Hungerstein

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Hungerstein (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Hungerstein die Hungersteine
Genitiv des Hungersteins
des Hungersteines
der Hungersteine
Dativ dem Hungerstein den Hungersteinen
Akkusativ den Hungerstein die Hungersteine
[1] ein Hungerstein
[1] beschrifteter Hungerstein mit Jahreszahl ‚1975‘
[2] Hungerstein mit Getreidepreisen von 1847

Worttrennung:

Hun·ger·stein, Plural: Hun·ger·stei·ne

Aussprache:

IPA: [ˈhʊŋɐˌʃtaɪ̯n]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Hungerstein (Info)

Bedeutungen:

[1] Geologie, Geschichte: bei langer Trockenheit in Flüssen zu Tage tretende große Steine, mitunter beschriftet
[2] Geschichte, Denkmal: Name/Bezeichnung verschiedener Steine, welche zur Erinnerung an eine Zeit wirtschaftlicher Not aufgestellt und beschriftet wurden, mitunter den mit damaligen hohen Lebensmittelpreisen[1]
[3] historisch, Chemie, Ökonomie: sehr harte Kruste von Rückständen in der Siedepfanne beim Sieden salzhaltiger Flüssigkeit (Sole)

Herkunft:

Determinativkompositum aus den Substantiven Hunger und Stein

Synonyme:

[3] Pfannenstein

Oberbegriffe:

[1] Stein

Beispiele:

[1] Diesen Sommer sieht man wieder Hungersteine im Fluss.
[1] „Die Hungersteine liegen nur bei extremem Niedrigwasser der Elbe oberhalb des Wasserspiegels.“[2]
[2] „Der Hungerstein am Seedamm wurde […] um 1931 angefertigt und errichtet.“[3]
[3] „Sowohl der Hungerstein und Schlamm, als auch die Mutterlauge sind werthvolle Abfallproducte, aus denen die darin enthaltenen nutzbaren Salze gewonnen werden.“[4]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Hungerstein (Wasserstandsmarkierung)
[2] Wikipedia-Artikel „Hungerstein
[3] Wikipedia-Artikel „Pfannenstein
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache – Korpusbelege [dwdsxl] Gegenwartskorpora mit freiem Zugang „Hungerstein
[3] Meyers Großes Konversationslexikon. Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens. Sechste, gänzlich neubearbeitete und vermehrte Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig/Wien 1905–1909, Stichwort „Hungerstein“ (Wörterbuchnetz), „Hungerstein“ (Zeno.org)
[1] Der Neue Herder. In 2 Bänden. Herder Verlag, Freiburg 1949, Band 1, A – L, Spalte 1763, dort Artikel „Hungersteine“.

Quellen:

  1. Wikipedia-Artikel „Hungerstein (Gernrode)
  2. Wikipedia-Artikel „Hungersteine bei Westerhüsen“ (Stabilversion)
  3. Werner Körner: Der Hungerstein am Seedamm. Abgerufen am 5. September 2022.
  4. Friedrich Julius Otto: Graham-Otto's ausführliches Lehrbuch der Chemie. Anorganische Chemie. 3. umgearbeitete Auflage. Band 2, Friedrich Vieweg und Sohn, Braunschweig 1855, Seite 256 (online: Google Books, abgerufen am 5. September 2022).