Amharisch

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Amharisch (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, n[Bearbeiten]

Singular 1 Singular 2 Plural
Nominativ (das) Amharisch das Amharische
Genitiv (des) Amharisch
(des) Amharischs
des Amharischen
Dativ (dem) Amharisch dem Amharischen
Akkusativ (das) Amharisch das Amharische

Anmerkung:

Die Form „das Amharische“ wird nur mit bestimmtem Artikel verwendet. Die Form „Amharisch“ wird sowohl mit als auch ohne bestimmten Artikel verwendet.

Nebenformen:

Amarinya

Worttrennung:

Am·ha·risch, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ˌamˈhaːʁɪʃ], Singular 2: [ˌamˈhaːʁɪʃə]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Amharisch (Info) Lautsprecherbild Amharisch (Info), Singular 2:
Reime: -aːʁɪʃ

Bedeutungen:

[1] semitische, genauer äthiosemitische Sprache der Amharen, die vor allem in Äthiopien und Eritrea gesprochen wird

Abkürzungen:

[1] ISO 639-1: am, ISO 639-2/ISO 639-3: amh

Herkunft:

Substantivierung des Adjektivs amharisch durch Konversion

Synonyme:

[1] Amarinya

Oberbegriffe:

[1] semitische Sprache

Beispiele:

[1] Sprechen Sie Amharisch?
[1] Wie heißt das auf Amharisch?
[1] Das Amharische ist entfernt mit dem Arabischen und Hebräischen verwandt.
[1] „Wassihon Asafa hebt abwehrend die Hände. ‚Versuch erst gar nicht, mich von hier wegzulocken. Kannst du überhaupt noch unser Amharisch verstehen?‘ Der Gast, so um die 30 und gleichfalls von dunkler Hautfarbe, antwortete mit gewinnendem Lächeln. ‚Beim Löwen von Juda, glaub mir, auch in Israel sprechen wir Falascha miteinander nur Amharisch, unsere Muttersprache.‘“[1]
[1] „Die Ersetzung der bis dahin in Eritrea geltenden Staatssprachen Arabisch und Tigrinya durch Amharisch erfolgte vier Jahre später.[…]Nicht nur, daß nach einem kaiserlichen Dekret in den Schulen als lokale Sprache ausschließlich Amharisch gelehrt wurde, auch in den Kirchen war Amharisch Pflicht und in weiten Teilen der Öffentlichkeit ist es de facto als Unbotmäßigkeit angesehen worden, indigene Sprachen zu sprechen.“[2]
[1] „Er vertrat damit als einziger ein Fach, das eine größere Beachtung verdient hätte, weist doch das Amharische als zweitgrößte semitische Sprache eine ungewöhnlich breite und vielfältige Literatur auf. Daß sich bislang kaum jemand mit dieser Sprache beschäftigt hat, liegt wohl darin begründet, daß das Amharische eine äußerst schwierige Sprache ist, deren syntaktische Feinheiten im akademischen Unterricht nur in einem gewissen Umfang vermittelt werden können.“[3]
[1] „Die Definitmarker des Amharischen sind im Vergleich zu vielen anderen Sprachen, wie zum Beispiel den indo-europäischen, ungewöhnlich in ihrem Auftreten und ihrer Verwendung.“[4]
[1] „Das Amharische dient seit dem 14. Jahrhunderte nicht nur als Sprache des Hofes (altäthiopisch: ləssanä-nəguś ‚Sprache des Königs—; amharisch: yä-nəguś qwanqwa) und der Verwaltung, sondern entwickelte sich, jedenfalls seit der Ärä Məniləks II., zur bedeutendste Verkehrssprache Äthiopiens, die in nahezu allen Städten des heutigen äthiopischen Staatsgebildes gesprochen wird,28 so dass 10 % doch eine starke Unterschätzung darstellen dürfte.“[5]
[1] „Neben der offiziellen Amtssprache Amharisch sind auch Oromo und Tigray weit verbreitet. Selbst innerhalb Ostafrikas ist Amharisch etwas besonderes: Während in Ländern wie Kenia oder Uganda meist Suaheli gesprochen wird, das das lateinische Alphabet verwendet, hat Amharisch seine eigene Schrift.“[6]
[1] „Er ist aus seinem Wohnmobil geschlichen, gibt ihr nun die Hand und sagt auf Amharisch Entschuldigung.“[7]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Hadumod Bußmann (Hrsg.): Lexikon der Sprachwissenschaft, dritte, aktualisierte und erweiterte Auflage, Alfred Kröner Verlag, Stuttgart 2002. Seite 75. ISBN 9783520452030.
[1] Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache, dritte, neubearbeitete Auflage, J. B. Metzler Verlag, Stuttgart/Weimar 2005. Seite 36–37. ISBN 9783476020567.
[1] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Amharisch“ auf wissen.de
[1] Wikipedia-Artikel „Amharische Sprache
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalAmharisch

Quellen:

  1. Keine Lust aufs Gelobte Land. In: DER SPIEGEL, Heft 31, 27.07.1998. Seite 130. ISSN 0038-7452. Online-Ausgabe abgerufen am 16. Dezember 2010 (PDF).
  2. Dr. Sebastian Saad: Konfliktpotentiale am Horn von Afrika. Das Beispiel Eritrea. Seite 2–3. In: Sektionschef i.R. Hon.Prof. DDr. Erich Reiter (Hrsg.): Jahrbuch für internationale Sicherheitspolitik 2000, Verlag E.S. Mittler & Sohn GmbH, Dezember 2000. ISBN 3813207110. Abgerufen am 16. Dezember 2010 (PDF). Zitiert nach http://www.bmlv.gv.at/wissen-forschung/publikationen/beitrag.php?id=887 und http://www.bmlv.gv.at/wissen-forschung/publikationen/publikation.php?id=173.
  3. Rainer Voigt: In memoriam Thomas Leiper Kane (1926-2000). In: Maija Priess, Thomas Rave (Herausgeber): Aethiopica. Internatioanl Journal of Ethiopian and Eritrean Studies. Nummer 4, Harrassowitz, Hamburg 2001, Seite 198 (Online auf journals.sub.uni-hamburg.de, abgerufen am 26. Juli 2014)
  4. Marion Geiss: Definitheitsmarker im Amharischen – Der Artikel in der Nominalphrase, Hauptseminararbeit, Johannes Gutenberg Universität, GRIN Verlag, Mainz 2004. Seite 5. doi:10.3239/9783638336451. Abgerufen am 16. Dezember 2010.
  5. Afrikanistik. In: Orientalische Literaturzeitung, Band 105, Heft 1, März 2010. Seite 134. ISSN 0030-5383, doi:10.1524/olzg.2010.0011. Abgerufen am 16. Dezember 2010.
    Der Original-Link http://www.oldenbourg-link.com/doi/pdf/10.1524/olzg.2010.0011 ist nur durch entsprechende Anmeldung einsehbar. Im Originalsatz sind die Wörter »ləssanä-nəguś« und »yä-nəguś qwanqwa« kursiv gesetzt.
  6. Ethiopian Airlines: Newsletter Mai 2010 (Archivversion vom 19. Juli 2011) Seite 2. Abgerufen am 18. Juli 2022 (PDF). Zitiert nach http://www.kprn.de/ethiopian_presseinformationen.html (Archivversion vom 19. Juli 2011).
  7. Sonja John: Tod im Vorüberfahren. In: Die Zeit. Verbrechen. Nummer 8, Winter 2020, Seite 13.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Aramäisch, Awarisch