toter Briefkasten
Erscheinungsbild
starke Deklination ohne Artikel | ||
Singular | Plural | |
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Nominativ | toter Briefkasten | tote Briefkästen |
Genitiv | toten Briefkastens | toter Briefkästen |
Dativ | totem Briefkasten | toten Briefkästen |
Akkusativ | toten Briefkasten | tote Briefkästen |
schwache Deklination mit bestimmtem Artikel | ||
Singular | Plural | |
Nominativ | der tote Briefkasten | die toten Briefkästen |
Genitiv | des toten Briefkastens | der toten Briefkästen |
Dativ | dem toten Briefkasten | den toten Briefkästen |
Akkusativ | den toten Briefkasten | die toten Briefkästen |
gemischte Deklination (mit Possessivpronomen, »kein«, …) | ||
Singular | Plural | |
Nominativ | ein toter Briefkasten | keine toten Briefkästen |
Genitiv | eines toten Briefkastens | keiner toten Briefkästen |
Dativ | einem toten Briefkasten | keinen toten Briefkästen |
Akkusativ | einen toten Briefkasten | keine toten Briefkästen |
Worttrennung:
- to·ter Brief·kas·ten, Plural: to·te Brief·käs·ten
Aussprache:
- IPA: [ˌtoːtɐ ˈbʁiːfˌkastn̩]
- Hörbeispiele: toter Briefkasten (Info)
Bedeutungen:
- [1] sondersprachlich (Jargon etlicher Geheim- und Nachrichtendienste); umgangssprachlich selten[1]: „konspirativ angelegtes Versteck, das der Übermittlung von Informationen, Dokumenten, finanziellen und technischen Mitteln dient, ohne daß sich die Benutzer des Versteckes begegnen oder kennenlernen“[2]
Abkürzungen:
Herkunft:
- Deckwort aus dem Adjektiv tot und dem Substantiv Briefkasten
Gegenwörter:
Oberbegriffe:
- [1] Versteck
Beispiele:
- [1] „Nichts werde mit Kunststoffbart und Geheimtinte, Funkkontakt und totem Briefkasten geplant, im Gegenteil: je mehr Öffentlichkeit, desto wirkungsvoller.“[3]
- [1] „Tote Briefkästen werden an unauffälligen Stellen, z.B. Friedhöfen, Parkanlagen usw. unter Zuhilfenahme von vereinbarten Zeichen festgelegt.“[4]
- [1] „Der Beitrag der Linie Ⅲ bestand darin, die Umgebung von ‚Trefforten‘ bzw. von Standorten ‚toter Briefkästen‘ vor, während und nach einem ‚operativen Ereignis‘ funktechnisch aufzuklären.“[5]
- [1] „Laut Angaben sollte sich der tote Briefkasten im Plänterwald befinden, einem Ausflugspark an der Spree.“[6]
- [1] „Die Information über die Frequenz werde ebenfalls meist über einen toten Briefkasten ausgetauscht.“[7]
- [1] „Jürgen Dressler vom LKA entwickelte keinen Ehrgeiz herauszufinden, wer sich in Zschäpes Wohnung aufgehalten haben könnte – oder ob ihre alte Adresse sogar als Treffpunkt oder eine Art toter Briefkasten genutzt wurde.“[8]
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] einen toten Briefkasten abdecken/absichern/abtarnen, abklären/aufklären, anlegen/installieren, enttarnen, führen, oberservieren/obsen
Übersetzungen
[Bearbeiten]- [1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. In zehn Bänden. 3., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. 2. Band Bedi–Eink, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1999, ISBN 3-411-04753-4, DNB 96540790X , Stichwort »Briefkasten«, Seite 661.
- [1] Siegfried Suckut (Herausgeber): Das Wörterbuch der Staatssicherheit. Definitionen des MfS zur »politisch-operativen Arbeit«. 3. Auflage. Christoph Links Verlag, Berlin 2001 (Analysen und Dokumente: Wissenschaftliche Reihe des Bundesbeauftragten; Band 5), ISBN 978-3-86284-043-4, Seite 232 .
- [1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7 , Stichwort »Briefkasten«, Seite 334.
- [*] Hans Schemann: Deutsche Idiomatik. Wörterbuch der deutschen Redewendungen im Kontext. 2. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/Boston 2011, ISBN 978-3-11-021788-9 , Stichwort »Briefkasten«, Seite 101.
