Veld

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Veld (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, n[Bearbeiten]

Singular Plural 1 Plural 2 Plural 3
Nominativ das Veld die Velde die Velden die Velder
Genitiv des Veldes
des Velds
der Velde der Velden der Velder
Dativ dem Veld
dem Velde
den Velden den Velden den Veldern
Akkusativ das Veld die Velde die Velden die Velder

Alternative Schreibweisen:

Namibia, Südafrika (KwaZulu-Natal): Feld

Worttrennung:

Veld, Plural 1: Vel·de, Plural 2: Vel·den, Plural 3: Vel·der

Aussprache:

IPA: [fɛlt][1]
Hörbeispiele:
Reime: -ɛlt

Bedeutungen:

[1] gemeindeutsch fachsprachlich, sonst alltagssprachlich in Namibia, Südafrika (KwaZulu-Natal): sich weit erstreckende, naturbelassene (da zumeist nicht kultivierbare), überschaubare steppenartige Landschaft

Herkunft:

Das Wort wurde aus afrikaansem veld → af[2][3] entlehnt,[4][5][1] das seinerseits niederländischem veld → nl[6] entstammt.

Sinnverwandte Wörter:

[1] Busch, Buschland, Steppe
[1] Bush, High Country, Outback, Pampa, Prärie

Gegenwörter:

[1] Feld

Oberbegriffe:

[1] Landschaft, Landschaftstyp

Unterbegriffe:

[1] Highveld, Lowveld, Middleveld
[1] Buschveld, Kaokoveld, Sandveld
[1] Durstveld

Beispiele:

[1] „Manch einsamer Grabstein steht aus jener Zeit im schattigen Rivier, unter steilen Felsen, im stillen Veld.[7]
[1] „Die Wolken nahmen immer neuen Ablauf. Leicht wie Meerschaum rollten ihre Schatten übers Veld.[8]
[1] „Andere wiederum konnten es sich leisten, teure Velden innerhalb des Diamanten-Sperrgebietes anzumieten.“[9]
[1] „Für die Kunsthistoriker[i]n sind 42 Äpfel in sechs Reihen ‚offenbar eine Reminiszenz an Angola‘, denn hier auf dem Veld, so heißt auf afrikaans nicht kultivierbares Land, wachsen bloß Dornenbüsche und Akazien.“[10]
[1] „Worcester ist ein Ort im Veld, der Grassteppe, zirka 140 Kilometer von Kapstadt entfernt.“[11]
[1] „Über so ein grenzenloses Veld ist Nico als Junge mit Feuereifer und Steinschleuder gelaufen, wenn er bei seinem Großvater in Natal zu Besuch war.“[12]
[1] „Theron: ‚Wenige Tage nach unserer Ankunft nahmen uns Wildhüter auf eine Nachttour über das Veld, die südafrikanische Savanne, mit.[…]‘“[13]
[1] „Sie bauen Hütten aus Ästen und Gras zu ihrem Schutz, gehen auf die Jagd, sammeln die nahrhaften Früchte des Veldes und leben in Harmonie mit der Natur.“[14]
[1] „Nachdem der Elefant auf die Jagd gegangen war, fanden sich nach und nach die restlichen Bewohner des Veldes ein: Giraffe, Gnu, Eland, Gemsbock, Springbock, Ducker, Hase sowie all die anderen Tiere.“[15]
[1] „Auf verschiedenen Farmen seien im Veld zahlreiche Wertsachen vergraben worden, welches die Verbrecher zu einem späteren Zeitpunkt holen wollten.“[16]
[1] „‚Ich bin fasziniert von der Natur. Ich fühle mich da draußen zu Hause‘, sagt er. ‚Ich habe 80 Prozent meiner Kindheit im Veld verbracht.‘ […] Wie viel Deon Meyer weiß über Geographie, Geschichte, Politik und Natur, merkt man im ‚Veld‘ genauso, wie wenn er 1500 Kilometer südlich von Moholoholo am Ende des Kontinents auf dem Tafelberg steht und zeigt, auf welchem Hügel welche Schlachten stattfanden, um sogleich Klima und Geologie zu erläutern.“[17]
[1] „Wenn man im südafrikanischen Veld einem Weißen begegnet, und dieser Weiße trägt Strümpfe in seinen Veldskoens, dann kann es sich nur um einen Engländer handeln.“[18]
[1] „Wie hatte er ihr vorgeschwärmt von den gelben Savannen und der roten Erde des Velds, von den grünen Hügeln, in deren Mopanewäldern er Elefanten und die seltenen Weißschwanzgnus ansiedeln wollte, mit welchen Worten hatte er ihr den Sonnenuntergang am Stausee geschildert, in dem er in seinen Vorstellungen schon Krokodile und Flusspferde schwimmen sah.“[19]
[1] „Kaum das es ein wenig geregnet hat, verwandeln sich die sonst so trockenen Velder in einen grünen Teppich.“[20]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] namibisches, südafrikanisches Veld; trockenes, weites Veld
[1] auf dem, aus dem, durch das/durchs, ins, über das/übers Veld

