eingefrorener Konflikt

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eingefrorener Konflikt (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m, Wortverbindung, adjektivische Deklination[Bearbeiten]

starke Deklination ohne Artikel
Singular Plural
Nominativ eingefrorener Konflikt eingefrorene Konflikte
Genitiv eingefrorenen Konflikts
eingefrorenen Konfliktes
eingefrorener Konflikte
Dativ eingefrorenem Konflikt eingefrorenen Konflikten
Akkusativ eingefrorenen Konflikt eingefrorene Konflikte
schwache Deklination mit bestimmtem Artikel
Singular Plural
Nominativ der eingefrorene Konflikt die eingefrorenen Konflikte
Genitiv des eingefrorenen Konflikts
des eingefrorenen Konfliktes
der eingefrorenen Konflikte
Dativ dem eingefrorenen Konflikt den eingefrorenen Konflikten
Akkusativ den eingefrorenen Konflikt die eingefrorenen Konflikte
gemischte Deklination (mit Possessivpronomen, »kein«, …)
Singular Plural
Nominativ ein eingefrorener Konflikt keine eingefrorenen Konflikte
Genitiv eines eingefrorenen Konflikts
eines eingefrorenen Konfliktes
keiner eingefrorenen Konflikte
Dativ einem eingefrorenen Konflikt keinen eingefrorenen Konflikten
Akkusativ einen eingefrorenen Konflikt keine eingefrorenen Konflikte

Worttrennung:

ein·ge·fro·re·ner Kon·flikt, Plural: ein·ge·fro·re·ne Kon·flik·te

Aussprache:

IPA: [ˌaɪ̯nɡəˌfʁoːʁənɐ kɔnˈflɪkt]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild eingefrorener Konflikt (Info)

Bedeutungen:

[1] politische Lage, in der ein aktiver bewaffneter Konflikt zwar beendet, jedoch kein Friedensvertrag oder sonstiger politischer Rahmen zur Beilegung des Konfliktes zugunsten aller Konfliktparteien in Kraft gesetzt wurde

Sinnverwandte Wörter:

[1] festgefahrener Konflikt, schwelender Konflikt, kalter Krieg

Gegenwörter:

[1] aufgeheizter Konflikt, heißer Krieg

Oberbegriffe:

[1] Konflikt

Beispiele:

[1] „Mehr als zwei Jahre waren seit dem letzten Bericht verflossen, ohne daß ein nennenswerter Fortschritt in der Lösung des ‚eingefrorenen‘ Konfliktes zu verzeichnen gewesen wäre.“[1]
[1] „Der georgische Präsident Eduard Schewardnadse hat den ‚eingefrorenen Konflikt‘ um Abchasien in seinem Land in Erinnerung gerufen und die ‚Mißhandlungen, Vertreibungen und Ermordungen von Georgiern‘ in der abtrünnigen Region beklagt.“[2]
[1] „Seit 26 Jahren ist Zypern geteilt. Nun sollen neue Verhandlungen Bewegung in den eingefrorenen Konflikt bringen.“[3]
[1] „Sie könnte sich als Präzedenzfall für eine Reihe «eingefrorener» Konflikte von Transnistrien bis Südossetien erweisen.“[4]
[1] „Moskau ist von den ‚eingefrorenen‘ Konflikten um die abtrünnigen georgischen Gebiete Abchasien und Süd-Ossetien ebenso direkt betroffen wie von einer Änderung der Politik in der Ukraine.“[5]
[1] „Auch eine neue proeuropäische Regierung, so sie denn nach dem 11. Mai zustande kommt, wird die Kontrolle über den Norden des Kosovos nicht aufgeben. Sie wird versuchen, den aufgeheizten Konflikt wieder auf einen »eingefrorenen Konflikt« herunterzufahren, was schon mal ein Fortschritt wäre.“[6]
[1] „Russland, das die eingefrorenen Konflikte in Südossetien und Abchasien seit Jahren zynisch für seine Interessen genutzt hat.“[7]
[1] „Zweifellos ist der aktuelle Vorstoß auch dem Krieg zwischen Georgien und Russland um die abtrünnige Region Südossetien im vergangenen August geschuldet. Er hat die gesamte Region verunsichert und deutlich gemacht, wie schnell ein so genannter eingefrorener Konflikt außer Kontrolle geraten kann.“[8]
[1] „Aus einem eingefrorenen Konflikt im Kaukasus ist ein Krieg zwischen souveränen Staaten geworden.“[9]
[1] „Zudem verhindert vor allem der eingefrorene Konflikt um die abtrünnige Region Transnistrien, die unter russischem Einfluss steht, einen EU-Beitritt.“[10]
[1] „Seit dem 1994 geschlossenen Waffenstillstand gilt der Karabach-Konflikt als ‚eingefrorener Konflikt‘.“[11]
[1] „Das lässt einen erneuten Ausbruch des seit 1994 eingefrorenen Konflikts befürchten.“[12]
[1] „Damit sind auch Georgien und die Republik Moldau so gut wie ausgeschlossen, eben wegen der dortigen eingefrorenen Konflikte.[13]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „eingefrorener Konflikt

