wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein
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wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein (Deutsch)[Bearbeiten]
Sprichwort[Bearbeiten]
Worttrennung:
- wer an·de·ren ei·ne Gru·be gräbt, fällt selbst hi·n·ein
Aussprache:
- IPA: [veːɐ̯ ˈandəʁən ˈaɪ̯nə ˈɡʁuːbə ɡʁɛːpt fɛlt zɛlpst hɪˈnaɪ̯n]
- Hörbeispiele:
wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein (Info)
wer anderen einen Grube gräbt (Info)
Bedeutungen:
- [1] etwas Übles, das man einem Dritten zufügen will, wendet sich gegen einen selbst
Herkunft:
- Das Sprichwort geht auf einen biblischen Vers zurück, der mehrmals auftaucht: In Prediger 10,8 heißt es: „Aber wer eine Grube macht, der wird selbst hineinfallen; und wer den Zaun zerreißt, den wird eine Schlange stechen.“, in Sprüche 26,27 heißt es: „Wer eine Grube macht, der wird hineinfallen; und wer einen Stein wälzt, auf den wird er zurückkommen“.[1]
- in Psalm 35,7: „Denn ohne Grund haben sie mir ihr Netz gestellt, ohne Grund mir eine Grube gegraben“
Synonyme:
Beispiele:
- [1] Wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein.[2]
- [1] „Es ist ein altes Sprichwort: Wer andern eine Grube gräbt, fällt selber darein. - Aber der Löwenwirt in einem gewissen Städtlein war schon vorher darin.“[3]
- [1] „So belehrte denn der Richter den biederen Schreiber mit dem schönen Spruch: ›Wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein.‹“[4]
- [1] Wer aber andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein.[5]
- [1] Wer eine Grube gräbt, der kann selbst hineinfallen, und wer eine Mauer einreißt, den kann eine Schlange beißen.[6]
- [1] Denn wer eine Grube gräbt, fällt selbst hinein, und wer einen Stein wälzt, trifft sich selbst damit.[7]
Übersetzungen[Bearbeiten]
[1] etwas Übles, das man einem Dritten zufügen will, wendet sich gegen einen selbst
- [1] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Redewendungen. Wörterbuch der deutschen Idiomatik. In: Der Duden in zwölf Bänden. 3., überarbeitete und aktualisierte Auflage. Band 11, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2008, ISBN 978-3-411-04113-8 , Seite 302
- [1] Redensarten-Index „Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein“
- [1] Georg Büchmann: Geflügelte Worte. Der Citatenschatz des deutschen Volkes. 19. Auflage, Berlin 1898. Seite 41.
Quellen:
- ↑ Luther-Bibel, revidierte Fassung von 1912
- ↑ Aesop: Fabeln. „Der Löwe, Wolf und Fuchs.“ Fabel bei Literaturnetz
- ↑ Johann Peter Hebel: Schatzkästlein des Rheinischen Hausfreundes. In: Projekt Gutenberg-DE. Das wohlfeile Mittagessen (URL) .
- ↑ Mararete von Navarra: Das Heptameron. In: Projekt Gutenberg-DE. Achtundzwanzigste Erzählung: Ein Schreiber glaubt jemanden zu überlisten, wird aber selbst hineingelegt, und daraus entstehen allerlei spaßhafte Folgen (URL) .
- ↑ Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1857). „Die beiden Wanderer.“ Göttingen 1857. Seite 109. Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource
- ↑ Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luther in der revidierten Fassung von 1984. Pred 10,8
- ↑ Isaak von Ninive: Ausgewählte Abhandlungen des Bischofs Isaak von Ninive (Bibliothek der Kirchenväter, Band 38). Jos. Koese’lsche Buchhandlung, Kempten 1874. Seite 101. Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource