Rundfunk

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Rundfunk (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Rundfunk
Genitiv des Rundfunks
des Rundfunkes
Dativ dem Rundfunk
Akkusativ den Rundfunk

Worttrennung:

Rund·funk, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ˈʁʊntˌfʊŋk]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Rundfunk (Info)

Bedeutungen:

[1] technische Übertragung von Informationen über Funkwellen mit der Absicht, eine große Anzahl von Empfängern zu erreichen
[2] die Institutionen in ihrer Gesamtheit, die Musik oder Wortbeiträge per Funk verbreiten

Abkürzungen:

Rdf., Rdfk., Rundf.

Herkunft:

Geprägt vom Funktechniker Hans Bredow im Jahre 1923, als "Funk, der in die Runde ausgestrahlt wird"[1] Kluge datiert den Begriff auf das Jahr 1918.[2]

Synonyme:

[2] Funkwesen

Oberbegriffe:

[1] Massenmedien, Funk

Unterbegriffe:

[1] Hörfunk/Radio, Fernsehen, Satellitenrundfunk

Beispiele:

[1] Der Rundfunk wurde vor rund 100 Jahren zu technischer Reife gebracht.
[2] Rundfunk spielte als Informationsmittel im 20. Jahrhundert eine entscheidende Rolle.
[2] „Das Programm unterscheide sich nur »graduell« von dem des privaten Rundfunks und werde es immer schwerer haben, in der Politik und bei der Bevölkerung seine Existenz qua öffentlicher Aufgabenleistung zu rechtfertigen.“[3]
[2] „Frau Professor Oderbruch gebe am Vormittag im Sendesaal des Rundfunks ein Konzert für die Jugend.“[4]
[2] „Erst wenn Deutschland die anachronistische Vormachtstellung der beiden Staatskirchen aus dem Steuersystem, dem Rundfunk, den Filmgremien und den Schulen verbannt, kann sich ein spirituelles und intellektuelles Leben wieder ungehemmt entfalten.“[5]
[2] „Ich beschloß, mich unverzüglich zum Rundfunk zu begeben.“[6]

Charakteristische Wortkombinationen:

[2] mit Adjektiv: öffentlich-rechtlicher Rundfunk (Lautsprecherbild Audio (Info))

Wortbildungen:

Rundfunkabkommen, Rundfunkansprache, Rundfunkanstalt, Rundfunkantenne, Rundfunkapparat, Rundfunkarchiv (→ Funkarchiv), Rundfunkautor, Rundfunkbeitrag, Rundfunkempfang, Rundfunkempfänger, Rundfunkfreiheit, Rundfunkgebäude, Rundfunkgebühr, Rundfunkgenehmigung, Rundfunkgerät, Rundfunkhörer, Rundfunkintendant, Rundfunkjournalist, Rundfunkkommentar, Rundfunkkommentator, Rundfunkmechaniker, Rundfunknetz, Rundfunkorchester, Rundfunkprogramm, Rundfunkrecht, Rundfunkredaktion, Rundfunkrede, Rundfunkreportage, Rundfunkreporter, Rundfunksender, Rundfunksendung, Rundfunksprecher, Rundfunkstaatsvertrag, Rundfunkstation, Rundfunkstudio, Rundfunktechnik, Rundfunktechniker, Rundfunkteilnehmer, Rundfunkübertragung, Rundfunkwerbung, Rundfunkzeitschrift, Rundfunkzeitung

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1, 2] Wikipedia-Artikel „Rundfunk
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Rundfunk
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalRundfunk

Quellen:

  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 3. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001, ISBN 3-411-04073-4, Stichwort: „rund“.
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Funk“, Seite 321 f.
  3. Markus Brauck: Warnschuss aus Sachsen. In: DER SPIEGEL. Nummer Heft 13, 2011, Seite 77.
  4. Hansi Sondermann: Ballade in g-Moll. Roman. Selbstverlag Books on Demand, 2017, Seite 119.
  5. Eric T. Hansen mit Astrid Ule: Die ängstliche Supermacht. Warum Deutschland endlich erwachsen werden muss. Lübbe, Köln 2013, ISBN 978-3-431-03874-3, Seite 202.
  6. Władysław Szpilman: Das wunderbare Überleben. Warschauer Erinnerungen 1939 bis 1945. Econ, Düsseldorf/München 1998 (übersetzt von Karin Wolff), ISBN 3-430-18987-X, Seite 10. Polnisch laut Vorwort: 1945.