Bahnhofsviertel

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Bahnhofsviertel (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, n[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ das Bahnhofsviertel die Bahnhofsviertel
Genitiv des Bahnhofsviertels der Bahnhofsviertel
Dativ dem Bahnhofsviertel den Bahnhofsvierteln
Akkusativ das Bahnhofsviertel die Bahnhofsviertel

Worttrennung:

Bahn·hofs·vier·tel, Plural: Bahn·hofs·vier·tel

Aussprache:

IPA: [ˈbaːnhoːfsˌfɪʁtl̩]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Bahnhofsviertel (Info)

Bedeutungen:

[1] Bereich einer Stadt um den Bahnhof herum

Herkunft:

strukturell: Determinativkompositum aus den Substantiven Bahnhof und Viertel mit dem Fugenelement -s

Sinnverwandte Wörter:

[1] Altstadt, Drogenviertel, Rotlichtviertel

Oberbegriffe:

[1] Stadtviertel

Beispiele:

[1] „Bahnhofsviertel stehen im Ruf, unheimlich und ein bisschen schmuddelig zu sein.“[1]
[1] „In Alexandrias Bahnhofsviertel herrscht dichtes Gedränge. Vor dem historischen Bahnhof preisen Händler ihre Waren an – Plastikspielzeug, Sonnenbrillen, Getränkedosen.“[2]
[1] […] der Münchner Hauptbahnhof und das ganze Bahnhofsviertel [ist] bei einem hohen Ausländeranteil immer auch ein Anziehungspunkt für Angehörige sozialer Randgruppen und ein kritischer Brennpunkt der Alkohol- und Drogenszene.[3]
[1] „Stewardessen einer Fluggesellschaft haben dieses Jahr Alarm geschlagen. Sie wollten nicht mehr angepöbelt werden im Münchner Bahnhofsviertel, wenn sie von ihrem Dienst kamen oder noch was trinken wollten abends.“[4]
[1] „Oskar Schindler, Unternehmer und Retter von mehr als 1200 Juden in Polen, lebte nach dem Zweiten Weltkrieg einsam und verarmt in einer kleinen Wohnung im Frankfurter Bahnhofsviertel.[5]
[1] „Das Museumsufer ist nur ein Kilometer vom Hauptbahnhof entfernt (Gehzeit 12 - 15 Minuten). Auf der Strecke muss man durch das berüchtigte Bahnhofsviertel. Zur belebten, hellen Tageszeit ist das aber in der Regel kein Problem.“[6]
[1] „Die einfache Bestellung macht Legal Highs vor allem für Menschen auf dem Land attraktiv. Für diesen Rausch muss man keinen Dealer kennen oder sich im Bahnhofsviertel der nächstgelegenen Großstadt herumtreiben.“[7]
[1] „Als im 19. Jahrhundert die Bedeutung der Kölner Hafenanlage zurück ging, avancierte der Stadtteil zum neuen Bahnhofsviertel.[8]
[1] „[ein Beamter eines Ordnungsamts:] 'Wie sollen wir denn entscheiden, welche von den 20 Spielhallen in einem Bahnhofsviertel schließen muss und welche nicht?'“[9]
[1] „[Leipzig] nimmt gemeinsam mit Düsseldorf und München an einer Bürgerbefragung des Verbundprojekts »Sicherheit im Bahnhofsviertel« teil, die am Montag beginnt.“[10]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] mit Verb: im Bahnhofsviertel arbeiten, das Bahnhofsviertel aufwerten, das Bahnhofsviertel modernisieren
[1] mit Adjektiv: altes Bahnhofsviertel, berüchtigtes Bahnhofsviertel, düsteres Bahnhofsviertel, heruntergekommenes Bahnhofsviertel, modernisiertes Bahnhofsviertel, schmutziges Bahnhofsviertel, übel riechendes Bahnhofsviertel
[1] mit Substantiv: Modernisierung des Bahnhofsviertels

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Bahnhofsviertel
[1] Wikipedia-Artikel „Bahnhofsviertel
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalBahnhofsviertel
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Bahnhofsviertel
[1] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Bahnhofsviertel
[1] The Free Dictionary „Bahnhofsviertel
[1] Duden online „Bahnhofsviertel

Quellen:

  1. "Von fremden Ländern in eigenen Städten" - Ein Bahnhofsviertel als Kunstprojekt. In: Westdeutscher Rundfunk. 4. Juni 2018 (Text und Video (verfügbar bis 4.6.2019), Dauer 04:49 mm:ss, URL, abgerufen am 10. Dezember 2018).
  2. Anna Osius: Weltstadt Alexandria – Die verlorene Metropole. In: Deutschlandradio. 31. Juli 2018 (Deutschlandfunk Kultur / Berlin, Sendereihe: Weltzeit, Text und Audio, Dauer 20:37 mm:ss, URL, abgerufen am 10. Dezember 2018).
  3. Deutscher Wikivoyage-Eintrag „München Hauptbahnhof“ (Stabilversion)
  4. Anton Rauch, Birgit Grundner: Dealer, Dreck, Hotels und Händler – Brennpunktviertel Münchner Hauptbahnhof. In: Bayerischer Rundfunk. 16. November 2017 (URL, abgerufen am 10. Dezember 2018).
  5. Cornelia Rabitz: Geschichte – Stille Helden - Hilfe für verfolgte Juden. In: Deutsche Welle. 9. Mai 2012 (URL, abgerufen am 10. Dezember 2018).
  6. Deutscher Wikivoyage-Eintrag „Frankfurt am Main/Museen“ (Stabilversion)
  7. Wiebke Feuersenger: Drogenpolitik am Scheideweg – "Legal Highs" - gefährlicher Rausch aus dem Internet. In: Deutsche Welle. 19. April 2016 (URL, abgerufen am 10. Dezember 2018).
  8. Tamara Himmel: Deutschland – "Es ist ein absolut warmes Zusammenleben". In: Deutsche Welle. 13. April 2009 (URL, abgerufen am 10. Dezember 2018).
  9. Martin Teigeler: Trotz Glücksspielgesetz: Game on in den Spielhallen. In: Westdeutscher Rundfunk. 30. April 2018 (URL, abgerufen am 10. Dezember 2018).
  10. Umfrage – Wie sicher fühlen sich die Leipziger rund um ihren Hauptbahnhof?. In: Mitteldeutscher Rundfunk. 4. Juni 2018 (URL, abgerufen am 10. Dezember 2018).