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Trottel

Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch
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Trottel (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ der Trottel die Trottel
Genitiv des Trottels der Trottel
Dativ dem Trottel den Trotteln
Akkusativ den Trottel die Trottel

Worttrennung:

Trot·tel, Plural: Trot·tel

Aussprache:

IPA: [ˈtʁɔtl̩]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Trottel (Info)
Reime: -ɔtl̩

Bedeutungen:

[1] ursprünglich veraltet: schwachsinniger Mensch, ein unter Kretinismus leidender Mensch
[2] beleidigend: ein nicht sehr kluger oder nur wenig gebildeter, einfältiger Mensch
[3] umgangssprachlich, Schimpfwort für jemanden, der einen Fehler gemacht hat:

Herkunft:

aus Österreich übernommen, die genaue Herkunft ist unklar; vermutlich von trotteln (planlos umherlaufen, täppisch herumtappen) abgeleitet[1][2]
Jugendsprache der 1960er Jahre für Mann[3]

Synonyme:

[1] geistig Behinderter, Blödsinniger, Schwachsinniger, Zurückgebliebener
[2] Narr, Tor, Dummkopf
[3] Blödmann, Depp, Dumpfbacke, Dussel, Idiot, Vollkoffer, Vollpfosten, siehe auch: Verzeichnis:Deutsch/Versagen‎‎, Verzeichnis:Deutsch/Dummheit‎‎

Gegenwörter:

[2] Genie, Intelligenzbestie, Superhirn

Oberbegriffe:

[1–3] Mensch

Unterbegriffe:

[2] Dorftrottel, Fachtrottel, Halbtrottel, Obertrottel, Volltrottel

Beispiele:

[1] Er ist nur ein harmloser Trottel.
[2] Der Trottel kann nicht mal richtig lesen.
[2] „Der Mann meiner Wirtin ist ganz liebenswürdig, aber – so scheint mir – ein Trottel, dessen einzige Fähigkeit darin besteht, sich die Liebe seiner Frau zu erhalten, der er reizende Kinder zeugte.“[4]
[3] Welcher Trottel hat hier alles verstellt?

Charakteristische Wortkombinationen:

[3] So ein Trottel!

Wortbildungen:

vertrottelt, Trottelei, trottelig, Trotteligkeit, trottelhaft
vermutlich: Trottellumme (Vogel)

Übersetzungen

[2, 3] Wikipedia-Artikel „Trottel
[1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Trottel
[2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Trottel
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalTrottel
[*] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Trottel

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion, Annette Klosa u. a. (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001, ISBN 3-411-05504-9
  3. Von knorke bis gaga – die Entwicklung der Jugendsprache, Spiegel-Online vom 2. Juni 2008
  4. Heinrich Böll: Das Brot der frühen Jahre. Erzählung. Ullstein, Frankfurt/Main 1963, Seite 41.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Troddel, trotteln, trotten
Anagramme: lottert, trottle