Wasserspiegel

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Wasserspiegel (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Wasserspiegel die Wasserspiegel
Genitiv des Wasserspiegels der Wasserspiegel
Dativ dem Wasserspiegel den Wasserspiegeln
Akkusativ den Wasserspiegel die Wasserspiegel
[1] ein stiller Wasserspiegel, der spiegelt
[2] In einer Schleuse steigt und sinkt der Wasserspiegel innerhalb von ein paar Minuten um mehrere Meter.

Worttrennung:

Was·ser·spie·gel, Plural: Was·ser·spie·gel

Aussprache:

IPA: [ˈvasɐˌʃpiːɡl̩]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Wasserspiegel (Info)

Bedeutungen:

[1] die glatte, spiegelnde Oberfläche eines Gewässers
[2] die Höhe, die eine Wasseroberfläche erreicht; Wasserstand

Herkunft:

Determinativkompositum aus den Substantiven Wasser und Spiegel

Sinnverwandte Wörter:

[1] Wasseroberfläche
[2] Wasserpegel, Wasserstand

Unterbegriffe:

[2] Grundwasserspiegel

Beispiele:

[1] Blitzblank lag der Wasserspiegel des Bergsees vor ihnen.
[1] „Die flachen Wasserspiegel waren mit einer feinen Eisschicht überzogen, die verharschten Schneereste knirschten unter ihren Schuhen.“[1]
[1] „Unter der Anleitung des Ingenieurs schlug der Seemann mit der Spitzhacke ein Loch in den Felsen, das knapp über dem Wasserspiegel begann und dann in schräger Richtung nach unten führte.“[2]
[2] Heute Nacht ist der Wasserspiegel um 10cm gesunken.
[2] Seit Jahren ist der Wasserspiegel der Elbe im Sommer so niedrig, dass keine Binnenschiffahrt mehr möglich ist.
[2] [Trockenheit:] „Vor allem der Wasserspiegel der Mud bei Weilbach im Kreis Miltenberg ist außergewöhnlich niedrig“ […].[3]
[2] [Torfabbau:] „Um an den Torf zu kommen, muss der Wasserspiegel abgesenkt werden.“[4]
[2] „Die Windmühle, ein Erdholländer, pumpt seit 1844 Grundwasser an die Oberfläche, um den Wasserspiegel in dem eingedeichten Gebiet zu senken.“[5]
[2] „Durch den niedrigen Wasserspiegel tauchten am Rande des Stausees die Überreste einer 3400 Jahre alten Stadt auf, die vor Jahrzehnten untergegangen war.“[6]
[2] „Der Glen Canyon in Utah und Arizona wurde in den 1960er Jahren zur Strom- und Wasserversorgung geflutet. Jetzt ist der Wasserspiegel durch Dürre und übermäßigen Verbrauch stark zurückgegangen und hat die Diskussion um den Stausee neu entfacht.“[7]
[2] „In den Blickpunkt der Öffentlichkeit geriet der See in den letzten Jahrzehnten durch ein dramatisches Absinken des Wasserspiegels, wie die nebenstehenden Satellitenaufnahmen zeigen; seine Fläche schrumpfte seit 1963 um mehr als 90 %, was auch als eine Folge der globalen Erwärmung gesehen wird.“[8]
[2] „Der Wasserspiegel ist so stark gestiegen, dass das Sonnendeck samt Reling abgebaut wurde, damit das Boot unbeschadet unter den Brücken durchkommt.“[9]
[2] [1950 – Reschensee/Italien:] „Für ein Wasserkraftwerk im Vinschgau stauen sie mehrere kleine Gebirgsseen zu einem einzigen großen See. Der Wasserspiegel steigt dabei um über 20 Meter. Alle Äcker und Felder in der Umgebung, die Bauernhöfe und auch die Kirche versinken in den Fluten.“[10]
[2] [Insel Kirr südlich von Zingst:] „Das Eiland erhebt sich nur wenige Meter über den Wasserspiegel, sodass Teile der Insel regelmäßig überflutet werden.“[11]
[2] [Schleuse von Farakka (oder Farakka-Staudamm)/Indien:] „Die Schleuse dient dazu, den Wasserspiegel des Ganges auf indischer Seite besser zu regulieren.“[12]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] mit Adjektiv: glitzernder Wasserspiegel
[2] mit Verb: der Wasserspiegel ist gestiegen / gesunken
[2] mit Verb: den Wasserspiegel regulieren / senken
[2] mit Adjektiv: gesunkener / gestiegener Wasserspiegel

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Wasserspiegel
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Wasserspiegel
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Wasserspiegel
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalWasserspiegel
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Wasserspiegel
[1, 2] The Free Dictionary „Wasserspiegel
[1, 2] Duden online „Wasserspiegel

Quellen:

  1. Mechtild Borrmann: Grenzgänger. Die Geschichte einer verlorenen deutschen Kindheit. Roman. Droemer, München 2019, ISBN 978-3-426-30608-6, Seite 127.
  2. Jules Verne: Die geheimnisvolle Insel. Verlag Bärmeier und Nickel, Frankfurt/Main ohne Jahr (Copyright 1967) (übersetzt von Lothar Baier), Seite 112. Französisch 1874/75.
  3. Rekord-Trockenheit – Weniger Grundwasser, mehr Feinstaub. In: Bayerischer Rundfunk. 24. November 2011 (URL, abgerufen am 22. Juni 2022).
  4. David Ehl: Umwelt – Schluss mit Torf - wie Irlands Moore sich erholen sollen. In: Deutsche Welle. 13. Oktober 2021 (URL, abgerufen am 22. Juni 2022).
  5. Neustadtgödens: Wo Mühlen nicht nur mahlen. In: Norddeutscher Rundfunk. 2. Juni 2022 (URL, abgerufen am 22. Juni 2022).
  6. Alexander Freund: Archäologie – 3400 Jahre alte Stadt taucht aus Stausee im Irak auf. In: Deutsche Welle. 1. Juni 2022 (URL, abgerufen am 22. Juni 2022).
  7. USA: Ein versunkenes Naturwunder taucht auf. In: Deutsche Welle. 6. Juni 2022 (URL, abgerufen am 22. Juni 2022).
  8. Wikipedia-Artikel „Tschadsee“ (Stabilversion)
  9. Björn Kuhligk, Tom Schulz: Rheinfahrt. Ein Fluss. Seine Menschen. Seine Geschichten. Orell Füssli, Zürich 2017, ISBN 978-3-280-05630-1, Seite 158.
  10. Kirchturm im See – Wie ein ganzes Dorf geflutet wurde. In: Bayerischer Rundfunk. 10. Januar 2019 (URL, abgerufen am 22. Juni 2022).
  11. Insel Kirr: Besuch im Vogelparadies. In: Norddeutscher Rundfunk. 29. März 2022 (URL, abgerufen am 22. Juni 2022).
  12. Der Ganges – Glossar. In: Bayerischer Rundfunk. 4. April 2013 (URL, abgerufen am 22. Juni 2022).