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Klinge

Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch
Singular Plural
Nominativ die Klinge die Klingen
Genitiv der Klinge der Klingen
Dativ der Klinge den Klingen
Akkusativ die Klinge die Klingen
[1, 2] die Spitze der Klinge eines Schwertes

Worttrennung:

Klin·ge, Plural: Klin·gen

Aussprache:

IPA: [ˈklɪŋə]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Klinge (Info)
Reime: -ɪŋə

Bedeutungen:

[1] flacher, geschärfter Teil diverser Werkzeuge (zum Beispiel Beil, Sichel, Sense) und Waffen (Messer, Dolch, Axt), welcher die Schneide enthält
[2] veraltet: Waffe, welche einen länglichen, flachen, geschärften Part besitzt

Herkunft:

von mittelhochdeutsch: klinge, belegt seit dem 13. Jahrhundert, ein onomatopoetisches Wort[1]

Synonyme:

[1] Schneide, Blatt
[2] Schwert, Degen, Säbel

Gegenwörter:

[1] Griff, Heft

Oberbegriffe:

[1, 2] Waffe
[1] Werkzeug

Unterbegriffe:

[1, 2] Schneide, Rücken, Krone
[1] Abziehklinge, Messerklinge, Rasierklinge, Skalpellklinge, Stahlklinge

Beispiele:

[1] Bei der Baumschere ist darauf zu achten, dass die Klinge aus gehärtetem Stahl ist und sich auch auswechseln lässt.
[1] Während des Kampfes bei den Olympischen Sommerspielen 1980 in Moskau brach Behrs Klinge.
[1] „Das Kratzen der Klinge bildete ein dumpfes Hintergrundgeräusch."[2]
[1] „Er hielt die Axt nahe an der Klinge und hob sie nicht sehr hoch, weil er befürchtete, sie sonst nicht in der Gewalt zu haben.“[3]
[1] „Die Burschen machten ihre Sache gut; ein einziger Pfeil ritzte seine Wange, und ein Messerwurf schürfte ihm eine Klinge breit Haut vom Halse.“[4]
[1] „In seinem Gürtel steckte aber statt des schmalen Matrosenmessers, das sein Gefährte trug, eine breite Klinge, ein sogenanntes Bowiemesser; eine wollene, fest zusammengerollte Decke hing ihm, mit einem Streifen Bast befestigt, über der Schulter.“[5]
[2] Olympia- und WM-Fechter kreuzen in Ratzeburg die Klingen.
[2] Gestern kreuzten zwei langjährige Kontrahenten in der Sache stellvertretend für die beiden Lager noch einmal die polemische Klinge.

Redewendungen:

[2] eine (gute) Klinge führen/führen
[2] mit jemandem die Klingen kreuzen
[2] jemanden über die Klinge springen lassen

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] eine scharfe Klinge, stumpfe Klinge
[2] eine feine Klinge, gute Klinge

Wortbildungen:

[1] Degenklinge, Klingenbindung, Schwertklinge

Übersetzungen

[Bearbeiten]
[1] Wikipedia-Artikel „Klinge
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Klinge
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Klinge
[1, 2] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalKlinge

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Klinge1“, Seite 497.
  2. Paul Theroux: Ein letztes Mal in Afrika. Hoffmann und Campe, Hamburg 2017, ISBN 978-3-455-40526-2, Seite 45. Originalausgabe: Englisch 2013.
  3. Marc Steadman: Schwarze Chronik. Ein Südstaaten-Dekameron. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1980 (übersetzt von Elisabeth Schnack), ISBN 3-596-22489-6, Seite 104. Englisches Original 1970.
  4. Friedrich von Gagern: Der Marterpfahl. Novelle. Reclam, Stuttgart 1985, ISBN 3-15-006533-X, Seite 51 f. Zuerst 1925.
  5. Friedrich Gerstäcker: Die Flußpiraten des Mississippi. Goldmann, München 1964, Seite 5. Zuerst 1848 erschienen.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: klingen, Klinke
Homophone: klinge