Wortbildungen:

Substantive: Veldbrand, Veldfeuer, Veldkornett, Veldkost, Veldstuhl
Adjektive/Adverbien: querveld/querveldein

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Veld
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalVeld
[1] Herbert Carl Nöckler: Sprachmischung in Südwestafrika. In: Institut für Auslandsbeziehungen (Herausgeber): Schriftenreihe des Instituts für Auslandsbeziehungen in Stuttgart. Wissenschaftlich-publizistische Reihe. 5. Band, Max Hueber Verlag, München 1963, DNB 453597661, Stichwort »Feld, Veld«, Seite 50.
[1] Hildegard Irma Stielau: Nataler Deutsch. Eine Dokumentation unter besonderer Berücksichtigung des englischen und afrikaansen Einflusses auf die deutsche Sprache in Natal. In: Im Auftrag des Instituts für deutsche Sprache, Mannheim herausgegeben von Leopold Auburger, Heinz Kloss, Gottfried Kolde (Herausgeber): Deutsche Sprache in Europa und Übersee. Berichte und Forschungen. 7. Band, Franz Steiner Verlag, Wiesbaden 1980, ISBN 3-515-02635-5, DNB 800037642, Stichwort »Feld, Veld«, Seite 73.
[1] Meyers Lexikonredaktion (Herausgeber): Duden, Das Neue Lexikon in zehn Bänden, mit rund 100 000 Stichwörtern und über 7 500 meist farbigen Abbildungen, Spezialkarten, Tabellen und Übersichten im Text. 3. Auflage. Band 10: Turr – Zz, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1996, ISBN 3-411-04403-9, Stichwort »Veld«, Seite 3632.
[1] Ulrich Ammon et al. (Herausgeber): Variantenwörterbuch des Deutschen. Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz, Deutschland, Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol sowie Rumänien, Namibia und Mennonitensiedlungen. 2., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2016, ISBN 978-3-11-024543-1, DNB 108083964X, Stichwort »Veld«, Seite 775.

Quellen:

