Schacht

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Schacht (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Schacht die Schächte
Genitiv des Schachts
des Schachtes
der Schächte
Dativ dem Schacht
dem Schachte
den Schächten
Akkusativ den Schacht die Schächte
[1] senkrechter Schacht für den Fahrstuhl
[2] senkrechter Schacht zu einem darunter waagerecht verlaufenden Stollen
[3] zwei der Rechtschaffenen Fremden; Freiheitsbrüder aus der Schacht der Zimmerleute bzw. Maurer

Worttrennung:

Schacht, Plural: Schäch·te

Aussprache:

IPA: [ʃaxt]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Schacht (Info)
Reime: -axt

Bedeutungen:

[1] Bauwerk: hohler, meist senkrechter Raum
[2] Bergbau: vertikaler Grubenbau zu einem Stollen
[3] veraltet: Vereinigung von Handwerkern, die auf Wanderschaft sind oder waren

Herkunft:

ostmitteldeutsch schaht, belegt seit dem 13. Jahrhundert[1]

Sinnverwandte Wörter:

[3] Handwerkervereinigung, Walz, Wandergesellenvereinigung

Unterbegriffe:

[1] Abwasserschacht, Abwurfschacht, Abzugsschacht, Aufzugsschacht, Betonschacht, Brunnenschacht, Einwurfschacht, Einzugsschacht, Fahrstuhlschacht, Hebeschacht, Kabelschacht, Kanalschacht, Kontrollschacht, Kunststoffschacht, Lichtschacht, Luftschacht, Lüftungsschacht, Rückstauschacht, Sammelschacht, Schachthals, Sprengschacht, Standardschacht, Steigschacht, Straßenablaufschacht, Versorgungsschacht
[2] Blindschacht, Kontrollschacht, Zentralschacht
[3] Begegnungsschacht, Freiheitsschacht, Modellbauschächte, Pfeifenrauchschächte, Schallerschächte, Skatschächte, Sponschächte

Beispiele:

[1] Es ist aus Gründen der Sicherheit besser, den Schacht abzudecken oder zu verschließen.
[1] „Von den unterirdischen Räumen aus, die leer standen, gab es eine Verbindung zu den Schächten der Katakomben, die sich unter den Häusern der Stadtanlage überall hinzogen.“[2]
[1] „Der Schacht enthielt drei Tonschalen.“[3]
[1] „Im Schein ihrer Fackeln erkannten sie die Öffnung, durch die das Wasser in einen senkrechten Schacht von unbestimmter Tiefe abgeflossen sein mußte.“[4]
[2] Ein neuer Schacht wurde von den Bergarbeitern gegraben um hindurch, zu dem darunter waagerecht verlaufenden Stollen, zu gelangen.
[3] Die ältesten Schächte sind die Gesellschaft der rechtschaffenen fremden Maurer und Steinhauer und die Rechtschaffenen fremden Zimmerer und Schieferdecker. Die Rolandsbrüder sind ein Schacht aus dem 19. Jahrhundert.
[3] „Die Wanderschaft darf nur aufgrund wirklich zwingender Gründe und dann im Einvernehmen mit dem zuständigen Schacht abgebrochen werden, etwa bei einer schweren Krankheit.“[5]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] alter Schacht, neuer Schacht, senkrechter Schacht
[3] traditionelle Schächte

Wortbildungen:

[1] Schachtaufsatz, Schachtbau, Schachtbelüftung, Schachtdeckel, Schachtentrauchung, Schachtentlüftung, Schachtofen, Schachtsanierung, Schachtsystem
[2] Schachtanlage, Schachtauszahlung, Schachtbühne, schachten, Schachtlüftung, Schachtöffnung, Schachtunglück
[3] Schachtmitglied, Schachtmeister

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1–3] Wikipedia-Artikel „Schacht
[2] Wikipedia-Artikel „Schacht (Bergbau)
[3] Wikipedia-Artikel „Schacht (Vereinigung)
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Schacht
[1, 2] Duden online „Schacht
[1, 2] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSchacht
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Schacht

Quellen:

  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 5., neu bearbeitete Auflage. Band 7, Dudenverlag, Berlin/Mannheim/Zürich 2013, ISBN 978-3-411-04075-9, Stichwort Schacht.
  2. Hermann Kasack: Die Stadt hinter dem Strom. Roman. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1996, ISBN 3-518-39061-9, Seite 45. Entstanden in der Zeit 1942 - 1946.
  3. Ulrich Magin: Keltische Kultplätze in Deutschland. Geschichte und Mythos einer rätselhaften Kultur. Nikol, Hamburg 2019, ISBN 978-3-86820-535-0, Seite 68.
  4. Jules Verne: Die geheimnisvolle Insel. Verlag Bärmeier und Nickel, Frankfurt/Main ohne Jahr (Copyright 1967) (übersetzt von Lothar Baier), Seite 116. Französisch 1874/75.
  5. Fremdgeschriebener - Wanderjahrede.wikipedia.org, abgerufen am 23. September 2013

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Schach, Schlacht