çamon

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çamon (Französisch)[Bearbeiten]

Adverb, Antwortpartikel, Interjektion[Bearbeiten]

Worttrennung:

ça·mon

Aussprache:

IPA: [samɔ̃]
Hörbeispiele:
Frankreich (Département Vosges): Lautsprecherbild çamon (Männerstimme) (Info)

Bedeutungen:

[1] veraltet, sonst noch altertümelnd (mit scherzhaftem Unterton): Ausdruck der bekräftigenden Bejahung

Herkunft:

Das Wort geht auf den altfranzösischen Ausdruck ce a mon → fro zurück.[1] Im Mittelfranzösischen ist ce a als das Pronomen ça → frm empfunden worden, und ab dem 16. Jahrhundert ist ça mon → frm im Sinne von ‚gewiss‘ belegt.[1] Dieses alte mon → fro ist eine Bekräftigungspartikel, die wohl auf lateinisches mŭndē → lasauber, rein[2] zurückgeht.[1] Sie wird im Altfranzösischen dort verwendet, wo nicht die energische Bejahung oder Verneinung einer Frage beabsichtigt ist, sondern nur schon Entschiedenes lebhaft bekräftigt wird.[1] Im Laufe des 16. Jahrhunderts wird ihr Gebrauch seltener, erhält sich jedoch noch einige Zeit im 17. Jahrhundert als populärer Ausdruck[1] (vergleiche auch älteres c’est mon → fr ‚gewiss doch‘[3]).

Sinnverwandte Wörter:

[1] certes, oui, oui-da, si-da

Beispiele:

[1] « Camon vrayment. Il y a fort à gagner à fréquenter vos Nobles , & vous avez bien operé avec ce beau Monſieur le Comte dont vous vous eſtes embeguiné. »[4]
Ja, das weiß Gott, mit Deinen adlichen guten Freunden iſt viel zu gewinnen, und mit dem ſaubern Herrn Grafen, den Du dir aufgeſackt haſt, machſt Du glänzende Geſchäfte!“[5]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Dictionnaire vivant de la langue française (ARTFL) „çamon
[1] Dictionnaire de la langue française (Le Littré): „çamon
[1] Louis Guilbert, René Lagane, Georges Niobey et al.: Grand Larousse de la langue française en sept volumes. Tome premier, A - CIP, Librairie Larousse, Paris 1989, ISBN 2-03-101837-8-VL, ISBN 2-03-101841-8-VT (Digitalisat bei Gallica), Stichwort »çamon«, Seite 562.

Quellen:

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Walther von Wartburg (Herausgeber): Französisches Etymologisches Wörterbuch. Eine Darstellung des galloromanischen Sprachschatzes. 25 Bände, Band Ⅵ/3, 1922–2002, Stichwort »mŭndē«, Seite 217.
  2. Karl Ernst Georges: Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch. 8. Auflage. Hannover 1913 (Nachdruck Darmstadt 1998): „mundē“ (Zeno.org)
  3. Walther von Wartburg (Herausgeber): Französisches Etymologisches Wörterbuch. Eine Darstellung des galloromanischen Sprachschatzes. 25 Bände, Band Ⅵ/3, 1922–2002, Stichwort »mŭndē«, Seite 216.
  4. J. B. P. Molière: Le Bourgeois gentilhomme. Comédie-Ballet. [sine editio], Paris Ⅿ. ⅮⅭ. ⅬⅩⅪ. [1671], Seite 42 (Zitiert nach Digitalisat bei Gallica).
  5. Molière: Der bürgerliche Edelmann. In: Moliere’s Luſtſpiele. Verlag von S. Hirzel, Leipzig 1866 (übersetzt von Wolf Grafen Baudiſſin), Seite 265 (Zitiert nach Google Books).