prozent reduzieren‘, sagt [Gerhard] Strauß.“[2]
[2] Ich mache schon mal das Feuer an.
[2] „Insbesondere ist Unbefugten verboten: […] das Anmachen von Feuer auf fremdem Grund; […]“[3]
[3] Warum hast kein Licht angemacht?
[3] „[Annette] Hoppe: Ruhig bleiben, ausmachen und wieder anmachen.“[4]
[3] [Energiesparen Winter 2022:] „Die Stadt Weimar macht morgens die Straßenbeleuchtung 30 Minuten später an und 30 Minuten früher aus.“[5]
[4] Hast du schon das Bild angemacht?
[5] Willst du mich anmachen?
[5] „Will der sie auf die plumpe Protztour anmachen?“[6]
[6] Mach mich nicht an!
[7] „Wahrscheinlich hat er sich angemacht vor Angst.“[7]
[7] „Sechs Wochen nach der Geburt ‚habe ich mich angemacht‘.“[8]
[7] „Sie ist dagestanden, hat nicht gewußt, was sie machen soll, und plötzlich hat sie sich angemacht, ich mein' naßgemacht.“[9]
[7] „Sie beugte sich vor und riss ihm das Klebeband von den Augen, wich aber wegen des strengen Geruchs gleich wieder zurück. »Hast Du Dich angemacht? […]«“[10]
[7] „Mach dich nicht an!“[11]
[8] Mich würde jetzt ein leckeres Eis anmachen.
[8] „Lebensmittel sollen nicht nur satt machen. Sie sollen uns anmachen.“[12]

Wortbildungen:

Anmache, Anmachholz

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1–4] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „anmachen
[1–6] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „anmachen
[1–6] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalanmachen
[1–6, 8] Duden online „anmachen
[1–6, 8] The Free Dictionary „anmachen
[7] Christoph Winder, Robert Sedlaczek: Das unanständige Lexikon. Haymon, 2014 (Zitiert nach Google Books).

Quellen:

  1. Von knorke bis gaga – die Entwicklung der Jugendsprache, Spiegel-Online vom 2. Juni 2008
  2. Kathrin Burger: Anmachen und abtöten. In: sueddeutsche.de. 16. März 2014, ISSN 0174-4917 (URL, abgerufen am 6. April 2017).
  3. Burgenländisches Feldschutzgesetz vom 24. November 1988 § 2 (2), abgerufen am 5. April 2017
  4. Nicola Holzapfel: "Ruhig bleiben, ausmachen und wieder anmachen". In: sueddeutsche.de. 17. Mai 2010, ISSN 0174-4917 (URL, abgerufen am 6. April 2017).
  5. Tim Schauenberg: Energiekrise: Warum wir von dunkleren Städten profitieren. In: Deutsche Welle. 12. September 2022 (URL, abgerufen am 14. September 2022).
  6. Manfred Theisen: Anmachen für Anfänger. S. Fischer, 2014 (Zitiert nach Google Books).
  7. Edith Kneifl: Taxi für eine Leiche. Haymon, 2015 (Zitiert nach Google Books).
  8. Ricardo Peyerl: "So viel Geld können mir die gar nicht zahlen". In: KURIER.at. 11. Dezember 2016 (URL, abgerufen am 5. April 2017).
  9. Michael Haneke: Der siebente Kontinent. Europaverlag, 1991, Seite 60 (Zitiert nach Google Books).
  10. Leon Skip: Das Mädchen mit dem Fisch. neobooks, 2014 (Google Books).
  11. Markus Szotrell: Und wenn die Welt am Ende versinkt …. novum pocket, 2013 (Zitiert nach Google Books).
  12. Und das kann man essen?. In: sueddeutsche.de. 14. Oktober 2011, ISSN 0174-4917 (URL, abgerufen am 6. April 2017).

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Anagramme: Nachname