- [1] Duden online „Briefkasten“
- [1] Wikipedia-Artikel „toter Briefkasten“
- [*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „toter Briefkasten“
Quellen:
- ↑ Hans Schemann: Deutsche Idiomatik. Wörterbuch der deutschen Redewendungen im Kontext. 2. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/Boston 2011, ISBN 978-3-11-021788-9 , Stichwort »Briefkasten«, Seite 101.
- ↑ 2,0 2,1 Siegfried Suckut (Herausgeber): Das Wörterbuch der Staatssicherheit. Definitionen des MfS zur »politisch-operativen Arbeit«. 3. Auflage. Christoph Links Verlag, Berlin 2001 (Analysen und Dokumente: Wissenschaftliche Reihe des Bundesbeauftragten; Band 5), ISBN 978-3-86284-043-4, Seite 372 .
- ↑ Craig W. Nickisch (Herausgeber): SELECTA. Journal of the PNCFL, Pacific Northwest Council on Foreign Languages. Volume 14, Oregon State University, Corvallis 1993, ISSN 0277-0598, Seite 59 (Zitiert nach Google Books) .
- ↑ Karl Wilhelm Fricke, Roger Engelmann: »Konzentrierte Schläge«. Staatssicherheitsaktionen und politische Prozesse in der DDR 1953–1956. 1. Auflage. Christoph Links Verlag, Berlin 1998 (Analysen und Dokumente: Wissenschaftliche Reihe des Bundesbeauftragten; Band 11), ISBN 978-3-86284-035-9, Seite 291 (Zitiert nach Google Books) .
- ↑ Hubertus Knabe: West-Arbeit des MfS. Das Zusammenspiel von „Aufklärung“ und „Abwehr“. 2. Auflage. Christoph Links Verlag, Berlin 1999 (Analysen und Dokumente: Wissenschaftliche Reihe des Bundesbeauftragten; Band 18), ISBN 3-86153-182-8, Seite 232 (Zitiert nach Google Books) .
- ↑ Werner Stiller: Der Agent. Mein Leben in drei Geheimdiensten. 1. Auflage. Christoph Links Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-592-8, Seite 81 (Zitiert nach Google Books) .
- ↑ dpa: Spionage: Alte Agenten-Tricks auch in Internet-Ära noch aktuell. In: Zeit Online. 9. Juli 2010, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 7. Dezember 2014) .
- ↑ Stefan Aust, Dirk Laabs: Heimatschutz. Der Staat und die Mordserie des NSU. 1. Auflage. Pantheon Verlag, München 2014, ISBN 978-3-641-09641-0, Seite ‹ohne Seitenangabe› (E-Book; zitiert nach Google Books) .
- ↑ Bruce W. Watson, Susan M. Watson, Gerald W. Hopple (Herausgeber): United States Intelligence. An Encyclopedia. Garland Publishing, New York 1990, ISBN 0-8240-3713-8, Seite 203 (Zitiert nach Google Books) .
- ↑ 10,0 10,1 Jonathon Green: Dictionary of Jargon. Routledge, Abingdon 2013 (Routledge Revivals), ISBN 978-1-317-90817-3, Seite ‹ohne Seitenangabe› (E-Book; zitiert nach Google Books) .
- ↑ 11,0 11,1 Jonathon Green: Newspeak. Dictionary of Jargon. Routledge, Abingdon 2013 (Routledge Revivals), Seite ‹ohne Seitenangabe› (E-Book; zitiert nach Google Books) .
- ↑ 12,0 12,1 12,2 Dead letter box. TERMIUM Plus®, the Government of Canada’s terminology and linguistic data bank, Translation Bureau, Public Works and Government Services Canada, 21. Januar 2014, abgerufen am 7. Dezember 2014.
- ↑ Joachim Joesten: they call it intelligence. Spies and Spy Techniques since World War Ⅱ. Abelard-Schuman, London/New York 1963, Seite 171 (Zitiert nach Google Books) .
- ↑ Jean-Pierre Alem: L’espionnage et le contre-espionnage. 1. Auflage. Presses universitaires de France, Paris 1980 (Que sais-je?; 1819), ISBN 2-13-036329-6, Seite 124–126 .
- ↑ Boîte aux lettres morte. TERMIUM Plus®, la banque de données terminologiques et linguistiques du gouvernement du Canada, Bureau de la traduction, Travaux publics et Services gouvernementaux Canada, 21. Januar 2014, abgerufen am 7. Dezember 2014.
Ähnliche Wörter (Deutsch):
- ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: elektronischer Briefkasten