Nullwertigkeit

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Nullwertigkeit (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ die Nullwertigkeit die Nullwertigkeiten
Genitiv der Nullwertigkeit der Nullwertigkeiten
Dativ der Nullwertigkeit den Nullwertigkeiten
Akkusativ die Nullwertigkeit die Nullwertigkeiten

Worttrennung:

Null·wer·tig·keit, Plural: Null·wer·tig·kei·ten

Aussprache:

IPA: [ˈnʊlˌveːɐ̯tɪçkaɪ̯t], [ˈnʊlˌveːɐ̯tɪkkaɪ̯t]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Nullwertigkeit (Info)

Bedeutungen:

[1] allgemein: Eigenschaft, keinen Wert zu besitzen
[2] Linguistik, bei einem Verb: Eigenschaft, keinen Aktanten zu haben
[3] Chemie: Eigenschaft, keine Bindung mit einem anderen Atom einzugehen

Synonyme:

[1] Nichtigkeit, Wertlosigkeit
[2] Avalenz

Gegenwörter:

[3] Einwertigkeit, Zweiwertigkeit, Dreiwertigkeit
[3] Monovalenz, Bivalenz, Trivalenz

Beispiele:

[1] „Sein Streben, seine positiven Tendenzen, seine Ideale und Sehnsüchte tendieren zur Nullwertigkeit.“[1]
[1] „Zudem wird ein Akteur eine Handlungsalternative mit Nullwertigkeit und/oder Nullwahrscheinlichkeit nicht weiter beachten, soferner eine Alternative sieht, die ihm einen positiven Nutzenwert beschert.“[2]
[1] „Die geistige Anspruchslosigkeit der Interviewsequenz zeigt die Nullwertigkeit von Nachrichten.“[3]
[1] „Der Islamismus nutzt die geringe Eigenwertigkeit der Glaubensbrüder und die Nullwertigkeit des Restes der Menschheit schonungslos aus, indem er alle Bewohner westlicher Länder zu Ungläubigen macht […].“[4]
[1] „Eine Besteuerung nach der Leistungsfähigkeit läuft jetzt darauf hinaus, daß Einkommen unterhalb des Existenzminimums wegen der Nullwertigkeit der personellen Wohlfahrtsfunktion im ersten Abschnitt nicht verkürzt werden.“[5]
[2] „Von Avalenz (Nullwertigkeit) geht der Weg über Monovalenz (Einwertigkeit) zu höherer Wertigkeit durch Kombination mit Ursache-/Wirkungs-Aktanten und -Relationen.“[6]
[2] „Wird nun ein Verb z.B. durch ung-Derivation substantiviert, so wird seine Valenz meist nicht auf Nullwertigkeit reduziert. Die semantische Valenz kann beibehalten werden, so wie die Bedeutung des Verbs überhaupt.“[7]
[2] „Eine vergleichbare Verbgruppe , für die Pilawa keine Belege findet und für die die Bezeichnung der Nullwertigkeit besonders angebracht ist, sind die Witterungsverben.“[8]
[2] „Die syntaktische Valenz der untersuchten Phraseologismen reicht von der Nullwertigkeit bis zu einer Dreiwertigkeit.“[9]
[2] „Als eine Angelegenheit des Wörterbuchs aufgefaßt und deshalb ausgelassen wurde auch die gesamte Problematik der Valenz, so daß die Nullwertigkeit von Verben gegenüber der Einwertigkeit bzw. die Einwertigkeit gegenüber der Zweiwertigkeit usf. nicht als grammatische Leerstellen in der Systematisierung erscheinen.“[10]
[2] „Die Witterungsverben und ähnliche Verbtypen, bei denen mit Recht inhaltliche Nullwertigkeit angenommen wird, besetzen offenbar überhaupt keine Kasusrollen.“[11]
[2] „So meint Pustet (1997: 43) zum Passiv von Intransitiva im Nahuatl: ‚Die Valenz von Intransitiva wird auf Nullwertigkeit reduziert; dies ermöglicht es, einen Sachverhalt ohne jegliche Bezugnahme auf seine(n) Partizipanten darzustellen.‘“[12]
[3] „Die Verbrennung von Schwefel mit Sauerstoff liefert z. B. Schwefeldioxid , SO2, wobei der Schwefel aus seiner Nullwertigkeit in die positiv vierwertige Oxydationsstufe übergeht.“[13]
[3] „Dies bedingt die Nullwertigkeit und chemische Trägheit der Edelgase.“[14]
[3] „Von der hypothetischen Nullwertigkeit des Heliums usf. erlaube ich mir hier abzusehen.“[15]
[3] „Die Nullwertigkeit gewisser Atome (Quecksilbergas) wird durch die Bewegungsverhältnisse derartiger Moleküle bei der hohen Temperatur erklärt, bei welcher die Äusserung chemischer Verwandtschaft nicht mehr zum Ausdruck kommt.“[16]
[3] „Die Wertigkeiten der Elemente schwanken zwischen Nullwertigkeit und Achtwertigkeit.“[17]

