trotten

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trotten (Deutsch)[Bearbeiten]

Verb[Bearbeiten]

Person Wortform
Präsens ich trotte
du trottest
er, sie, es trottet
Präteritum ich trottete
Konjunktiv II ich trottete
Imperativ Singular trott!
trotte!
Plural trottet!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
getrottet sein
Alle weiteren Formen: Flexion:trotten

Worttrennung:

trot·ten, Präteritum: trot·te·te, Partizip II: ge·trot·tet

Aussprache:

IPA: [ˈtʁɔtn̩]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild trotten (Info)
Reime: -ɔtn̩

Bedeutungen:

[1] intransitiv: langsam, lustlos, stumpfsinnig, schwerfällig, mit monotonem Schritt irgendwohin gehen

Herkunft:

vermutliche Entlehnung aus dem Romanischen: altfranzösisch troter, französisch trotter → frtraben, schnell gehen, umherstreifen“ und altfranzösisch, französisch trot → frTrab“; denkbar ist auch die Herleitung von italienisch trottare → it „traben“ und trotto → it „Trab“ sowie mittellateinisch trottare „traben“; die romanischen Wörter ihrerseits werden von manchen Linguisten auf althochdeutsch *trottōn „laufen“ zurückgeführt, was sich aber nicht nachweisen lässt; plausibler wäre die Ableitung von althochdeutsch trota → goh, mittelhochdeutsch trotte → gmhKelter, Presse“, da das stereotype Treten der Trauben mit den Füßen einen engen Zusammenhang zwischen keltern und treten erkennen lässt[1]

Sinnverwandte Wörter:

[1] bummeln, dackeln, latschen, schleichen, schlurfen, stiefeln, tappen, traben, trödeln, trollen, trudeln, wackeln, zockeln, zotteln, zuckeln

Gegenwörter:

[1] hasten, laufen, rennen, sprinten, spurten, stürmen, wuseln

Oberbegriffe:

[1] gehen, sich fortbewegen

Unterbegriffe:

[1] abtrotten, davontrotten, hertrotten

Beispiele:

[1] Frustriert trotten die Leverkusener Spieler vom Platz.[2]
[1] Ein prächtiger Hirsch trottet heran, nur etwa zehn Meter am Hochsitz vorbei.[3]
[1] "A, A, Antikapitalista!" ruft es aus dem Block mit den schwarzen Kapuzenpullis, der friedlich hinter den Grünen mit den Schäuble-Luftballons her trottet.[4]
[1] »Sieh nur, Lamme, wie stolz die großen, alten Hirsche ihr neunendiges Geweih tragen, die zierlichen Spießer trotten als ihre Knappen neben ihnen her, um ihnen mit den Spitzen ihrer jungen Geweihe dienstbar zu sein. […]«[5]
[1] Es war an einem heiteren Abende, als er auf dem ihm eigenen Wägelchen von Schwenkdorf, wo er den Käsbiermartel besucht hatte, heimfuhr; er ließ das Rößlein nach Gefallen des Weges trotten, schmauchte sein Pfeifchen und sah behaglich auf die langsam vorbeistreichenden Hütten und Bäume und Hügel.[6]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] jemandem hinterher trotten

Wortbildungen:

trotteln, Trotten, trottend, Trotteur

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „trotten
[1] The Free Dictionary „trotten
[1] Duden online „trotten
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „trotten
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-Portaltrotten

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 6. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2003, ISBN 3-423-32511-9, Seite 1466f
  2. Leverkusen holt sich Platz eins zurück. In: Welt Online. 22. Februar 2010, ISSN 0173-8437 (URL, abgerufen am 25. August 2012).
  3. Hans Schuh: Im Himmel der Hirsche. In: Zeit Online. 7. Januar 2010, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 25. August 2012).
  4. Tina Klopp: Bunter Protest gegen Überwachung. In: Zeit Online. 14. September 2009, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 25. August 2012).
  5. Charles de Coster: Ulenspiegel. In: Projekt Gutenberg-DE. 1. Buch, Kap. XXXIV (URL).
  6. Ludwig Anzengruber: Der Sternsteinhof. In: Projekt Gutenberg-DE. 22. Kapitel (URL).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Trottel