Hattert

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Hattert (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Hattert die Hatterte
Genitiv des Hatterts der Hatterte
Dativ dem Hattert den Hatterten
Akkusativ den Hattert die Hatterte

Worttrennung:

Hat·tert, Plural: Hat·ter·te

Aussprache:

IPA: [ˈhatɐt]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Hattert (Info)
Reime: -atɐt

Bedeutungen:

[1] Rumänien: Gebiet einer Gemeinde samt dazugehörigem Umland (Wald- und Weideland); gesamte Fläche einer Gemeinde

Herkunft:

Das Wort ist rumänischem hotar → ro in der regionalen (transilvanischen) Bedeutung ‚[t]eritoriu în proprietatea (locuitorilor) unei comune; [t]eritoriul (cu pămînt arabil, pășuni, păduri etc.) al unei comune‘[1] entlehnt,[2] das seinerseits ungarischem határ → huGrenze[2] entstammt.[1]

Synonyme:

[1] Gemarkung, Gemeindefläche

Sinnverwandte Wörter:

[1] Gemeindeflur

Oberbegriffe:

[1] Fläche, Gebiet

Beispiele:

[1] „Diese Familie beanspruchte einen Teil des Schäßburger Hatterts (Hattert = Gemarkung, das zur Stadt gehörende Umland) sowie einen Teil der Nachbardörfer Lasseln und Dunesdorf aufgrund einer von König Ludwig I. erlassenen Urkunde.“[3]
[1] „Im Südwesten durchquert den Heldsdörfer Hattert eine Gasleitung von Zeiden zum Uran-Werk Marienburg.“[4]
[1] „Der Reichesdorfer Bauer Hans Schaas kann sich noch gut daran erinnern, als sie beide den ganzen Hattert abgrasten, um heimische Obstsorten ausfindig zu machen.“[5]
[1] „Dieser zweite Salzbrunnen liegt heute auf Sommerburger Hattert, also Gemarkung.“[6]
[1] „Ein Krug Wein von jedem Hauswirt war der Dank für das Säubern der acht Quellen auf dem Schönauer Hattert.[7]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] auf (dem) Hattert

Wortbildungen:

Hattertgraben, Hattertgrenze, Hattertkarte, Hattertname, Hattertprozess, Hattertstreit, Hattertstreitigkeit, Hattertteil

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Ulrich Ammon et al. (Herausgeber): Variantenwörterbuch des Deutschen. Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz, Deutschland, Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol sowie Rumänien, Namibia und Mennonitensiedlungen. 2., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2016, ISBN 978-3-11-024543-1, DNB 108083964X, Stichwort »Hattert«, Seite 317.

Quellen:

  1. 1,0 1,1 DEX online: „hotar
  2. 2,0 2,1 Ulrich Ammon et al. (Herausgeber): Variantenwörterbuch des Deutschen. Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz, Deutschland, Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol sowie Rumänien, Namibia und Mennonitensiedlungen. 2., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2016, ISBN 978-3-11-024543-1, DNB 108083964X, Stichwort »Hattert«, Seite 317.
  3. Odette Fabritius: Die siebenbürgische Chronik 1608–1665 des Schäßburger Stadtschreibers Georg Krauss. 150 Jahre seit der Erstausgabe in Buchform. In: Schäßburger Nachrichten. Informationsschrift der HOG-Heimatortsgemeinschaft Schäßburg e.V. Heilbronn. Nummer 38, 19. Jahrgang, Dezember 2012, Seite 64 (URL: PDF 5,57 MB, abgerufen am 20. Juni 2018).
  4. Karl-Heinz Brenndörfer: Die Energieversorgung Heldsdorfs. In: Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien. 9. Februar 2013, ISSN 1841-4346 (Onlineausgabe: URL, abgerufen am 20. Juni 2018).
  5. Christa Richter: Melikoleg - ein Verein für Bienenzucht. Alles hat auch mit Obstbau zu tun. In: Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien. 13. April 2013, ISSN 1841-4346 (Onlineausgabe: URL, abgerufen am 20. Juni 2018).
  6. Dietmar Melzer: Welche Zukunft haben in Streitfort die Kirchenburg und der Salzbrunnen? In: Siebenbürgische Zeitung. Nummer 19, 30. November 2011, Seite 25 (Onlineversion: URL, abgerufen am 20. Juni 2018).
  7. Michael Mundt: Die Quellen sind versiegt, aber die Gemeinschaft lebt. Schönauer Sachsen begehen Rinnenfest im Rahmen ihres dritten Heimattreffens. In: Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien. 18. August 2017, ISSN 1841-4346 (Onlineausgabe: URL, abgerufen am 20. Juni 2018).