Appell

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Appell (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Appell die Appelle
Genitiv des Appells der Appelle
Dativ dem Appell den Appellen
Akkusativ den Appell die Appelle
[ 2 ] Appell in der Kaserne 1929

Worttrennung:

Ap·pell, Plural: Ap·pel·le

Aussprache:

IPA: [aˈpɛl]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Appell (Info)
Reime: -ɛl

Bedeutungen:

[1] dringende Aufforderung, Mahnung
[2] Militär: die geordnete Aufstellung (von Soldaten vor einem Kommandierenden)
[3] Linguistik: eine der drei Grundfunktionen der Sprache neben Ausdruck und Darstellung
[4] Jägersprache: Gehorsam eines Jagdhundes

Herkunft:

im 18. Jahrhundert von französisch appel → frAufruf“ entlehnt, das letztlich auf lateinisch appellare → larufen, aufrufen“ zurückgeht[1]

Synonyme:

[1] Aufruf
[3] Appellfunktion

Gegenwörter:

[3] Ausdruck, Darstellung

Oberbegriffe:

[3] Sprachfunktion

Unterbegriffe:

[2] Morgenappell, Zählappell

Beispiele:

[1] Ich richte einen Appell an all diejenigen, denen ihre Ernährung wichtig ist: Ernährt euch gesund!
[1] „So lautete ein berühmter Appell Jinnahs: «Nun, da Pakistan geschaffen ist, werden wir in unseren eigenen vier Wänden Hindus, Muslime und Sikhs sein. Im öffentlichen Raum sind wir pakistanische Staatsbürger. Religion ist eine private Angelegenheit, der wir zu Hause nachgehen.»“[2]
[2] Jeden Morgen werden beim Appell die Vollzähligkeit der Mannschaft geprüft und die Tagesbefehle ausgegeben.
[2] „Es war furchtbar heiß heute, beim Appell wurden viele ohnmächtig.“[3]
[3] Wenn jemand zu einer anderen Person spricht, so übt er auch die Sprachfunktion des Appells aus.
[3] „Wir nennen die semantische Relation des Lautzeichens zum Täter der Sprechtat den Ausdruck und die semantische Relation des Lautzeichens zum Adressaten den Appell.[4]
[4] Dieser Hund hat einen ganz schlechten Appell.

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] einen Appell an jemanden, etwas richten, ein Appell an die Vernunft
[2] zum Appell antreten, zum Appell blasen

Wortbildungen:

Appellant, Appellat, Appellation, Appellationsgericht, appellieren, Appellplatz, Appelltext

Übersetzungen[Bearbeiten]

[2–4] Wikipedia-Artikel „Appell
[1, 2, 4] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Appell
[1, 2] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalAppell
[1, 2] Duden online „Appell
[1, 2, 4] Renate Wahrig-Burfeind (Herausgeber): Wahrig, Deutsches Wörterbuch. 9. Auflage. Wissen-Media-Verlag, Gütersloh/München 2011, ISBN 978-3-577-07595-4 „Appell“, Seite
[3] Hadumod Bußmann: Lexikon der Sprachwissenschaft. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2002, ISBN 3-520-45203-0 (Stichwort: „Appell“)

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „appellieren“.
  2. Katja Mielke/Conrad Schetter: Pakistan: Land der Extreme. 1. Auflage. C.H.Beck, München 2013, ISBN 978-3-406-65295-0, Seite 124.
  3. Helga Weiss: Und doch ein ganzes Leben. Ein Mädchen, das Auschwitz überlebt hat. Bastei Lübbe, Köln 2013, ISBN 978-3-7857-2456-9, Seite 128.
  4. Karl Bühler: Die Axiomatik der Sprachwissenschaften. Einleitung und Kommentar von Elisabeth Ströer. Klostermann, Frankfurt/M. 1969, Seite 102. Erstausgabe 1933. „Appell und Ausdruck gesperrt gedruckt.“

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Appel