im Schweiße seines Angesichts

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im Schweiße seines Angesichts (Deutsch)[Bearbeiten]

Redewendung[Bearbeiten]

Anmerkung:

Das Possessivpronomen „seines“ kann durch die Possessivpronomina „meines“, „deines“, „ihres“, „unseres“ und „eures“ ersetzt werden.

Alternative Schreibweisen:

Schweiz und Liechtenstein: im Schweisse seines Angesichts

Worttrennung:

im Schwei·ße sei·nes An·ge·sichts

Aussprache:

IPA: [ɪm ˈʃvaɪ̯sə ˌzaɪ̯nəs ˈʔanɡəˌzɪçt͡s]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild im Schweiße seines Angesichts (Info)

Bedeutungen:

[1] oft scherzhaft: mit beträchtlicher Anstrengung, mit großer Mühe

Herkunft:

Dieser Ausdruck geht auf das 1. Buch Mose 3,19 LUT zurück,[1][2] wo nach dem Sündenfall Adam von Gott bestimmt wird:[1] „Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen,[…]“.[3] Die ersten Worte dieser Bibelstelle, die dem Menschen verkündet, dass er sich seinen Lebensunterhalt durch harte Arbeit verdienen muss, werden heute ganz allgemein auf ein anstrengendes, mühevolles Tun bezogen.[1]

Beispiele:

[1] „Ernuͤchtert, — bar jener ſtuͤrmiſchen Begeiſterung, die mich ausziehen ließ, der Menſchheit eine neue Welt zu erkaͤmpfen, ſah ich den langen, oͤden Weg vor mir mit all ſeinen kleinen Hinderniſſen, die im Schweiße unſeres Angeſichts uͤberwunden werden ſollten, und mit dem Ziel, das im Nebel der Ferne faſt verſchwand.“[4]
[1] „Neben den Flugblättern, die ich im Schweiße meines Angesichts, dabei oft mit frosterstarrten Fingern dutzendweise herstelle, spielen natürlich Radio und Lautsprecher die wichtigste Rolle in unserer psychologischen Kampagne.“[5]
[1] „Seitdem arbeitet H. im Schweiße ihres Angesichts.[6]
[1] „Für In-Sik, der im Schweiße seines Angesichts für diesen Erfolg gekämpft hatte, auf Kosten seiner Familie und seines Privatlebens, war dies eine Form der Anerkennung.“[7]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Schweiß
[1] The Free Dictionary „Schweiß
[1] Duden online „Schweiß
[1] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Schweiß“ auf wissen.de
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalim Schweiße seines Angesichts
[1] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Buch der Zitate und Redewendungen. 2. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-71802-3 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »Im Schweiße seines Angesichts«.
[1] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Redewendungen. Wörterbuch der deutschen Idiomatik. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4., neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. Band 11, Dudenverlag, Berlin/Mannheim/Zürich 2013, ISBN 978-3-411-04114-5, Stichwort »Schweiß: im Schweiße meines Angesichts«, Seite 677.

Quellen:

  1. 1,0 1,1 1,2 Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Buch der Zitate und Redewendungen. 2. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-71802-3 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »Im Schweiße seines Angesichts«.
  2. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Redewendungen. Wörterbuch der deutschen Idiomatik. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4., neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. Band 11, Dudenverlag, Berlin/Mannheim/Zürich 2013, ISBN 978-3-411-04114-5, Stichwort »Schweiß: im Schweiße meines Angesichts«, Seite 677.
  3. Bibel: 1. Buch Mose Kapitel 3, Vers 19 LUT
  4. Lily Braun: Memoiren einer Sozialiſtin. Kampfjahre. Roman. Erſtes bis zehntes Tauſend, Albert Langen, Muͤnchen 1909, Seite 246–247 (Zitiert nach Internet Archive).
  5. Klaus Mann: Der Wendepunkt. Ein Lebensbericht. Ungekürzte Ausgabe, Fischer Bücherei, Frankfurt am Main/Hamburg 1963 (Fischer Bücherei ; 560/561), Seite 418 (Deutschsprachige Erstveröffentlichung im S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1952).
  6. Victor Klemperer; Walter Nowojski, unter Mitarbeit von Christian Löser (Herausgeber): So sitze ich denn zwischen allen Stühlen. 1. Auflage. [Band 2] Tagebücher 1950–1959, Aufbau-Verlag, Berlin 1999, ISBN 3-351-02393-6, Seite 571.
  7. Bandi; mit einem Vorwort von Thomas Reichart und einem Nachwort von Do Hee-Yoon: Der rote Pilz. [3. Juli 1993]. In: Denunziation. Erzählungen aus Nordkorea. 4. Auflage. Piper Verlag, München 2017 (Originaltitel: 고발, übersetzt von Ki-Hyang Lee aus dem Koreanischen), ISBN 978-3-492-05822-3, Seite 183.