Weihrauch

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Weihrauch (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Weihrauch die Weihrauche
Genitiv des Weihrauches
des Weihrauchs
der Weihrauche
Dativ dem Weihrauch
dem Weihrauche
den Weihrauchen
Akkusativ den Weihrauch die Weihrauche
[1,2] Weihrauch

Worttrennung:

Weih·rauch, Plural: Weih·rau·che (selten)

Aussprache:

IPA: [ˈvaɪ̯ʁaʊ̯x]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Weihrauch (Info)

Bedeutungen:

[1] Harz, das von Weihrauchbäumen gewonnen wird und bei Verbrennung einen typischen Geruch abgibt
[2] Rauch des Harzes

Herkunft:

mittelhochdeutsch wī(h)rouh wörtlich: „heiliger Rauch“ oder „geheiligter Rauch“, althochdeutsch wīhrouh, belegt seit dem 8. Jahrhundert[1]

Synonyme:

[1] Olibanum, Weihrauchharz

Oberbegriffe:

[1] Baumharz

Unterbegriffe:

Räuchwerk
[2] Räuchermittel

Beispiele:

[1] Wir benutzen reinen Weihrauch aus dem Sultanat Oman.
[1] „Frau Mondtraut hatte sich in die Halle für den Buddha-Dienst begeben, um Weihrauch anzuzünden.“[2]
[1] „Die Leute, die das Muttergottesbild an Handtüchern getragen hatten, wurden abgelöst, die Mesner zündeten wieder Weihrauch an, und der Gottesdienst nahm seinen Anfang.“[3]
[2] Dieser Weihrauch duftet ganz vorzüglich.
[2] Zu viel Weihrauch beleidigt die Nase.
[2] „Ich roch nach Weihrauch.“[4]
[2] „Und drinnen öffnet sich der Vorhang, Priester treten Weihrauch schwenkend ein, dann ein kleiner, schmaler Mann mit Vollbart und einem fein geschnittenen Gesicht.“[5]
[2] „Während der Pfarrer den Heiligen Geist aussandte, die Gemeinde betete, der Chor die Himmel rühmen ließ, während Weihrauch wie süßlicher Nebel durchs Kirchenschiff wallte, verliebte sich Hans Tönnies in die Maria, und das schon eine Woche nach seiner Heimkehr aus Kriegsgefangenschaft.“[6]
[2] „Der Weihrauch strich durch den Raum.“[7]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] arabischer Weihrauch, äthiopischer Weihrauch, indischer Weihrauch

Wortbildungen:

beweihräuchern,
Weihrauchbaum, Weihrauchfass, Weihrauchkiefer, Weihrauchschiff, Weihrauchschiffchen, Weihrauchschifflein, Weihrauchstäbchen, Weihrauchstraße, Weihrauchstrauch, Weihrauchzeder

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1, 2] Wikipedia-Artikel „Weihrauch
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Weihrauch
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Weihrauch
[1, 2] The Free Dictionary „Weihrauch
[1, 2] Duden online „Weihrauch
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalWeihrauch

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Weihrauch“, Seite 980.
  2. Djin Ping Meh. Schlehenblüten in goldener Vase. Band 2, Ullstein, Berlin/Frankfurt am Main 1987 (übersetzt von Otto und Artur Kibat), ISBN 3-549-06673-2, Seite 45. Chinesisches Original 1755.
  3. Leo N. Tolstoi: Krieg und Frieden. Roman. Paul List Verlag, München 1953 (übersetzt von Werner Bergengruen), Seite 998. Russische Urfassung 1867.
  4. Wolfgang Büscher: Ein Frühling in Jerusalem. Rowohlt Berlin Verlag, Berlin 2014, ISBN 978-3-87134-784-9, Seite 234.
  5. Gesa Gottschalk: Haile Selassie - König der Könige. In: GeoEpoche: Afrika 1415-1960. Nummer Heft 66, 2014, Seite 126-135, Zitat Seite 128.
  6. Arno Surminski: Aus dem Nest gefallen. Sämtliche ostpreußischen Geschichten. Ullstein, Berlin 1998, ISBN 3-548-25382-2, Seite 242.
  7. Hermann Kasack: Die Stadt hinter dem Strom. Roman. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1996, ISBN 3-518-39061-9, Seite 207. Entstanden in der Zeit 1942 – 1946.