  1. 1,0 1,1 Meyers Lexikonredaktion (Herausgeber): Duden, Das Neue Lexikon in zehn Bänden, mit rund 100 000 Stichwörtern und über 7 500 meist farbigen Abbildungen, Spezialkarten, Tabellen und Übersichten im Text. 3. Auflage. Band 10: Turr – Zz, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1996, ISBN 3-411-04403-9, Stichwort »Veld«, Seite 3632.
  2. F.F. Odendal, R.H. Gouws; Laetitia Botha, Irène Wasserfall (Herausgeber): HAT, Verklarende Handwoordeboek van die Afrikaanse Taal. Pearson Education South Africa, Kaapstad 2005, ISBN 978-1-86891-243-8, Seite 1259 (Zitiert nach Google Books).
  3. Jana Luther (Herausgeber): HAT, Afrikaanse skoolwoordeboek. Vir sukses in die klas. Pearson Education South Africa, Kaapstad 2009, ISBN 978-1-77025-595-1, Seite 598 (Zitiert nach Google Books).
  4. Herbert Carl Nöckler: Sprachmischung in Südwestafrika. In: Institut für Auslandsbeziehungen (Herausgeber): Schriftenreihe des Instituts für Auslandsbeziehungen in Stuttgart. Wissenschaftlich-publizistische Reihe. 5. Band, Max Hueber Verlag, München 1963, DNB 453597661, Seite 50.
  5. Hildegard Irma Stielau: Nataler Deutsch. Eine Dokumentation unter besonderer Berücksichtigung des englischen und afrikaansen Einflusses auf die deutsche Sprache in Natal. In: Im Auftrag des Instituts für deutsche Sprache, Mannheim herausgegeben von Leopold Auburger, Heinz Kloss, Gottfried Kolde (Herausgeber): Deutsche Sprache in Europa und Übersee. Berichte und Forschungen. 7. Band, Franz Steiner Verlag, Wiesbaden 1980, ISBN 3-515-02635-5, DNB 800037642, Seite 73.
  6. Van Dale Onlinewoordenboek: „veld
  7. Leo Waibel: Urwald, Veld, Wüste. Ferdinand Hirt, Breslau 1921, Seite 169, DNB 57685784X (Zitiert nach Internet Archive).
  8. Eva Zeller: Die magische Rechnung. Erzählungen. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1966, Seite 17, DNB 458721654 (Zitiert nach Google Books).
  9. Namibia Papers. Working documents. University of Bremen, Centre for African Studies/Namibia Project, Bremen 1988, Seite 84 (Zitiert nach Google Books).
  10. Gerd Sowein: Die Vision von den 42 Äpfeln. In: Süddeutsche Zeitung. Nummer 215, 18. September 1997, ISSN 0174-4917, Seite 14.
  11. Reinhold Görling: J. M. Coetzees Szenen einer Kindheit in Südafrika. In: Frankfurter Rundschau. 7. Oktober 1998, ISSN 0940-6980, Seite 2.
  12. Jutta Stössinger: Bilder aus Südafrika. In: Frankfurter Rundschau. 20. Februar 1999, ISSN 0940-6980, Seite 1.
  13. So wohnt Miss Monster. In: NEWS. 8. April 2004, Seite 116.
  14. Woher die Buschleute stammen und warum die Strauße laufen müssen. Eine überlieferte Geschichte, nacherzählt von Michaela Kanzler. In: Allgemeine Zeitung Online (Windhoek, Namibia). 5. Februar 2005, ISSN 1560-9421 (URL, abgerufen am 18. Januar 2015).
  15. Der Elefant und die Schildkröte. Eine überlieferte Geschichte der Ovaherero, nacherzählt von Michaela Kanzler. In: Allgemeine Zeitung Online (Windhoek, Namibia). 2. Juni 2005, ISSN 1560-9421 (URL, abgerufen am 18. Januar 2015).
  16. Dirk Heinrich: Weiteres Diebesgut im Veld gefunden. Vieh wird illegal bei Omitara gehalten – Pferde und Esel eine Gefahr für Verkehrsteilnehmer der C29. In: Allgemeine Zeitung Online (Windhoek, Namibia). 8. Oktober 2008, ISSN 1560-9421 (URL, abgerufen am 18. Januar 2015).
  17. Andrea Bachstein: Die Fiktion vom Kap der Hoffnung. In: Süddeutsche Zeitung. 29. Oktober 2008, ISSN 0174-4917, Seite 3.
  18. Katharina Borchardt: Englische Manieren. In: taz.die tageszeitung. Nummer 9205, 5. Juni 2010, ISSN 0931-9085, Seite 27.
  19. Edi Graf: Verschleppt. Ein Linda-Rohloff-Krimi. 1. Auflage. Gmeiner Verlag, Meßkirch 2012, ISBN 978-3-8392-3940-7, Seite ‹ohne Seitenangabe› (E-Book, zitiert nach Google Books).
  20. Wiebke Schmidt (Text), Hans-Joachim Scheithauer (Foto): Faszinierendes Namibia. In: Allgemeine Zeitung Online (Windhoek, Namibia). 16. Dezember 2014, ISSN 1560-9421 (Bildunterschrift, URL, abgerufen am 18. Januar 2015).

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