Terror

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Terror (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Terror
Genitiv des Terrors
Dativ dem Terror
Akkusativ den Terror

Worttrennung:

Ter·ror, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ˈtɛʁoːɐ̯]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Terror (Info)

Bedeutungen:

[1] Gewalttaten einer bestimmten Gruppe von Menschen, zum Beispiel Bombenanschläge oder Morde, um bestimmte Ziele durchzusetzen
[2] länger andauernde, systematische Verbreitung von Angst und Schrecken, um andere einzuschüchtern und schließlich zu beherrschen
[3] anhaltende, belastende Auseinandersetzung/Stimmung

Herkunft:

in den 1830er-Jahren vermutlich unter Einfluss des Französischen und Englischen direkt von lateinisch terror → la „Schrecken, Angst und Schrecken bereitendes Geschehen“ entlehnt[1]
Vergleiche zur Begriffsgeschichte und -bedeutung die Wikipedia-Artikel „Terror“ und Wikipedia-Artikel „Terrorismus“.

Sinnverwandte Wörter:

[1] Gewaltherrschaft, Pogrom
[2] Druck, Erpressung, Nötigung, Zwang
[3] Angst, Aufregung, Entsetzen, Furcht, Grauen, Grusel, Schrecken, Stunk, Unruhe

Unterbegriffe:

[1] Bombenterror, Luftterror
[2] Gestapo-Terror, Islamisten-Terror (islamistischer Terror), Psychoterror, Stasi-Terror, Telefonterror
[2] Großer Terror, Roter Terror, Weißer Terror

Beispiele:

[1] Terroristen benutzen Terror als Mittel zur Erzwingung ihrer politischen Ziele.
[1] „Dieser Einwand kursierte, seit der Terror des Pariser Wohlfahrtsausschusses viele deutsche Schriftsteller und Gelehrte über ihre eigene Courage hatte so erschrecken lassen, dass sie auch mental wieder zu jener Ordnung zurückkehrten, die von ihnen politisch ohnehin nie infrage gestellt worden war.“[2]
[1] „Gerhard Baum als Bundesinnenminister bewies, dass die Herausforderung durch den Terror keinen Freibrief für den Abbau von Bürgerrechten rechtfertigte.“[3]
[1] Noch immer kommen der Berlinerin [Sara Sliwka] die Tränen, wenn sie vom Terror ihrer Kindheit berichtet: von der Verhaftung im heimatlichen Czestochowa sowie von ihrer anschließenden Schufterei im Getto, im Arbeitslager und im KZ.[4]
[1] „Der islamistische Fundamentalismus hatte besorgniserregende Ausmaße angenommen; nach London war jetzt auch Brüssel zu einem Heiligtum des Terrors geworden.“[5]
[1] „Rechter Terror ist keine leidige gesellschaftliche Randerscheinung, sondern ein akutes Problem.“[6]
[2] Wenn ich meine Hausübungen nicht bringe, üben meine Lehrer Terror auf mich aus.
[2] „Nicht einmal die gruseligen Berichte über Terror und Guillotine können die Burgunder von ihrem Hunger ablenken.“[7]
[2] „Der Terror hat zugenommen.“[8]
[3] Bei uns zu Hause herrscht der reinste Terror, seit meine Schwester unseren Eltern den Krieg erklärt hat.

Charakteristische Wortkombinationen:

Terror ausüben, der reinste Terror

Wortbildungen:

Adjektive/Adverbien: terroristisch, terrorverdächtig
Substantive: Antiterroreinheit, Anti-Terror-Einsatz, Anti-Terror-Gesetz, Stasi-Terror, Terrorabwehr, Terrorakt, Terroralarm, Terroranschlag, Terrorbekämpfung, Terrorexperte, Terrorvideo, Terrorgefahr, Terrorgruppe, Terrorherrschaft, Terrorismus, Terrorist, Terrormiliz, Terroropfer, Terrororganisation, Terrorregime, Terror-Reisender, Terrorurteil, Terrorverbindung, Terrorverdacht, Terrorversteher, Terrorvorwurf, Terrorwelle
Verben: terrorisieren

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1, 3] Wikipedia-Artikel „Terror
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Terror
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalTerror
[1–3] The Free Dictionary „Terror
[1–3] Duden online „Terror

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „Terrorismus“.
  2. Bruno Preisendörfer: Der waghalsige Reisende. Johann Gottfried Seume und das ungeschützte Leben. Galiani, Berlin 2012, ISBN 978-3-86971-060-0, Seite 297 f.
  3. Mehmet Gürcan Daimagüler: Kein schönes Land in dieser Zeit. Das Märchen von der gescheiterten Integration. Goldmann, München 2013, ISBN 978-3-442-15737-2, Seite 167.
  4. Jens Rosbach: Jüdischer "Preis für Menschlichkeit" - Späte Würdigung eines mutigen Richters. 2002 verabschiedete der Bundestag ein Gesetz, um frühere Getto-Arbeiter zu entschädigen. Rund 90.000 Holocaust-Überlebende aus aller Welt beantragten darauf eine Getto-Rente – doch mehr als 90 Prozent aller Anträge wurden abgelehnt. Jan-Robert von Renesse, ein Richter aus NRW, begehrte dagegen auf. In: Deutschlandradio. 21. November 2017 (Deutschlandfunk/Köln, URL, abgerufen am 21. November 2017).
  5. Michel Houellebecq: Lanzarote. 2. Auflage. DuMont Buchverlag, Köln 2017 (übersetzt von Hinrich Schmidt-Henkel), ISBN 978-3-8321-6354-9, Seite 33. Französisches Original 2000.
  6. Judith Horchert: Wir müssen über den Täter reden. In: Spiegel Online. 10. Oktober 2019, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 11. Oktober 2019).
  7. Pascale Hugues: Deutschland à la française. Rowohlt, Reinbek 2017, ISBN 978-3-498-03032-2, Seite 96. Französisches Original 2017.
  8. Edgar Hilsenrath: Der Nazi & der Friseur. Roman. 15. Auflage. dtv, München 2017, ISBN 978-3-423-13441-5, Seite 362. Zuerst 1977 erschienen.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Terroir