Tourismus

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Tourismus (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Tourismus
Genitiv des Tourismus
Dativ dem Tourismus
Akkusativ den Tourismus

Worttrennung:

Tou·ris·mus, kein Plural

Aussprache:

IPA: [tuˈʁɪsmʊs]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Tourismus (Info)
Reime: -ɪsmʊs

Bedeutungen:

[1] Wirtschaft: Gesamtheit des Fremdenverkehrs

Herkunft:

Die französischen Wörter „tourisme → fr“ und „touriste → fr“ wurden als offizielle Begriffe erstmals von der Société des Nations verwendet, um Reisende zu beschreiben, die mehr als 24 Stunden im Ausland verbringen. Der Begriff "Tourismus" steht zwar schon seit etwa 1810 in den deutschen Wörterbüchern, er wurde jedoch erst Ende des 19. Jahrhunderts in den allgemeinen Sprachgebrauch aufgenommen.
Mittlerweile wird unter Tourismus auch das inländische Reisen und kürzere Auslandsaufenthalte subsumiert.
Nach Telling[1] handelt es sich um eine Entlehnung im 19. Jahrhundert aus dem Französischen, nach Kluge[2] und anderen etymologischen Wörterbüchern um eine aus dem Englischen.

Synonyme:

[1] Fremdenverkehr

Unterbegriffe:

[1] Abenteuertourismus, Autotourismus, Bahntourismus (→ Eisenbahntourismus), Drogentourismus, Ferntourismus, Geburtstourismus, Geschichtstourismus, Gesundheitstourismus, Grenztourismus, Hochzeitstourismus, Individualtourismus, Jagdtourismus, Katastrophentourismus, Kulturtourismus, Kurtourismus, Massentourismus, Medizintourismus, Ökotourismus, Pauschaltourismus, Prostitutionstourismus, Sextourismus, Skitourismus, Sozialtourismus, Städtetourismus, Tanktourismus, Wandertourismus, Weltraumtourismus, Wien-Tourismus
[1] übertragen: Abfalltourismus, Mülltourismus

Beispiele:

[1] „Auch im Tourismus wird dieses vage historische Gefühl kultiviert und genutzt.“[3]
[1] „Der Tourismus stellt in Koblenz einen bedeutenden ökologischen und ökonomischen Einflussfaktor dar.“[4]
[1] „An manchen Ecken sieht Berlin nachts trotz des Tourismus gespenstisch, gar ausgestorben aus.“[5]
[1] „Beim Tourismus galt seit jeher, schon seit der Kavalierstour, dass Hunger und Elend nie weit von den Fünfsternehotels entfernt sind.“[6]

Wortbildungen:

Tourismusbetrieb, Tourismusboom, Tourismusbranche, Tourismusbüro, Tourismusexperte, Tourismusfachwirt, Tourismusgeschäft, Tourismusindustrie, Tourismuskaufmann, Tourismusland, Tourismusmesse, Tourismusminister, Tourismusministerium, Tourismusorganisation, Tourismusschule, Tourismussommer, Tourismus-Krise, Tourismusverband, Tourismuswirtschaft

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Tourismus
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Tourismus
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalTourismus
[1] The Free Dictionary „Tourismus
[1] Duden online „Tourismus
[1] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Tourismus“ auf wissen.de
[1] Wahrig Fremdwörterlexikon „Tourismus“ auf wissen.de
[1] wissen.de – Lexikon „Tourismus
[*] Wahrig Synonymwörterbuch „Tourismus“ auf wissen.de
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Tourismus

Quellen:

  1. Rudolf Telling: Französisch im deutschen Wortschatz. Lehn- und Fremdwörter aus acht Jahrhunderten. Volk und Wissen Volkseigener Verlag, Berlin 1987, Stichwort: Tourismus. ISBN 3-06-521804-6.
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Tourist“, Seite 922.
  3. Hermann Bausinger: Typisch deutsch. Wie deutsch sind die Deutschen? 5. Auflage. Beck, München 2009, Seite 78. ISBN 978-3-406-59978-1.
  4. Petra Sauerborn, Michael Klein: Öko? Logisch! Ein etwas anderer Stadtrundgang. In: Thomas Brühne, Stefan Harnischmacher (Herausgeber): Koblenz und sein Umland. Eine Auswahl geographischer Exkursionen. Bouvier, Bonn 2011, ISBN 978-3-416-03338-1, Seite 38-45, Zitat Seite 39.
  5. Wladimir Kaminer: Onkel Wanja kommt. Eine Reise durch die Nacht. Goldmann, München 2014, ISBN 978-3-442-47364-9, Seite 86.
  6. Paul Theroux: Ein letztes Mal in Afrika. Hoffmann und Campe, Hamburg 2017, ISBN 978-3-455-40526-2, Seite 103. Originalausgabe: Englisch 2013.