Teddyboy

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Teddyboy (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Teddyboy die Teddyboys
Genitiv des Teddyboys der Teddyboys
Dativ dem Teddyboy den Teddyboys
Akkusativ den Teddyboy die Teddyboys

Alternative Schreibweisen:

Teddy-Boy

Worttrennung:

Ted·dy·boy, Plural: Ted·dy·boys

Aussprache:

IPA: [ˈtɛdiˌbɔɪ̯]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Teddyboy (Info)

Bedeutungen:

[1] Jargon: (vor allem in einer Gruppe Gleichgesinnter auftretender) Jugendlicher, der sich im Aussehen und Lebensstil an die 1950er Jahre orientiert

Herkunft:

Das seit Mitte des 20. Jahrhunderts im Deutschen bezeugte Wort ist dem gleichbedeutend englischen teddy boy → en / Teddy boy → en entlehnt.[1] Die Bezeichnung geht darauf zurück, dass sich besonders in Großbritannien in den 50er Jahren aufsässige junge Männer im Stil der Mode des britischen Königs Eduard Ⅶ. kleideten, der Teddy → en (Koseform des englischen männlichen Vornamens Edward → en) genannt wurde.[1]

Gegenwörter:

[1] Hippie, Mod, Popper, Punk, Punker, Rocker

Kurzformen:

[1] Ted, Teddy

Beispiele:

[1] „‚Kein Land‘, so konstatierte jüngst das amerikanische Nachrichtenmagazin ‚Newsweek‘, ‚ist so verliebt in seine verlorene Unschuld wie die USA, und gegenwärtig blicken sie mit Stielaugen auf die fünfziger Jahre.‘ Diesen Blick zurück auf Petticoats und Pfennigabsätze, auf Teddyboys und tätowierte Teenyboppers deuten die Populär-Soziologen der Nation als ‚Suche nach einer glücklicheren Zeit, bevor es Drogen, Vietnam und Violence gegeben hat‘.“[2]
[1] „Plötzlich gab es so verdammt viele Jugendkulturen, dass man ein Buch darüber hätte schreiben können. Ich sah Walkabillies, Teddyboys, Mods, Punks. Am Ende der Siebziger kamen noch die ersten New Romantics hinzu. In jenen Tagen habe ich einen großen Teil meines Lebens an diesem Fenster verbracht. Meist lief es so, dass die Teddyboys die Punks jagten und sie zusammenschlugen.“[3]
[1] „Es gab Jugendbanden sogar auf dem Provinzgymnasium. Es gab die ‚Gothics‘, die vorerst letzte antikapitalistische Jugendbewegung. Es gab türkische Teddyboys mit Elvistolle.“[4]
[1] „‚Viel Wut, wenig Liebe‘ – war das Ihr Leben als junger Mann?
Bela B: Wütend war ich schon, aber ich war nie Teil einer Gruppe, die auf Leute losgegangen ist. Einmal haben wir in Berlin zu dritt einen Teddyboy verprügelt, was mir später sehr leidtat. Der Teddyboy wurde dann ein Freund von mir. Also ging es mir damals primär auch um Liebe, denke ich.
Welches Problem gab es zwischen Punks und Teddyboys?
Bela B: Es waren zwei gegensätzliche Jugendbewegungen.“[5]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Teddy Boy
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Teddyboy
[1] Duden online „Teddyboy
[1] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Teddyboy“ auf wissen.de
[1] Wahrig Fremdwörterlexikon „Teddyboy“ auf wissen.de
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalTeddyboy
[1] Broder Carstensen, Ulrich Busse; unter Mitarbeit von Regina Schmude: Anglizismen-Wörterbuch. Band 3: P - Z, Walter de Gruyter, Berlin/New York 1996, ISBN 3-11-014296-1, DNB 946100519, Stichwort »Teddyboy, Teddy-Boy«, Seite 1503–1504.
[1] Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. 10 Bände auf CD-ROM ; mehr als 200 000 Stichwörter mit rund 90 000 Belegen aus mehreren Hundert Quellen ; vielfältige Recherchemöglichkeiten ; für MS Windows und Apple Macintosh. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2000, ISBN 978-3-411-71001-0, Stichwort »Teddyboy«.
[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »Teddyboy«.
[1] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Fremdwörterbuch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 10., aktualisierte Auflage. Band 5, Dudenverlag, Mannheim/Zürich 2010, ISBN 978-3-411-04060-5, DNB 1007274220, Stichwort »Teddyboy«, Seite 1027.

Quellen:

  1. 1,0 1,1 Broder Carstensen, Ulrich Busse; unter Mitarbeit von Regina Schmude: Anglizismen-Wörterbuch. Band 3: P - Z, Walter de Gruyter, Berlin/New York 1996, ISBN 3-11-014296-1, DNB 946100519, Stichwort »Teddyboy, Teddy-Boy«, Seite 1503–1504.
  2. Rollende Hüften. In: DER SPIEGEL. Nummer 33, 7. August 1972, ISSN 0038-7452, Seite 109–110 (DER SPIEGEL Archiv-URL, abgerufen am 3. September 2021).
  3. West End Boy. In: DER TAGESSPIEGEL. 10. November 2002, ISSN 1865-2263.
  4. Matthias Heine: Sommer der Westalgie: Die alte Bundesrepublik war nie so langweilig, wie man uns einreden will. In: Die Welt. 1. Juli 2003, ISSN 0173-8437, Seite 27.
  5. Olaf Neumann (Interviewer), Bela B (Interviewter): „Heute ist Musik Beschallung“. In: Main-Post. 4. November 2020, Seite 12.