Wanst

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Wanst (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Wanst die Wänste
Genitiv des Wanstes der Wänste
Dativ dem Wanst den Wänsten
Akkusativ den Wanst die Wänste
[1] Wanst
[2] b) Wanst

Worttrennung:

Wanst, Plural: Wäns·te

Aussprache:

IPA: [vanst]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Wanst (Info)
Reime: -anst

Bedeutungen:

[1] abwertend, derb: für Bauch
[2] Zoologie: Magen, Pansen von Wiederkäuern
[3] scherzhaft: kleines, ungezogenes Kind

Herkunft:

mittelhochdeutsch wanst, althochdeutsch wanast, wenist „Bauch, Magen der Wiederkäuer“, belegt seit dem 11. Jahrhundert[1]

Synonyme:

[1] Bauch, Bierbauch, Mollenfriedhof, Wamme, Wampe, Schmerbauch, Rettungsring, Plauze
[2] Pansen
[3] Balg, Blag, Gör

Beispiele:

[1] Die Wänste der betrunkenen Herren lugten über ihren Hosenlinien hervor und zuckten wabbernd jedes Mal, dass sie in schallendem Gelächter ausbrachen.
[1] „Das trübe, anstreichfarbengetränkte Wasser rann an seinem Gesicht und Hals herab, sickerte über seine Brust und das massige Fleisch seines Wanstes.“[2]
[1] „Jetzt fiel mir sein Wanst auf.“[3]
[1] „Sie quetschte sich zwischen meinem Bett und dem Wanst vom Ungarn durch und blieb vor dem wie eine Schranke den Weg versperrenden Stock des Freaks stehen.“[4]
[2] Der Wanst, die Wamme, Wampe oder der Pansen ist der größeste der vier Magen, er nimmt den größern Teil der Bauchhöhle ein.
[3] Fort mit dir du kleines Wanst![5]

Redewendungen:

sich den Wanst vollschlagen - reichlich essen

Wortbildungen:

[1] Dickwanst, Fettwanst

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Wanst
[1–3] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Wanst
[1, 3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Wanst
[1–3] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalWanst

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Wanst“, Seite 972.
  2. David Whitehouse: Die Reise mit der gestohlenen Bibliothek. Tropen, Stuttgart 2015 (übersetzt von Dorothee Merkel), ISBN 978-3-608-50148-3, Zitat Seite 104.
  3. Charles Bukowski: Ausgeträumt. Roman. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1997 (übersetzt von Carl Weissner), ISBN 3-423-12342-7, Seite 13. Englisches Original 1994.
  4. Joachim Meyerhoff: Hamster im hinteren Stromgebiet. Alle Toten fliegen hoch. Teil 5. Roman. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2020, ISBN 978-3-462-00024-5, Seite 113 f.
  5. Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Wanst

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Wams
Anagramme: Wants