Wutgebrüll

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Wutgebrüll (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, n[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ das Wutgebrüll
Genitiv des Wutgebrülles
des Wutgebrülls
Dativ dem Wutgebrüll
dem Wutgebrülle
Akkusativ das Wutgebrüll

Worttrennung:

Wut·ge·brüll, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ˈvuːtɡəˌbʁʏl]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Wutgebrüll (Info)

Bedeutungen:

[1] umgangssprachlich, emotional: lautes wütendes Brüllen (einer oder vieler Personen)

Herkunft:

Determinativkompositum (Zusammensetzung) aus den Substantiven Wut und Gebrüll

Synonyme:

[1] Wutgeschrei

Sinnverwandte Wörter:

[1] Wutgeheul

Oberbegriffe:

[1] Gebrüll

Beispiele:

[1] Das Wutgebrüll der Familie in der Nachbarwohnung ist sehr laut. Schlägt da der Mann die Frau?
[1] Das Wutgebrüll meiner dreijährigen Tochter kann ganz schön anstrengend sein.
[1] „Im Augenblick, da er dem Sohn den Rücken kehrte, brach dieser in ein ebenso plötzliches wie fürchterliches Wutgebrüll aus.“[1]
[1] „Eine meiner Patientinnen berichtete, daß sie in der Kindheit zu Wutgebrüll neigte, das für sie selber und für die ganze Familie immer ein schreckliches Erlebnis war.“[2]
[1] „Das Wutgebrüll, das diesen Worten folgte, ließ dem Doc klarwerden, was auf ihn warten würde, wenn er in die Gewalt jener Schufte käme.“[3]
[1] „Das Wutgebrüll der enttäuschten, freßlüsternen Räuber war ein einziger Donner.“[4]
[1] „Ein Wutgebrüll der Menge erhob sich, als sie auf diese Weise den Hauptschuldigen ihrer Rache wenigstens für den Augenblick entkommen sah.“[5]
[1] „Das Volk empfing ihn mit einem langhallenden Wutgebrüll, in das sich Triumphrufe und Verwünschungen mischten,“[6] […].
[1] „Die lauten Pfuirufe aus der Menge steigerten sich beim Anblick dieses herausgeputzten, dem Henker verfallenen Kopfes zu einem nicht endenwollenden Wutgebrüll.[7]
[1] [1989: SSC Neapel – Werder Bremen: 2:3:] „Als in allerallerletzter Minute, in der sich alle bereits auf das 2:2 eingestellt hatten, Rufer nach einen Bilderbuchkonter das Siegtor schießt, gibt es weder einen Aufschrei noch ein Wutgebrüll, man nimmt es kaum mehr zur Kenntnis, dieses Tor.“[8]
[1] „Von neuem erschütterte ein Wutgebrüll des Tigers die Luft, doch klang es aus weiterer Entfernung.“[9]
[1] „Mit einem Wutgebrüll flog die Tigerin auf den Bändiger los, der unter der Wucht der gelben Masse zusammenbrach.“[10]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] mit Adjektiv: lautes / ohnmächtiges Wutgebrüll
[1] mit Substantiv: Wutgebrüll der Fans / der Feinde / der Menge / der Soldaten

Übersetzungen[Bearbeiten]

[*] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Wutgebrüll
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Wutgebrüll
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache – Korpusbelege [dwdsxl] Gegenwartskorpora mit freiem Zugang „Wutgebrüll
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalWutgebrüll

Quellen:

  1. Hans Fallada: Hoppelpoppel - wo bist du?. In: Projekt Gutenberg-DE. 1936, Kapitel 3 – Häusliches Zwischenspiel (URL, abgerufen am 5. Februar 2023).
  2. Michael Balint: Therapeutische Aspekte der Regression. Die Theorie der Grundstörung. Klett-Cotta, 1997, ISBN 9783608919127, Seite 224 (Original: The Basic Fault. Therapeutic Aspects of Regression (1968), aus dem Englischen übersetzt von Käte Hügel, Zitiert nach Google Books)
  3. Alfred Bekker, Horst Friedrichs, Carson Thau, Larry Lash: Vier Colt Western. 2018, ISBN 9783743814325, Seite 397 (Zitiert nach Google Books)
  4. Ernst Barlach: Fragmente aus früherer Zeit. In: Projekt Gutenberg-DE. Union Verlag Berlin, 1895-1897, Sturms Heimkehr (URL, abgerufen am 5. Februar 2023).
  5. John Retcliffe: Puebla oder Der Schatz der Ynkas. In: Projekt Gutenberg-DE. Band I, Rich. Eckstein Nachf. (H. Krüger), Berlin 1865–67, Der Missionar (URL, abgerufen am 5. Februar 2023).
  6. Thomas Henry Hall Caine: Der Sündenbock. In: Projekt Gutenberg-DE. Verlag von Velhagen und Klasing, 1891 (Originaltitel: The Scapegoat, übersetzt von Robert Koenig), XXVII. – Ben Abus Sturz. (URL, abgerufen am 5. Februar 2023).
  7. Wikisource-Quellentext „Walther Kabel: Eitel bis zum letzten Augenblick, Union Deutsche Verlagsgesellschaft, Stuttgart, Berlin, Leipzig, 1911, Seite 211
  8. Werner Raith: „Die sollen sich doch ersäufen“. SSC Neapel verliert UEFA-Cup-Hinspiel gegen Werder Bremen mit 2:3, die Fans verlieren die Lust am Kicken. In: taz.de. 24. November 1989, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 5. Februar 2023).
  9. Franz Treller: Der Letzte vom »Admiral« – Erlebnisse eines deutschen Jungen im Indischen Ozean. In: Projekt Gutenberg-DE. Union Deutsche Verlagsgesellschaft, Stuttgart, Berlin, Leipzig, Der Waldmensch (URL, abgerufen am 5. Februar 2023).
  10. Samuel Major Gardenhire: Der lange Arm. In: Projekt Gutenberg-DE. Verlag von J. Engelhorns Nachf., Stuttgart 1913 (Originaltitel: The Long Arm (1906), übersetzt von Alfred Peuker), Drittes Kapitel – Signor Tommaso (URL, abgerufen am 5. Februar 2023).