Zweiklassengesellschaft

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Zweiklassengesellschaft (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ die Zweiklassengesellschaft die Zweiklassengesellschaften
Genitiv der Zweiklassengesellschaft der Zweiklassengesellschaften
Dativ der Zweiklassengesellschaft den Zweiklassengesellschaften
Akkusativ die Zweiklassengesellschaft die Zweiklassengesellschaften

Worttrennung:

Zwei·klas·sen·ge·sell·schaft, Plural: Zwei·klas·sen·ge·sell·schaf·ten

Aussprache:

IPA: [t͡svaɪ̯ˈklasn̩ɡəˌzɛlʃaft]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Zweiklassengesellschaft (Info)

Bedeutungen:

[1] Soziologie: meist im Singular: Aufteilung einer Gruppe von Personen oder einer Gesellschaft in je eine Klasse der Armen und der Wohlhabenden

Herkunft:

Determinativkompositum (Zusammensetzung) aus dem Numerale zwei, den Substantiven Klasse und Gesellschaft sowie dem Fugenelement -n

Sinnverwandte Wörter:

[1] Zweiklassenmedizin

Oberbegriffe:

[1] Gesellschaft

Beispiele:

[1] Im Mittelalter gab es eine echte Zweiklassengesellschaft: Adlige und Kaufleute auf der einen Seite, Bauern und Tagelöhner auf der anderen.
[1] Die Zweiklassengesellschaft ist im Bildungssystem der Bundesrepublik fest verankert: Hier die Kinder, die auf die unterfinanzierten staatlichen Schulen gehen und auf der anderen Seite die Kinder der Privatschulen.
[1] Die Zweiklassengesellschaft im Gesundheitswesen mit den gesetzlich Versicherten und den Privatversicherten gehört abgeschafft.
[1] In vielen Unternehmen gibt es eine Zweiklassengesellschaft: Einerseits die mit Tarifverträgen abgesicherte Stammbelegschaft, andererseits die zeitlich Befristeten, Leiharbeiter und Scheinselbständigen.
[1] In der Coronapandemie gibt es keine Zweiklassengesellschaft: Jeden, wirklich jeden, kann es treffen.
[1] Es ist egal, ob wir über Fußball, Formel 1 oder Radsport reden: dort gibt es überall Zweiklassengesellschaften, bei denen das Geld gewinnt.
[1] „Die […] Bundesliga […] war zu einer Zweiklassengesellschaft geworden - oben die Bayern, ganz weit dahinter der Rest.“[1]
[1] „Deutlicher wird die paralympische Zweiklassengesellschaft bei Sommerspielen: In London 2012 kamen vierzig Prozent der 4500 Teilnehmer aus neun wohlhabenden Ländern, insgesamt waren 164 Nationen vertreten.“[2]
[1] „In der Schweiz gibt es heute mehr privates Sicherheitspersonal als Polizisten. […] «Das führt zu einer weiteren Verstärkung einer Zweiklassengesellschaft», so Mohler: «Die einen können sich mehr Sicherheit leisten, die anderen nicht.»“[3]
[1] [Schlagzeile:] „Beamte und Angestellte an Schulen – Zweiklassengesellschaft im Lehrerzimmer“[4]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] mit Verb: eine Zweiklassengesellschaft schaffen / überwinden
[1] mit Verb (reflexiv): eine Zweiklassengesellschaft entwickelt sich
[1] in Kombination: vor einer Zweiklassengesellschaft warnen

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Zweiklassengesellschaft
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalZweiklassengesellschaft
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Zweiklassengesellschaft
[*] Wikipedia-Suchergebnisse für „Zweiklassengesellschaft
[*] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Zweiklassengesellschaft
[1] Duden online „Zweiklassengesellschaft
[1] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Zweiklassengesellschaft“ auf wissen.de

Quellen:

  1. Andreas Sten-Ziemons: Sport – Keine Saison für die Geschichtsbücher. In: Deutsche Welle. 11. Mai 2014 (URL, abgerufen am 21. Juli 2020).
  2. Ronny Blaschke: Olympia – Satellitentechnik für die Kurvenfahrt. In: Deutsche Welle. 10. März 2014 (URL, abgerufen am 21. Juli 2020).
  3. Vanessa Nikisch, Sandro Brotz: Schweiz - Mehr private Sicherheitsleute als Polizisten in der Schweiz. In: Schweizer Radio und Fernsehen. 22. Mai 2013 (URL, abgerufen am 21. Juli 2020).
  4. Gerhard Brack: Beamte und Angestellte an Schulen - Zweiklassengesellschaft im Lehrerzimmer. In: Bayerischer Rundfunk. 17. Januar 2018 (URL, abgerufen am 21. Juli 2020).