Pascha

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Pascha (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Pascha die Paschas
Genitiv des Paschas der Paschas
Dativ dem Pascha den Paschas
Akkusativ den Pascha die Paschas

Nebenformen:

Bassa

Worttrennung:

Pa·scha, Plural: Pa·schas

Aussprache:

IPA: [ˈpaʃa]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Pascha (Info)
Reime: -aʃa

Bedeutungen:

[1] historisch, Titel, im osmanischen Reich sowie im osmanischen Vizekönigreich Ägypten und dessen Nachfolgestaaten: hoher Offizier oder Beamter
[2] umgangssprachlich, abwertend: Mensch, der (keine Kritik duldet und) sich gerne verwöhnen lässt, besonders ein Mann, der es als selbstverständlich ansieht, dass eine Frau ihn bedient

Herkunft:

seit dem 18. Jahrhundert bezeugt; Lehnwort aus dem Türkischen: paşa → trExzellenz (ein hoher türkischer Titel)“, welches seinerseits dem Persischen پادشاه‎ (DMG: pādišāh)  ‚Oberkönig‘ entstammt[1][2][3]

Sinnverwandte Wörter:

[1] Exzellenz
[2] Chauvi, Chauvinist, Macho

Oberbegriffe:

[1] Benennung, Titel

Beispiele:

[1] „Der dänische Generalkonsul, der einzige der dem Pascha nicht nach Kairo gefolgt ist, hatte ihm auf dem französischen Dampfschiffbüro das Notwendige verschafft, und so konnte er glücklich mit uns fortgehen.“[4]
[1] „Vor vielen Jahren habe ich in Khartum einen schwarzen Pascha kennen gelernt, der es unter dem Khedive Jsmail zum Oberbefehlshaber der ägyptischen Truppen im Sudan gebracht hatte.“[5]
[1] „Da sieht man auf der Straße den stets stolzen und selbstbewußten Mohammedaner, auf dem Kopf den roten Fez und im Knopfloch das Bildnis des Mustafa Kemal Pascha.[6]
[1, 2] „Beständig lag er »krank« in seiner Koje und ließ sich bedienen wie ein Pascha.[7]
[2] „Aus deinen Briefen, du Ungeheuer, du Pascha von Neusiedel, du Don Juan vom Kohlmarkt – du hast sie ja heiraten wollen, aber ihre Koketterie, ihre Eifersucht, ihr Dolch jagte dir das Herz in die Sohlen, du fingst zu laufen an und ließest sie sitzen.“ (1864)[8]
[2] „Für die Eltern war dieser Junge ein kleiner Pascha, der eventuell einen kleinen Fehler gemacht hatte.“[9]

Charakteristische Wortkombinationen:

[2] ein eitler Pascha, ein herrischer Pascha; zuhause den Pascha spielen

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Pascha
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Pascha
[1, 2] Duden online „Pascha_Titel_Beamter_Chauvinist
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalPascha
[1, 2] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 1261
[1, 2] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite 1008

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Seite 683-684.
  2. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 1261
  3. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite 1008.
  4. Ida von Hahn-Hahn → WP: Orientalische Briefe. In: Projekt Gutenberg-DE. 40. Brief: An meine Mutter (URL).
  5. Georg Schweinfurth → WP: Afrikanisches Skizzenbuch. In: Projekt Gutenberg-DE. Kapitel IX: Ägyptische Überbleibsel in Abessinien und im Sudan (URL).
  6. Kurt Faber → WP: Mit dem Rucksack nach Indien. In: Projekt Gutenberg-DE. Ein Blick nach Indien (URL).
  7. Kurt Faber → WP: Unter Eskimos und Walfischfängern. In: Projekt Gutenberg-DE. Das Hungerjahr (URL).
  8. Die Aepfel des Nachbar's, oder, Früchte, die verboten sind, Victorien Sardou. Abgerufen am 29. Oktober 2018.
  9. Tania Kambouri: Deutschland im Blaulicht. Notruf einer Polizistin. 4. Auflage. Piper, München, Berlin, Zürich 2015, ISBN 978-3-492-06024-0, Seite 61.

Substantiv, n[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ das Pascha
Genitiv des Paschas
Dativ dem Pascha
Akkusativ das Pascha

Worttrennung:

Pas·cha, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ˈpasça]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Pascha (Info)

Bedeutungen:

[1] in der Ökumene verwendete Nebenform von Passah

Beispiele:

[1] „Als die Israeliten in Gilgal ihr Lager hatten, feierten sie am Abend des vierzehnten Tages jenes Monats in den Steppen von Jericho das Pascha.[1]
[1] „Dann brieten sie das Pascha der Vorschrift gemäß am Feuer.“[2]

Alle weiteren Informationen zu diesem Begriff befinden sich im Eintrag Passah.
Ergänzungen sollten daher auch nur dort vorgenommen werden.

[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 1261.
[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite 1008.
[1] Wikipedia-Artikel „Pascha

Quellen:

  1. Bibel: Josua Kapitel 5, Vers 10 EU
  2. Bibel: 2. Buch der Chronik Kapitel 35, Vers 13 EU

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Pasch, Pascher

Pascha ist die Umschrift folgender Wörter:

Russisch: Пасха (Pascha) „Ostern“ (wissenschaftliche Transliteration)
Russisch: Паша (Pascha) (Vorname) (deutsche Transkription)