Übersetzungen[Bearbeiten]

Quellen:

  1. Hubertus Mynarek: Vom wahren Geist der Humanität. NIBE Media, 2022, ISBN 978-3-9660719-7-0, Seite 275 (Zitiert nach Google Books)
  2. Michael Schmid: Rationales Handeln und soziale Prozesse. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-322-80486-0, Seite 151 (Zitiert nach Google Books)
  3. Waltraud Wende: Filme, die Geschichte(n) erzählen. Königshausen & Neumann, 2011, ISBN 978-3-8260-4452-6, Seite 136 (Zitiert nach Google Books)
  4. Christoph S.: Vom Islam zum Islamismus, vom islamistischen Fundamentalismus zum Djihadismus. BoD – Books on Demand, 2017, ISBN 978-3-7431-5321-9, Seite 148 (Zitiert nach Google Books)
  5. Peter Bohley: Die öffentliche Finanzierung. Walter de Gruyter, 2010, ISBN 978-3-486-59956-5, Seite 180 (Zitiert nach Google Books)
  6. Vilmos Ágel: Dependenz und Valenz / Dependency and Valency. 1. Halbband. Walter de Gruyter, 2003, ISBN 978-3-11-019411-1, Seite 166 (Zitiert nach Google Books)
  7. Klaus Welke: Valenzgrammatik des Deutschen. Walter de Gruyter, 2011, ISBN 978-3-11-019538-5, Seite 255 (Zitiert nach Google Books)
  8. Claus D. Pusch: Morphosyntax, Informationsstruktur und Pragmatik. Gunter Narr Verlag, 2001, ISBN 978-3-8233-5434-5, Seite 94 (Zitiert nach Google Books)
  9. Deutsch als Fremdsprache. Herder-Institut., 1982, Seite 282 (Zitiert nach Google Books)
  10. Sabine Schmidt (Dr. phil.): Theorie der sprachlichen Leerstelle und ihre Anwendung auf das Französische. Gunter Narr Verlag, 1989, ISBN 978-3-87808-338-2, Seite 207 (Zitiert nach Google Books)
  11. Hans-Werner Eroms: Syntax der deutschen Sprache. Walter de Gruyter, 2012, ISBN 978-3-11-080812-4, Seite 191 (Zitiert nach Google Books)
  12. Petra Maria Vogel: Das unpersönliche Passiv. Walter de Gruyter, 2006, ISBN 978-3-11-091943-1, Seite 30 (Zitiert nach Google Books)
  13. Jürgen Dessaules: Wie funktioniert das?. Bibliographisches Institut, 1971, Seite 34 (Zitiert nach Google Books)
  14. Karl W.F. Kohlrausch: Ausgewählte Kapitel aus der Physik. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-7091-2418-5, Seite 102 (Zitiert nach Google Books)
  15. Th. Ziehen: Lehrbuch der Logik. Walter de Gruyter GmbH & Co KG, 2020, ISBN 978-3-11-166985-4, Seite 553 (Zitiert nach Google Books)
  16. Chemisches Central-Blatt. Commissions-Verlag von R. Friedländer & Sohn., 1888, Seite 599 (Zitiert nach Google Books)
  17. Kosmos. Verlag des Kosmos, Gesellschaft der Naturfreunde, 1952, Seite 162 (Zitiert nach Google Books)