vorliegen

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vorliegen (Deutsch)[Bearbeiten]

Verb[Bearbeiten]

Person Wortform
Präsens ich
du
er, sie, es liegt vor
Präteritum er, sie, es lag vor
Konjunktiv II er, sie, es läge vor
Imperativ Singular
Plural
Perfekt Partizip II Hilfsverb
vorgelegen haben, sein
Alle weiteren Formen: Flexion:vorliegen

Anmerkung:

Das Verb wird heute nur noch unpersönlich verwendet. Die räumliche Bedeutung, die es einmal hatte, verschwand mehr und mehr vor den übertragenen Bedeutungen.[1]

Worttrennung:

vor·lie·gen, Präteritum: lag vor, Partizip II: vor·ge·le·gen

Aussprache:

IPA: [ˈfoːɐ̯ˌliːɡn̩]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild vorliegen (Info)

Bedeutungen:

[1] Material, Unterlagen: physisch an einem Ort vorhanden sein
[2] Sachverhalt: sich so verhalten

Herkunft:

Zusammensetzung aus dem Präfix vor- und dem Verb liegen

Sinnverwandte Wörter:

[1, 2] bestehen, existieren, vorhanden sein
[2] sich um etwas handeln

Beispiele:

[1] „Schon kurz darauf scheint das Interesse an der Kapelle nachgelassen haben, da kaum noch schriftliche Zeugnisse vorliegen.[2]
[1] Hat ein Entschuldigungsschreiben vorgelegen?
[1, 2] Ich weiß nicht, ob für die Absage gute Gründe vorlagen.
[2] „Der Gesamtsozialversicherungsbeitrag wird erst zu dem Zeitpunkt fällig, zu dem die Entscheidung, dass eine Beschäftigung vorliegt, unanfechtbar geworden ist.“[3]
[2] „Es ist daher unklar, ob zwei Margaretenkapellen existierten oder eine Verwechslung vorliegt.[4]
[2] Lag in dem Fall nicht auch eine bewusste Täuschung vor?

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] ein Antrag liegt vor
[2] eine Verwechslung, ein Irrtum liegt vor

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „vorliegen
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „vorliegen
[1, 2] The Free Dictionary „vorliegen
[1, 2] Duden online „vorliegen

Quellen:

  1. Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „vorliegen
  2. Wien Geschichte Wiki: „Pankrazkapelle“ (Stabilversion)
  3. Norman Walbach: Scheinselbständigkeit. diplom.de, 2004, Seite 59 (Zitiert nach Google Books).
  4. Wien Geschichte Wiki: „Margaretenkapelle (1)“ (Stabilversion)