liederlich

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liederlich (Deutsch)[Bearbeiten]

Adjektiv[Bearbeiten]

Positiv Komparativ Superlativ
liederlich liederlicher am liederlichsten
Alle weiteren Formen: Flexion:liederlich

Nebenformen:

veraltet: lüderlich

Worttrennung:

lie·der·lich, Komparativ: lie·der·li·cher, Superlativ: am lie·der·lichs·ten

Aussprache:

IPA: [ˈliːdɐlɪç]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild liederlich (Info)
Reime: -iːdɐlɪç

Bedeutungen:

[1] unordentlich; unfähig, Ordnung zu halten
[2] abwertend, veraltet: moralisch nicht einwandfrei, von lockeren Sitten

Herkunft:

spätmittelhochdeutsch liederlich „leicht und zierlich in Wuchs und Bewegung“, belegt seit dem 15. Jahrhundert[1]

Synonyme:

[1] lax, nachlässig, schlampig, unordentlich
[2] achtlos, frivol, leichtfertig, unmoralisch, verkommen

Gegenwörter:

[1] gewissenhaft, gründlich, ordentlich, sorgfältig
[2] anständig, aufrichtig, moralisch, redlich, sittlich, tugendhaft, unbescholten, zuverlässig

Beispiele:

[1] Der Vetter kommt, und ich sehe gar zu liederlich aus. (Johann Wolfgang von Goethe – Egmont / I. Akt - 3)
[1] […] und nur noch wenige Äcker besaß, die er mit seiner Tochter liederlich genug oder gar nicht bebaute. (Gottfried Keller - Romeo und Julia auf dem Dorfe)
[1] Ich stamme aus feinbürgerlichem, wenn auch liederlichem Hause. (Thomas Mann - Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull)
[1, 2] […], dass er wie wahnsinnig davonrannte, sein ganzes Wesen veränderte und, wie man nachher hörte, ein liederlicher Mensch und alter Handwerksbursch wurde, der keines Menschen Freund war. (Gottfried Keller – Die drei gerechten Kammmacher)
[2] Sie ist ein liederliches Frauenzimmer und ein ordentlicher Mann geht ihr besser aus dem Weg.[2]

Wortbildungen:

Liederlichkeit

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „liederlich
[1] Goethe-Wörterbuch „liederlich
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „liederlich
[1, 2] The Free Dictionary „liederlich
[1, 2] Duden online „liederlich
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalliederlich

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „liederlich“.
  2. Ein keltischer Traum, Werner Krieger. Abgerufen am 12. Mai 2016.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: leidlicher