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Henker

Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch
Singular Plural
Nominativ der Henker die Henker
Genitiv des Henkers der Henker
Dativ dem Henker den Henkern
Akkusativ den Henker die Henker
[1] Henker von Greifensee

Worttrennung:

Hen·ker, Plural: Hen·ker

Aussprache:

IPA: [ˈhɛŋkɐ]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Henker (Info), Lautsprecherbild Henker (Österreich) (Info)
Reime: -ɛŋkɐ

Bedeutungen:

[1] jemand, der Hinrichtungen vollzieht

Herkunft:

frühneuhochdeutsch henger, hänger, belegt seit Anfang des 15. Jahrhunderts; dieser Form geht mittelhochdeutsch hāhære, hāher voraus.[1]
Ableitung von henken mit dem Ableitungsmorphem -er[2]

Synonyme:

[1] Scharfrichter

Weibliche Wortformen:

[1] Henkerin

Beispiele:

[1] Der Henker zog den Hebel zurück, und ließ den Delinquenten durch eine Luke stürzen.
[1] „Dann zog ihm der Henker von hinten einen Sack über den Kopf.“[3]
[1] „Ich stehe auf der Schwelle, über die auch der Henker tritt.“[4]
[1] „Entlassene Soldaten, die durch ihre Berufe an den Rand gedrängten Henker oder Totengräber, Geächtete und Rechtlose wie Zigeuner, Juden und fahrendes Volk hatten oft keine andere Chance.“[5]
[1] „Einige lachten auch, die anderen aber starrten immer noch auf den Henker, der den zweiten entkleidete.“[6]
[1] „Der Henker des Königs spuckte wieder in die Hände und legte den Peitschenschaft gehörig zurecht.“[7]

Redewendungen:

beim Henker!
den Henker nach etwas fragen
hol mich der Henker!
hols der Henker!
sich den Henker um etwas scheren
sich zum Henker scheren
weiß der Henker!
zum Henker!
zum Henker gehen

Wortbildungen:

Henkersbeil, Henkersfrist, Henkershand, Henkersknecht, Henkersmahl, Henkersmahlzeit

Übersetzungen

[Bearbeiten]
[*] Wikipedia-Suchergebnisse für „Henker
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Henker
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Henker
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Henker
[1] The Free Dictionary „Henker
[1] Duden online „Henker
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalHenker

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „henken“.
  2. Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Henker
  3. E. W. Heine: Kaiser Wilhelms Wal. Geschichten aus der Weltgeschichte. C. Bertelsmann Verlag, München 2013, ISBN 978-3-570-10148-3, Seite 35.
  4. Katja Petrowskaja: Vielleicht Esther. Geschichten. Suhrkamp, Berlin 2014, ISBN 978-3-518-42404-9, Seite 247.
  5. Stefan Fröhling, Andreas Reuß: Der Spessart - Räuber, Glas und Armut. In: Konturen. Magazin für Sprache, Literatur und Landschaft. Nummer Heft 3, 1993, Seite 25-32, Zitat Seite 30.
  6. Leo N. Tolstoi: Krieg und Frieden. Roman. Paul List Verlag, München 1953 (übersetzt von Werner Bergengruen), Seite 984. Russische Urfassung 1867.
  7. Halldór Laxness: Islandglocke. Roman. Suhrkamp Taschenbuch Verlag, Frankfurt/Main 1975, ISBN 3-518-06728-1, Seite 20. Isländisch 1943-1946.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: kehren, Kehren