amharisch

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amharisch (Deutsch)[Bearbeiten]

Adjektiv[Bearbeiten]

Positiv Komparativ Superlativ
amharisch amharischer am amharischsten
Alle weiteren Formen: Flexion:amharisch

Worttrennung:

am·ha·risch, Komparativ: am·ha·ri·scher, Superlativ: am·ha·rischs·ten

Aussprache:

IPA: [ˌamˈhaːʁɪʃ]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild amharisch (Info), Lautsprecherbild amharisch (Info), Lautsprecherbild amharisch (Info)
Reime: -aːʁɪʃ

Bedeutungen:

[1] Ethnologie: sich auf die Volksgruppe der Amharen beziehend
[2] Linguistik; keine Steigerung: sich auf die äthiosemitische Sprache der Amharen, das Amharische, beziehend

Abkürzungen:

amhar.

Oberbegriffe:

[1] nordostafrikanisch
[2] afroasiatisch, äthiosemitisch, semitisch

Beispiele:

[1] „Die Texte von Dr. Nägelsbach können nun, so kurz sie sind, das bisher gewonnene Bild in bescheidenem Maße vervollständigen, zumal von amharischen Tanzliedern bisher nur wenige veröffentlicht sind; dazu kommt daß sie aus dem Munde von Galla-Leuten stammen, also von ihrer Verbreitung außerhalb des amharischen Sprachgebietes zeugen.“[1]
[1] „Die hieraus resultierenden langanhaltenden Rivalitäten kamen mit der amharischen Eroberung zu einem vorläufigen Abschluß, wirken aber bis in unsere Tage nach.“[2]
[1] „Neben der Umbenennung von Landschaften und Orten, der politisch-ökonomischen Unterordnung in der Agrarwirtschaft (die Oromo mussten für amharische Siedler arbeiten) und Einschränkungen der Religionsfreiheit wurde den Oromo der Gebrauch der eigenen Sprache in öffentlichen Angelegenheiten (Verwaltung, Justiz) untersagt.“[3]
[1] „Dazu gehören die Institutionen der Kirche, des Königtums, des Adels und des Militärs, ferner die Dominanz der amharisch-tigrinischen Kernkultur und schließlich die effektiv organisierte militärische Massenmobilisierung in Zeiten des Krieges sowie die kollektive Erfahrung permanenter kriegerischer Auseinandersetzungen mit konkurrierenden Staats- und Reichsgebilden andersartiger politisch-kultureller Identität, wie vor allem den angrenzenden Muslimreichen und europäischen Kolonialmächten.“[4]
[2] „Geschehen zu Addis Abeba am 16. Juni 1989 in zwei Urschriften, jede in deutscher, amharischer und englischer Sprache, wobei jeder Wortlaut verbindlich ist. Bei unterschiedlicher Auslegung des deutschen und des amharischen Wortlauts ist der englische Wortlaut maßgebend.“[5]
[2] „Regionale amharische Dialekte sind Shoa, Begemder, Gojjam, und Menz-Wello (Hetzron 1997: 457). Seit dem 14. Jahrhundert gibt es amharische Texte und auch heute steigen die amharischen Publikationen weiter an.“[6]
[2] „Lateinisch ‚bos‘, ‚Ochse‘ oder ‚Kuh‘, ist aufgelistet als ‚berei‘ bzw. amharisch ‚barē‘ und als ‚baghara‘ resp. ‚baqara‘ im Arabischen.“[7]
[2] „Die amharische Verbalform steht in der 3. Person Plural und ist in diesem Kontext als Höflichkeits-/Respektsform der 2. Person Singular zu interpretieren.“[8]
[2] „Nach einer ausführlichen syntaktischen Analyse des amharischen Satzes zum Zwecke der Rechtfertigung dieser Übersetzung führt Voigt weitere Beispiele für den lebendigen Gebrauch direkter Rede, namentlich in 1. Person, im Amharischen an und verweist auf Parallelen im Türkischen und im Sidaama, während das Phänomen im Tigriñña und Oromo weniger verbreitet sei.“[9]
[2] „In Namen und Begriffen aus dem Amharischen dienen sie dagegen nur der etymologisierenden Schreibweise amharischer Wörter, die aus dem Gə↪əz stammen.[…]Diese etymologische Schreibweise beschränkt sich dabei nicht nur auf Wörter mit Gə↪əz-Ursprung sondern findet sich auch in der amharischen Wiedergabe arabischer Namen.“[10]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] amharische Kultur, amharische Kunst, amharische Literatur, amharische Tradition
[2] amharischer Dialekt, amharische Grammatik, amharische Sprache, amharischer Wortschatz

Wortbildungen:

[1] Amharisch

Übersetzungen[Bearbeiten]

[2] Wikipedia-Artikel „amharisch
[*] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „amharisch“ auf wissen.de
[*] Duden online „amharisch

Quellen:

