auf Messers Schneide stehen

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auf Messers Schneide stehen (Deutsch)[Bearbeiten]

Redewendung[Bearbeiten]

Worttrennung:

auf Mes·sers Schnei·de ste·hen

Aussprache:

IPA: [aʊ̯f ˌmɛsɐs ˈʃnaɪ̯də ˌʃteːən]; in Österreich auch, sonst spontansprachlich: [aʊ̯f ˌmɛsɐs ˈʃnaɪ̯də ˌʃteːn][1][2]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild auf Messers Schneide stehen (Info)

Bedeutungen:

[1] während einer bestimmten kritischen Situation einen Punkt erreicht haben, an dem sich – zumeist nur sehr knappherausstellt, ob die Sache positiv oder negativ ausgehen wird

Beispiele:

[1] Das Schicksal der Firma stand auf Messers Schneide.
[1] Es stand auf Messers Schneide, ob er den Job bekommen würde.
[1] „Daß etwa die Stabschefs von Anfang an für härteste Gegenmaßnahmen waren, war bekannt; nicht jedoch, wie sehr es auf Messers Schneide stand, daß McNamara sich auch durchzusetzen vermochte gegenüber dem Leiter der Seeblockade, Admiral Anderson, der selbst die Frage ‚Versenkung sowjetischer Frachter oder nicht‘ entscheiden wollte und damit unter Umständen die faktische Auslösung des großen Krieges verursacht hätte.“[3]
[1] „Noch schien also die Entscheidung über eine weitere Eskalation des Krieges auf Messers Schneide zu stehen.[4]
[1] „Denn der Kosovo-Konflikt steht auf Messers Schneide: Wenn auch dieser vielversprechende Anlauf scheitert, muß die NATO die schwerwiegende Entscheidung für eine Bodenoffensive vor dem klirrenden Balkan-Winter fällen.“[5]
[1] „DIE WELT: Warum ist es so wichtig, Teheran vom Überschreiten der Schwelle abzuhalten?
Talbott: Wir müssen Situationen verhindern, in denen es auf Messers Schneide steht, ob Nuklearwaffen zum Einsatz kommen oder nicht.“[6]
[1] „Es ist zu vermuten, dass Israel sich damit bei Rich dafür bedankte, dass er das Land auch in Krisensituationen mit Erdöl versorgen ließ, etwa während des Jom-Kippur-Kriegs 1973, als das Schicksal des Landes auf Messers Schneide stand.[7]
[1] „Bilbo selbst litt an den Verletzungen, die er 1932 durch die Nazischergen erlitten hatte. 1956 brachen sie wieder auf, es stand auf Messers Schneide mit ihm, doch er erholte sich.“[8]
[1] „Die Auszählung ihrer Stimmen könnte sich hinziehen, sodass in den Swing-States, in denen es oft auf Messers Schneide steht, unter Umständen Tage vergehen, bis ein Ergebnis feststeht.“[9]

Alle weiteren Informationen zu diesem Begriff befinden sich im Eintrag auf des Messers Schneide stehen.
Ergänzungen sollten daher auch nur dort vorgenommen werden.

Quellen:

  1. Nach Stefan Kleiner, Ralf Knöbl und Dudenredaktion: Duden Aussprachewörterbuch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 7., komplett überarbeitete und aktualisierte Auflage. Band 6, Dudenverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-411-04067-4, DNB 1070833770, Hinweiskasten »sehen«, Seite 775.
  2. Nach Rudolf Muhr: Österreichisches Aussprachewörterbuch, österreichische Aussprachedatenbank (Adaba). Peter Lang; Internationaler Verlag der Wissenschaften, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-631-55414-2, DNB 986461431, Seite 394.
  3. Ekkehart Krippendorff: Die Raketen des Oktobers. In: DIE ZEIT. Nummer 36, 2. September 1966, ISSN 0044-2070, Seite 10 (DIE ZEIT Archiv-URL, abgerufen am 14. Oktober 2021).
  4. Die letzten Hoffnungen auf eine Abwendung des Landkriegs am Golf haben einen schweren Dämpfer erhalten. In: Nürnberger Nachrichten. 20. Februar 1991, Seite 1.
  5. Thomas Frankenfeld: Der Kreis schließt sich. In: Hamburger Abendblatt. Nummer 126, 3. Juni 1999, ISSN 0949-4618, Seite 2 (Archiv-URL, abgerufen am 14. Oktober 2021).
  6. Nathan Gardels (Interviewer), Nelson Strobridge Talbott (Interviewter): Clintons Vizeaußenminister Talbott warnt vor unkontrollierter Atompolitik im Iran und in Nordkorea. In: Die Welt. 28. Oktober 2004, ISSN 0173-8437, Seite 6.
  7. Peter Bollag: Der Ölkönig. In: Jüdische Allgemeine. Wochenzeitung für Politik, Kultur, Religion und jüdisches Leben. 4. Juli 2013, ISSN 1618-9698, Seite 6.
  8. Ludwig Lugmeier: Die Verwandlung des Hugo Cyrill Kulp Baruch. In: taz.die tageszeitung. Nummer 11307, 22. April 2017, ISSN 1434-4459, Seite 12–13 (taz Print Archiv-URL, abgerufen am 14. Oktober 2021).
  9. Frank Herrmann: Trumps taktische Zweifel. In: DER STANDARD. 7. August 2020, Seite 24.