Kinderarmutsquote

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Kinderarmutsquote (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ die Kinderarmutsquote die Kinderarmutsquoten
Genitiv der Kinderarmutsquote der Kinderarmutsquoten
Dativ der Kinderarmutsquote den Kinderarmutsquoten
Akkusativ die Kinderarmutsquote die Kinderarmutsquoten

Worttrennung:

Kin·der·ar·muts·quo·te, Plural: Kin·der·ar·muts·quo·ten

Aussprache:

IPA: [ˈkɪndɐʔaʁmuːt͡sˌkvoːtə]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Kinderarmutsquote (Info)

Bedeutungen:

[1] Gesellschaft: prozentualer Anteil der Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren, die in Haushalten aufwachsen, deren Einkommen 50 %[1] oder 60 %[2] des durchschnittlichen Nettoeinkommens unterschreitet;
in Deutschland: prozentualer Anteil der Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren, die einen gesetzlichen Anspruch auf Sozialleistungen (nach dem SGB II) haben

Herkunft:

Determinativkompositum (Zusammensetzung) aus den Substantiven Kinderarmut und Quote mit dem Fugenelement -s

Oberbegriffe:

[1] Armutsquote

Beispiele:

[1] [Schlagzeile:] „Nur Stadtstaaten haben höhere Kinderarmutsquote als das Saarland“[3]
[1] „Die Kinderarmutsquote in Halle ist besonders hoch.“[4]
[1] „2021 lag die Kinderarmutsquote in der Hauptstadt bei 23,3 Prozent, bundesweit waren es 20,8 Prozent.“[5]
[1] „Die Stadt hat die höchste Kinderarmutsquote von ganz Thüringen: 22 Prozent.“[6]
[1] „Der Armutsbericht der Sozialverbände 2016 zeigt, dass die Armutsquote mit 20 Prozent und die Kinderarmutsquote im Ruhrgebiet mit 19 Prozent deutlich über dem Bundesdurchschnitt liegt.“[7]
[1] „Die Kinderarmut in Deutschland nimmt einer Studie zufolge zu. Die Kinderarmutsquote stieg im Jahr 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 0,7 Prozentpunkte auf 19,7 Prozent,“[8] […].
[1] „Im Mai 2011 wies die Journalistin Maike Rademaker darauf hin, dass das DIW die Kinderarmutsquote stillschweigend korrigiert hatte.“[9]
[1] „Beim Vergleich der Kinderarmutsquoten verschiedener Staaten muss bedacht werden, dass die Armutsgrenze vom Wohlstand des betreffenden Staates abhängt.“[10]
[1] „Der WZB-Forscher Marcel Helbig hat“ […] „erstmals die Kinderarmutsquoten für die Einzugsgebiete aller Grundschulen in Deutschland berechnet.“[11]
[1] „Die Region Subsahara-Afrika weist die weltweit höchste Kinderarmutsquote auf.“[12]
[1] Die Regionen "Ostasien und Pazifik" sowie "Europa und Zentralasien" haben mit jeweils 5,9 Prozent die geringsten Kinderarmutsquoten.[12]
[1] „Im Jahr 2018 waren in der EU 23 Millionen Kinder, d. h. jedes vierte Kind, von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Allerdings variieren die Kinderarmutsquoten zwischen den Mitgliedstaaten erheblich.“[13]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] mit Adjektiv: hohe / inakzeptable Kinderarmutsquote
[1] mit Verb: die Kinderarmutsquote sinkt / steigt / nimmt ab / nimmt zu

Übersetzungen[Bearbeiten]

 [1] prozentualer Anteil der Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren, die in Haushalten aufwachsen, deren Einkommen 50 % oder 60 % des durchschnittlichen Nettoeinkommens unterschreitet
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache – Korpusbelege [dwdsxl] Gegenwartskorpora mit freiem Zugang „Kinderarmutsquote“
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Kinderarmutsquote“

Quellen:

  1. ↑ Child Poverty in Rich Countries 2005. Unicef – Innocenti Research Centre, unicef-irc.org, Florence, Italy, 2005, abgerufen am 21. August 2023 (Englisch, ISBN: 88-89129-39-5, Seite 13 von 40).
  2. ↑ Dr. Michael Böhmer, Andreas Heimer: Armutsrisiken von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. bmfsfj.de, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Berlin, Deutschland, 2008, abgerufen am 21. August 2023 (Seite 7 von 58).
  3. ↑ Christian Leistenschneider: Saarland – Nur Stadtstaaten haben höhere Kinderarmutsquote als das Saarland. In: Norddeutscher Rundfunk. 18. August 2023 (tagesschau.de, URL, abgerufen am 18. August 2023).
  4. ↑ Studentenprojekt in Halle – Wenn Ungleichheit krank macht. In: Mitteldeutscher Rundfunk. 1. Juli 2021 (URL, abgerufen am 18. August 2023).
  5. ↑ Berlin – Abgehängt. In: Norddeutscher Rundfunk. 26. Juni 2023 (tagesschau.de, URL, abgerufen am 18. August 2023).
  6. ↑ Christine Keck, Levin Kubeth, Marc Röhlig, Hannes Schrader, Johanna Wagner, Alfred Weinzierl: Umfrage-Erfolge der AfD – Die Wutsammler. 10. August 2023, abgerufen am 18. August 2023 (aus: Der Spiegel, Nummer: 32/2023, im Original: https://www.spiegel.de/panorama/afd-erfolg-in-umfragen-eine-reise-in-die-hochburgen-der-rechten-a-cc4534d2-19e5-498d-9e2b-73410065639c).
  7. ↑ Wikipedia-Artikel „Ruhrgebiet“ (Stabilversion), abgerufen am 18. August 2023
  8. ↑ Wachsende Armut in Deutschland – Jedes fünfte Kind ist arm. In: taz.de. 18. April 2017, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 18. August 2023).
  9. ↑ Wikipedia-Artikel „Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung“ (Stabilversion), abgerufen am 18. August 2023
  10. ↑ Wikipedia-Artikel „Kinderarmut in den Industrieländern“ (Stabilversion), abgerufen am 18. August 2023
  11. ↑ Christoph David Piorkowski: Studie zu Kinderarmut in Deutschland – Bundesländer sehr unterschiedlich betroffen. In: Der Tagesspiegel Online. 12. Juni 2023 (URL, abgerufen am 18. August 2023).
  12. ↑ 12,0 12,1 Anteil der minderjährigen Bevölkerung unter der absoluten Armutsgrenze nach Weltregion im Jahr 2017. de.statista.com, Statista GmbH, Hamburg, Deutschland, 21. Januar 2022, abgerufen am 18. August 2023.
  13. ↑ Bekämpfung der Kinderarmut – Unterstützung durch die Kommission muss gezielter erfolgen. op.europa.eu, Europäischer Rechnungshof, 1615 Luxemburg, Luxemburg, 2020, abgerufen am 18. August 2023.
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