Ohrfeige

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Ohrfeige (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ die Ohrfeige die Ohrfeigen
Genitiv der Ohrfeige der Ohrfeigen
Dativ der Ohrfeige den Ohrfeigen
Akkusativ die Ohrfeige die Ohrfeigen
[1] Ohrfeige
[1] Ohrfeige

Worttrennung:

Ohr·fei·ge, Plural: Ohr·fei·gen

Aussprache:

IPA: [ˈoːɐ̯ˌfaɪ̯ɡə]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Ohrfeige (Info), Lautsprecherbild Ohrfeige (Österreich) (Info)

Bedeutungen:

[1] ein Schlag mit der flachen Hand ins Gesicht

Herkunft:

voraus geht „ōrfīge“ (Ende 15. Jahrhundert)[1]; Kluge vermutet, dass „Feige“ für die Schwellung steht, die von dem Schlag verursacht wird.[2]

Synonyme:

[1] Backpfeife, Maulschelle, Backenstreich, alle süddeutsch und/oder österreichisch: Watsche, Fotze[3], Flasche[3], Tatschkerl[2], in der Lausitz: Fauze

Gegenwörter:

[1] Liebkosung, Streicheleinheit (ironisch), Wangentätscheln (veraltet)

Oberbegriffe:

[1] Schlag; körperlicher Angriff; Misshandlung; (negative) soziale Sanktion

Beispiele:

[1] Wegen seiner schlechten Noten verabreichte sein Vater ihm eine Ohrfeige.
[1] „Die Züchtigung, insbesondere die Ohrfeige, war noch bis in die 1950er Jahre hinein ein legales und probates Mittel an bayerischen Schulen.“[3]
[1] „Die Ohrfeige hätte ihre Reize entwertet, und sie prahlte doch damit, daß die Gesellschaft von deren wahrem Wert überzeugt sei.“[4]
[1] „Er verpaßte mir eine solche Ohrfeige, daß mein Bademantel verrutschte und das Sektglas sich in tausend Splitter auflöste.“[5]
[1] „Wir standen mit unseren Uniformen, unseren Mordwaffen und den Ohrfeigen draußen.“[6]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] mit Verb: Ohrfeigen austeilen, bekommen, einfangen, geben, kriegen
[1] mit Adjektiv: schallende Ohrfeige (Lautsprecherbild Audio (Info))

Wortbildungen:

ohrfeigen, Ohrfeigengesicht

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Ohrfeige
[1] Duden online „Ohrfeige
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Ohrfeige
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalOhrfeige

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993. ISBN 3-423-03358-4
  2. Kluge. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Bearbeitet von Elmar Seebold. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. de Gruyter, Berlin/ New York 2002. ISBN 3-11-017472-3
  3. Bodo Mrozek: Lexikon der bedrohten Wörter. 10. Auflage. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg 2008, ISBN 978-3-499-62077-5, Stichwort: ablappen, Seite 14.
  4. Giacomo Casanova: Geschichte meines Lebens, herausgegeben und eingeleitet von Erich Loos, Band 1. Propyläen, Berlin 1985 (Neuausgabe) (übersetzt von Heinz von Sauter), Seite 153.
  5. Manuel Vázquez Montalbán: Das Quartett. Wagenbach, Berlin 1998 (übersetzt von Theres Moser), ISBN 3-8031-3134-0, Seite 63. Spanisch 1988.
  6. Erich Maria Remarque: Der schwarze Obelisk. Geschichte einer verspäteten Jugend. Roman. 5. Auflage. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2003, ISBN 3-462-02725-5, Seite 209. Erstmals 1956 erschienen.