Quellen:

  1. Gustav Fester: Das Chaco-Problem Ⅵ. In: Zeitschrift für Geopolitik. Nummer 16, Heft 1, 1939, Seite 437 (Zitiert nach Google Books).
  2. Karl-Otto Sattler: Kaukasisches Land wird 41. Mitglied des Europarats. In: Frankfurter Rundschau. 28. April 1999, ISSN 0940-6980, Seite 2.
  3. Die Wege enden einfach an einer Hauswand. In: Zürcher Tagesanzeiger. Nummer 8, 29. Februar 2000, Seite 6.
  4. Kosovo: Einseitige Anerkennung? In: St. Galler Tagblatt. Nummer 257, 3. November 2007, Seite 2.
  5. dpa: Keine Spur von Harmonie im Bündnis: Die Nato streitet – und wächst. In: Nürnberger Zeitung. 7. März 2008, Seite 5.
  6. Andrea Böhm: Mit Feuer spielen. In: DIE ZEIT. Nummer 13, 27. März 2008, ISSN 0044-2070, Seite 2 (DIE ZEIT Archiv, abgerufen am 7. Dezember 2014).
  7. Nur Verlierer. In: Hannoversche Allgemeine. 9. August 2008, Seite 2.
  8. Barbara Oertel: Das große Spiel im Südkaukasus. IM KARABACH-KONFLIKT VERSUCHT SICH RUSSLAND ALS FRIEDENSSTIFTER. In: taz.die tageszeitung. Nummer 8726, Jahrgang 29, 4. November 2008, ISSN 0931-9085, Seite 12 (taz Print-Archiv, abgerufen am 7. Dezember 2014).
  9. Joschka Fischer: Krieg im Kaukasus: Großmacht und Hasardeur. In: Zeit Online. 21. April 2009, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 7. Dezember 2014).
  10. Ulf Mauder: Zeitenwende in Moldawien. In: Mannheimer Morgen. 31. Juli 2009, Seite 4.
  11. cla: Der Konflikt: Berg-Karabach. In: taz.die tageszeitung. Nummer 9330, Jahrgang 31, 29. Oktober 2010, ISSN 0931-9085, Seite 04 (taz Print-Archiv, abgerufen am 7. Dezember 2014).
  12. Igor Fiatti: Gas aus Baku. Aserbaidschan setzt Europa unter Druck. In: Le Monde diplomatique Online. Deutschsprachige Ausgabe. Nummer 9366, 10. Dezember 2010 (übersetzt von Barbara Schaden), ISSN 1434-2561 (URL, abgerufen am 7. Dezember 2014).
  13. Gesine Dornblüth: Machtpolitik: Russland und die „eingefrorenen Konflikte“. In: deutschlandfunk.de. 15. Oktober 2014 (URL, abgerufen am 7. Dezember 2014).