Anglizismus

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Anglizismus (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Anglizismus die Anglizismen
Genitiv des Anglizismus der Anglizismen
Dativ dem Anglizismus den Anglizismen
Akkusativ den Anglizismus die Anglizismen

Nebenformen:

veraltet: Anglismus

Worttrennung:

An·g·li·zis·mus, Plural: An·g·li·zis·men

Aussprache:

IPA: [aŋɡliˈt͡sɪsmʊs]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Anglizismus (Info)
Reime: -ɪsmʊs

Bedeutungen:

[1] Linguistik: ein Wort oder sonstiger sprachlicher Ausdruck der englischen Sprache als Entlehnung (zum Beispiel als Fremd- oder Lehnwort) in einer anderen Sprache

Herkunft:

Das Wort wurde spätestens im 18. Jahrhundert von englisch anglicism → en übernommen und dabei in eine latinisierte Form gebracht.[1]
Strukturell: Ableitung zum Wortstamm Angliz- (zum Beispiel in Anglizist) mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -ismus.[2]

Gegenwörter:

[1] Arabismus, Gallizismus, Germanismus, Gräzismus, Hebraismus, Iranismus, Italianismus, Jiddismus, Latinismus, Polonismus, Russizismus, Slawismus, Turzismus und viele andere mehr

Oberbegriffe:

[1] Entlehnung

Unterbegriffe:

[1] Amerikanismus, Britizismus, Pseudoanglizismus, Scheinanglizismus

Beispiele:

[1] Es treten heute immer mehr Anglizismen wie Action, cool, Job, Song und sorry in der deutschen Sprache auf.
[1] Dies ist ein Anglizismus, ist es nicht?
[1] „Zur Zeit werden alle europäischen Sprachen von Anglizismen überflutet. Die Aufnahme der Anglizismen und die Haltung ihnen gegenüber unterscheidet sich allerdings in verschiedenen Ländern voneinander.“[3]
[1] „Die »Überfremdung« des Wortfelds Laden durch Anglizismen hat Kritik hervorgerufen.“[4]
[1] „Bis heute vermeiden die »Micky-Maus«-Macher Anglizismen.[5]
[1] „Entgegen einer bekannten Tendenz der deutschen Gegenwartssprache sind unter Kosenamen Anglizismen kaum geläufig.“[6]
[1] „Gerade in diesem Punkt zeigt sich besonders deutlich, dass der eigentliche Motor des quichotischen Kampfes gegen Anglizismen darin zu suchen ist, dass das Neue generell abgelehnt wird, weil man sich an das Alte gewöhnt hat.“[7]
[1] „Es scheint tatsächlich wieder en vogue zu sein, den vielen Anglizismen etwas Französisches entgegen zu setzen.“[8]

Wortbildungen:

Anglizismenwörterbuch

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Anglizismus
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Anglizismus
[1] Duden online „Anglizismus
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalAnglizismus
[1] Liste von Anglizismen in der deutschen Sprache: Verzeichnis:Deutsch/Anglizismen

Quellen:

  1. Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Neubearbeitung (²DWB), Artikel: Anglizismus.
  2. Analoge Bildung zu Latinismus: Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Stichwort: „Anglizismus“.
  3. Christoph Gutknecht: Lauter böhmische Dörfer. Wie die Wörter zu ihrer Bedeutung kamen. Beck, München 1995, Seite 135. ISBN 3-406-39206-7.
  4. Helmut Glück, Wolfgang Werner Sauer: Gegenwartsdeutsch. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Metzler, Stuttgart/Weimar 1997, Seite 137. ISBN 3-476-12252-2. Kursiv gedruckt: Laden.
  5. Eike Vogel: Völlige Verflachung des Verstandes?. In: Eichsfelder Tageblatt. Nummer 201, 29.8.2011, Seite 17.
  6. Bernd Spillner: Spitznamen und Kosenamen von Jugendlichen. In: Sprachdienst. Nummer Heft 3, 2013, Seite 111–116, Zitat Seite 115.
  7. Armin Burkhardt: Die „Anglizismen-Frage“ aus der Sicht der GfdS. In: Sprachreport. Nummer Heft 1-2, 2013, Seite 38–42, Zitat Seite 40. GfdS: Gesellschaft für deutsche Sprache.
  8. Gisela Shinawa: Wörter französischen Ursprungs. In: Deutsche Welle. 10. Januar 2007 (Sendereihe: Deutsch lernen / Deutsch XXL / Deutsch im Fokus / Alltagsdeutsch, URL, abgerufen am 13. März 2020).