Plagiat

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Plagiat (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, n[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ das Plagiat die Plagiate
Genitiv des Plagiates
des Plagiats
der Plagiate
Dativ dem Plagiat
dem Plagiate
den Plagiaten
Akkusativ das Plagiat die Plagiate

Worttrennung:

Pla·gi·at, Plural: Pla·gi·a·te

Aussprache:

IPA: [plaˈɡi̯aːt]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Plagiat (Info)
Reime: -aːt

Bedeutungen:

[1] das illegitime und illegale Veröffentlichen oder Verwenden von geistigem Eigentum oder Erkenntnissen, die sich eine andere Person erarbeitet oder geschaffen hat mit dem Ziel sich darüber einen persönlichen Vorteil zu verschaffen
[2] ein (technischer) Gegenstand oder ein geistiges Werk, das durch illegitimes oder illegales Nachahmen oder Kopieren entstanden ist

Herkunft:

im 18. Jahrhundert von französisch plagiat → fr entlehnt, das auf lateinisch plagium → la „der Menschendiebstahl, der Seelenverkauf“ und plagiārius → la „der Menschendieb, der Seelenverkäufer“) zurückgeht; diesen wiederum liegt griechisch πλάγιος (plagios→ grcunredlich, hinterlistig, versteckt“ zugrunde[1]

Synonyme:

[1] Diebstahl geistigen Eigentums
[2] Fälschung

Unterbegriffe:

[1] Eigenplagiat, Komplettplagiat, Selbstplagiat, Übersetzungsplagiat

Beispiele:

[1] „Am Mittwoch der vergangenen Woche berichtete die »Süddeutsche Zeitung«, dass der Bremer Rechtswissenschaftler Andreas Fischer-Lescano Guttenbergs Arbeit einer Prüfung unterzogen habe, mit dem Ergebnis: stellenweise »ein dreistes Plagiat«.“[2]
[1] „Sie trat schliesslich zurück, weil sich ihre politikwissenschaftliche Dissertation als Plagiat herausgestellt hatte. Die Freie Universität entzog ihr wenig später den Doktorgrad.“[3]
[2] „Das Plagiat stand nun für immer zwischen ihm und der Welt wie eine dünne Wand aus Glas, sichtbar nur für ihn.“[4]
[2] „Es gibt keine Erklärung dafür, warum das Motiv ein Plagiat der ersten französischen Marke aus dem Jahr 1846 war.“[5]
[2] „Darum auch hat dieses schlechte Plagiat die Wiener nicht wenig gekränkt.“[6]
[1, 2] Der Plagiarius ist ein Preis für das frechste Plagiat und wird jährlich einmal in Frankfurt vergeben.
[1, 2] Das Werk dieses Wissenschaftlers ist ein Plagiat.

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] ein Plagiat begehen

Wortbildungen:

Plagiator, Plagiatsaffäre, Plagiatscheck, Plagiatsfalle, Plagiatsjäger, Plagiatsprüfung, Plagiatsvorwurf
plagiieren
plagiatorisch

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1)] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Die deutsche Rechtschreibung. In: Der Duden in zwölf Bänden. 25. Auflage. Band 1, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04015-5, „Plagiat“, Seite 837.
[1] Wikipedia-Artikel „Plagiat
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Plagiat
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalPlagiat
[1] The Free Dictionary „Plagiat
[1, 2] Duden online „Plagiat

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Plagiat“, Seite 706.
  2. Thomas Darnstädt und andere: Doktor der Reserve. In: DER SPIEGEL. Nummer 8, 2011. Seite 20-29, Zitat Seite 20 f.
  3. Alexander Kissler, Berlin: Hauptstadt des Chaos: Franziska Giffey will trotzdem weiter in Berlin regieren. In: NZZOnline. 28. Januar 2023, ISSN 0376-6829 (URL, abgerufen am 29. Januar 2023).
  4. Pascal Mercier: Perlmanns Schweigen. Roman. btb Verlag, München 1997, ISBN 978-3-442-72135-1, Seite 289.
  5. Björn Berge: Atlas der verschwundenen Länder. Weltgeschichte in 50 Briefmarken. dtv, München 2018 (übersetzt von Günter Frauenlob, Frank Zuber), ISBN 978-3-423-28160-7, Seite 25. Norwegisches Original 2016.
  6. Ludwig Hillenbrandt: Mit einer Träne im Knopfloch. Kleine Sittengeschichte des Witzes. Lichtenberg, München 1965, Seite 125.