Kindchen

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Kindchen (Deutsch)

Substantiv, n

Singular Plural 1 Plural 2
Nominativ das Kindchen die Kindchen die Kinderchen
Genitiv des Kindchens der Kindchen der Kinderchen
Dativ dem Kindchen den Kindchen den Kinderchen
Akkusativ das Kindchen die Kindchen die Kinderchen

Worttrennung:

Kind·chen, Plural 1: Kind·chen, Plural 2: Kin·der·chen

Aussprache:

IPA: [ˈkɪntçən]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Kindchen (Info)

Bedeutungen:

[1] kleines Kind
[2] ohne Plural: Kosewort und Anrede an eine (jüngere) weibliche Person
[3] Plural: Anrede an mehrere Personen

Herkunft:

Ableitung (Diminutivum) zu dem Substantiv Kind mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -chen

Synonyme:

[1] oberdeutsch: Kindel, Kindlein

Oberbegriffe:

[1] Kind

Unterbegriffe:

[1] Christkindchen

Beispiele:

[1] „Schlaf, Kindchen, schlaf!
Der Vater hüt’t die Schaf.
Die Mutter schüttelt ’s Bäumelein,
da fällt herab ein Träumelein.
Schlaf, Kindchen, schlaf!“[1]
[1] „»Und wenn wir klapprig werden«, sagte Titte Klammergass, »dann ziehen wir eben zu unseren Kinderchen.[…]«“[2]
[2] „O welch ein Trank !
Ja, mein Kindchen, das erfrischet;
Du hast ganz gewiß mir Dank!“[3]
[2] „Na, na, Kindchen, heulen Sie nicht.“[4]
[2] „»Na, Kindchen, da haben Sie aber mächtig Ärger an der Backe«, startete sie einen vagen Versuch, mich zu trösten.“[5]
[3] „»Ach, Kinderchen, meine lieben Freunde, fürchten Sie sich nicht vor dem Leben![…]«“[6]

Sprichwörter:

[1] thüringisch: kleine Kindchen, faule Stündchen[7] / ein klein Kindchen, ein gut Stündchen[8]

Wortbildungen:

[1] Kindchenschema

Übersetzungen

[1–3] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 951.
[1, 2] Renate Wahrig-Burfeind: Brockhaus Wahrig Deutsches Wörterbuch. Mit einem Lexikon der Sprachlehre. In: Digitale Bibliothek. 9., vollständig neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. wissenmedia in der inmedia ONE GmbH, Gütersloh/München 2012, ISBN 978-3-577-07595-4 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »Kindchen«.
[1, 2] Duden online „Kindchen
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Kindchen
[*] früher auch bei canoonet „Kindchen“
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalKindchen
[1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Kindchen

Quellen:

  1. Renate Trimolt, Werner Gorges (Herausgeber); illustriert von Renate Totzke-Israel; gestaltet von Frank Schneider: Wiegenlied, Schlaf, Kindchen, schlaf! In: Ade nun zur guten Nacht. Abend- und Gute-Nacht-Lieder mit Geschichten zur Nacht. Musikverlag, Berlin 1989, ISBN 978-3-8418-0434-1, Seite ‹ohne Seitenangabe› (E-Book; zitiert nach Google Books).
  2. Werner Bräunig; mit einem Vorwort von Christa Wolf; Angela Drescher (Herausgeber): Rummelplatz. Roman. 1. Auflage. Aufbau Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-351-03210-4, Seite 453 (Zitiert nach Google Books).
  3. Johann Wolfgang von Goethe: Scherz, List und Rache. Ein Singspiel. In: Goethe’s Werke. Vollständige Ausgabe letzter Hand. Eilfter [= 11.] Band: Jery und Bätely; Lila; Die Fischerin; Scherz, List und Rache; Der Zauberflöte zweyter Theil; Palaeophron und Neoterpe; Vorspiel [zu Eröffnung des Weimarischen Theaters.] 1807; Was wir bringen, Lauchstädt; Was wir bringen, Fortsetzung, Halle [1814]; Theaterreden, in der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart/Tübingen 1828, Seite 149 (Zitiert nach Digitalisat des MDZ).
  4. Alfred Schirokauer: Der erste Mann. Roman einer Primanerin. Ullstein, Berlin 1932 (Zitiert nach Der erste Mann. In: Projekt Gutenberg-DE. Kapitel XIV (URL).).
  5. Katja Schneidt: Befreiung vom Schleier. Wie ich mich von meinem türkischen Freund und aus der islamischen Parallelwelt lösen konnte. 1. Auflage. mvg Verlag, München 2013, ISBN 978-3-86415-461-4, Seite ‹ohne Seitenangabe› (Zitiert nach Google Books).
  6. Fjodor Dostojewskij: Die Brüder Karamasow. Roman. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2011 (Fischer Klassik PLUS) (Originaltitel: Братья Карамазовы, übersetzt von Swetlana Geier), ISBN 978-3-10-401877-5, Seite ‹ohne Seitenangabe› (E-Book; zitiert nach Google Books).
  7. Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Kindchen
  8. Wander: Deutsches Sprichwörter-Lexikon „Kindchen
  9. Mundartnahe Umschrift nach El-Said Badawi, Martin Hinds: A Dictionary of Egyptian Arabic. Arabic-English. Librairie du Liban, Beirut 1986, Stichwort »ننى‎«, Seite 887.
  10. Mundartnahe Umschrift nach ebenda, Stichwort »دقدق‎«, Seite 295.