  1. Enno Littmann (Hrsg.): Amharische Tanzlieder der Galla. In: Deutsche Morgenländische Gesellschaft (Hrsg.): Zeitschrift für Semitistik und verwandte Gebiete, Band 4, Brockhaus, Leipzig 1926. Seite 301. Online-Ausgabe abgerufen am 16. Dezember 2010. Zitiert nach http://menadoc.bibliothek.uni-halle.de/dmg/periodical/structure/116977.
  2. Hermann Amborn: REFERENZ UND ABWEHR. DER SPRACHLICHE NIEDERSCHLAG DER GESELLSCHAFTLICHEN SONDERSTELLUNG VON LINEAGE-ÄLTESTEN IN DER BURJI-KONOS-GRUPPE. In: Rainer Voßen, Ulrike Claudi (Hrsg.): Sprache, Geschichte und Kultur in Afrika. Vorträge, gehalten auf dem III. Afrikanistentag, Köln, 14./15. Oktober 1982, Helmut Buske Verlag, Hamburg 1983. Seite 310. Abgerufen am 16. Dezember 2010 (PDF). Zitiert nach http://epub.ub.uni-muenchen.de/6421/.
  3. Eidgenössisches Justiz- und Polizeidepartement, Bundesamt für Flüchtlinge (Hrsg.): Äthiopien. Ethnien und Sprachen. Die wichtigsten Ethnien, Bern-Wabern 08.01.2001. Seite 2. Abgerufen am 16. Dezember 2010 (PDF). Zitiert nach http://www.ejpd.admin.ch/content/bfm/de/home/themen/migration_analysen/herkunftslaenderinformationen.html.
  4. Prof. Dr. Volker Matthies: Macht und Gewalt in der äthiopischen Politik nach Innen und nach Außen. In: Arbeitsstelle Frieden und Konfliktbearbeitung (AsFK) (Hrsg.): Demokratie – Menschenrechte – Entwicklung? 18 Jahre nach der äthiopischen Wende. Dokumentation einer Fachtagung am 10. Dezember 2009 in Berlin, Bonn 16.08.2010. Seite 41. Abgerufen am 16. Dezember 2010 (PDF). Zitiert nach http://www.eed.de/.
  5. ABKOMMEN ZWISCHEN DER REGIERUNG DER BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND UND DER REGIERUNG DER DEMOKRATISCHEN VOLKSREPUBLIK ÄTHIOPIEN ÜBER DIE ÜBERLASSUNG EINES GRUNDSTÜCKS MIT ZWEI GEBÄUDEN ALS ERSATZ FÜR DIE FRÜHERE DEUTSCHE SCHULE IN ADDIS ABEBA, Artikel 11. In: United Nations (Hrsg.): Treaty Series. Treaties and international agreements registered or filed and recorded with the Secretariat of the United States, Volume 1587, Nummer 27712, New York 1998. Seite 414. Abgerufen am 16. Dezember 2010 (PDF).
  6. Marion Geiss: Definitheitsmarker im Amharischen – Der Artikel in der Nominalphrase, Hauptseminararbeit, Johannes Gutenberg Universität, GRIN Verlag, Mainz 2004. Seite 5. doi:10.3239/9783638336451. Abgerufen am 16. Dezember 2010.
  7. Franz Christoph Muth: Eine arabisch-äthiopische Wort- und Satzliste aus Jerusalem vom 15. Jahrhundert. In: Afriques. Les chemins de l’identité en Afrique du XVe au XXe siècle, Nummer 01, Frühjahr 2010. Seite 4. Abgerufen am 16. Dezember 2010 (PDF). Zitiert nach http://afriques.revues.org/61.
  8. Afrikanistik. In: Orientalische Literaturzeitung, Band 105, Heft 1, März 2010. Seite 136 (Fußnote). ISSN 0030-5383, doi:10.1524/olzg.2010.0011. Abgerufen am 16. Dezember 2010.
    Der Original-Link http://www.oldenbourg-link.com/doi/pdf/10.1524/olzg.2010.0011 ist nur durch entsprechende Anmeldung einsehbar.
  9. Semitistik. In: Orientalische Literaturzeitung, Band 105, Heft 1, März 2010. Seite 80. ISSN 0030-5383, doi:10.1524/olzg.2010.0005. Abgerufen am 16. Dezember 2010.
    Der Original-Link http://www.oldenbourg-link.com/doi/pdf/10.1524/olzg.2010.0005 ist nur durch entsprechende Anmeldung einsehbar.
  10. Afrikanistik. In: Orientalische Literaturzeitung, Band 105, Heft 4–5, November 2010. Seite 639. ISSN 0030-5383, doi:10.1524/olzg.2010.0045. Abgerufen am 16. Dezember 2010.
    Der Original-Link http://www.oldenbourg-link.com/doi/pdf/10.1524/olzg.2010.0045 ist nur durch entsprechende Anmeldung einsehbar.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: aramäisch, awarisch