Wiedergeburt
Erscheinungsbild
Wiedergeburt (Deutsch)
[Bearbeiten]Substantiv, f
[Bearbeiten]Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | die Wiedergeburt | die Wiedergeburten |
Genitiv | der Wiedergeburt | der Wiedergeburten |
Dativ | der Wiedergeburt | den Wiedergeburten |
Akkusativ | die Wiedergeburt | die Wiedergeburten |
Worttrennung:
- Wie·der·ge·burt, Plural: Wie·der·ge·bur·ten
Aussprache:
- IPA: [ˈviːdɐɡəˌbuːɐ̯t], [ˈviːdɐɡəˌbʊʁt]
- Hörbeispiele:
Wiedergeburt (Info), —
Bedeutungen:
- [1] Religion: der Anfang eines neuen Lebens ein und desselben Individuums nach dem Tod als ein anderes Lebewesen
- [2] übertragen: erneute Popularität oder Verwendung eines Systems, einer Sache oder Idee
- [3] übertragen, kein Plural, Christentum: Eintritt in einen spirituellen/religiösen Zustand des Daseins durch einen Akt göttlicher Gnade/Berufung, als Gegensatz zum vorhergehenden Lebensabschnitt
Herkunft:
- Determinativkompositum, zusammengesetzt aus dem Präfix wieder- und dem Substantiv Geburt
Synonyme:
- [1] Reinkarnation, Palingenese
- [2] Comeback, Revival, Wiederauflebung, Renaissance
- [3] geistliche Wiedergeburt (zur Unterscheidung von Reinkarnation, Wiedergeburt[1])
Oberbegriffe:
- [1] Geburt
Beispiele:
- [1] Im Buddhismus glaubt man an Wiedergeburt.
- [1] „In den meisten Fassungen der Loreleysage haben die Dichter Loreleys Wiedergeburt einfach übergangen, wahrscheinlich weil das Thema Reinkarnation nicht in das christliche Weltbild der damaligen Zeit paßte.“[1]
- [1] „Ich gebe allerdings zu, daß ich mich, um das schöne Vorrecht der Wiedergeburt zu haben, auch damit zufrieden geben würde; besonders heute wäre ich einverstanden, nicht nur als Frau, sondern sogar als irgendein stumpfes Geschöpf wiedergeboren zu werden, das aber nur, wenn ich mein Gedächtnis behielte, denn ohne das wäre ich nicht ich selbst.“[2]
- [1] „Denn dieser Käfer wurde im alten Ägypten als Bringer der Wiedergeburt und des Glücks verehrt.“[3]
- [1] „Die Pythagoräer waren zudem von der Möglichkeit einer Wiedergeburt in tierischer Gestalt überzeugt und deshalb Vegetarier.“[4]
- [2] In Deutschland feiert man zurzeit die Wiedergeburt des Protests.
- [2] „Damals hielten sich die kaiserlichen Landsknechte, darunter auch solche aus deutschen Ländern, für ihren ausgebliebenen Sold an den Reichtümern der Ewigen Stadt schadlos, die gerade ihre Wiedergeburt aus den antiken Ruinen erlebte.“[5]
- [3] „Die Taufe ist daher ein wirksames Zeichen der Wiedergeburt, um innerlich erneut zu leben.“[6]
Charakteristische Wortkombinationen:
Übersetzungen
[Bearbeiten] [1] Religion: der Anfang eines neuen Lebens nach dem Tod als ein anderes Lebewesen
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[2] übertragen: erneute Popularität oder Verwendung eines Systems, einer Sache oder Idee
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[3] Christentum: Eintritt in neue Lebensführung durch Gottes Gnade
- [1] Wikipedia-Artikel „Reinkarnation“ (Weiterleitung)
- [3] Wikipedia-Artikel „Wiedergeburt (Christentum)“
- [1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Wiedergeburt“
- [*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Wiedergeburt“
- [1, 2] The Free Dictionary „Wiedergeburt“
- [1–3] Duden online „Wiedergeburt“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Wiedergeburt“
Quellen:
- ↑ Harry M. Deutsch: Das Lied der Loreley. Roman über ein 1500jähriges Mysterium bis in die Gegenwart. Eisbär-Verlag, Berlin 1998, ISBN 3-930057-47-6, Seite 11 .
- ↑ Giacomo Casanova: Geschichte meines Lebens, herausgegeben und eingeleitet von Erich Loos, Band XI. Propyläen, Berlin 1985 (Neuausgabe) (übersetzt von Heinz von Sauter), Seite 106 .
- ↑ Christian Jacq: Die Welt der Hieroglyphen. Rowohlt, Berlin 1999 (übersetzt von Theresa Maria Bullinger, Ingeborg Schmutte), ISBN 3-87134-365-X, Seite 106 . Französisches Original 1994.
- ↑ Bernhard Maier: Mistelzweige und Menschenopfer. In: SPIEGEL GESCHICHTE. Nummer 5: Die Kelten, 2017 , Seite 80–87, Zitat Seite 87.
- ↑ Bruno Preisendörfer: Als unser Deutsch erfunden wurde. Reise in die Lutherzeit. 7. Auflage. Galiani, Berlin 2016, ISBN 978-3-86971-126-3 , Seite 13.
- ↑ Franziskus (Papst): Taufe ist "wirksames Zeichen der Wiedergeburt". In: Die Tagespost. Katholische Zeitung für Politik, Gesellschaft und Kultur. 12. April 2018, abgerufen am 4. Juli 2024 (übersetzt aus dem Italienischen von Claudia Reimüller).