belagern

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belagern (Deutsch)[Bearbeiten]

Verb[Bearbeiten]

Person Wortform
Präsens ich belagere
du belagerst
er, sie, es belagert
Präteritum ich belagerte
Konjunktiv II ich belagerte
Imperativ Singular belager!
belagere!
Plural belagert!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
belagert haben
Alle weiteren Formen: Flexion:belagern
[1] Güns wurde 1532 von den Osmanen belagert

Worttrennung:

be·la·gern, Präteritum: be·la·ger·te, Partizip II: be·la·gert

Aussprache:

IPA: [bəˈlaːɡɐn]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild belagern (Info)
Reime: -aːɡɐn

Bedeutungen:

[1] transitiv: eine militärische Taktik anwenden, bei der eine feindliche Stellung umschlossen wird, um ihren Nachschub abzuschneiden
[2] transitiv, umgangssprachlich, von mehreren Personen: etwas oder jemanden ausdauernd umringen

Herkunft:

Erbwort von spätmittelhochdeutsch belegern → gmh „mit einem Heerlager umgeben“, einer Derivation zum Verb lagern mit dem Präfix be-[1]

Synonyme:

[1] belauern
[2] bedrängen, nötigen, umringen

Oberbegriffe:

[1] bekämpfen, bekriegen, kämpfen
[2] beobachten, erwarten

Beispiele:

[1] Die Stadt wurde mehrere Tage von den Germanen belagert.
[1] Vercingetorix belagerte daraufhin Gorgodina, eine Stadt der mit Caesar verbündeten Boier.[2]
[1] Aufständische Bauern belagerten 1597 die Burg, konnten sie aber nicht einnehmen. Auch schwedische Truppen belagerten 1645 die Burg vergeblich.[3]
[1] 1529 erreichten die Türken die Stadt Wien und belagerten sie.[4]
[2] Als er das Gebäude verließ, wurde der Sportler von zahlreichen Journalisten belagert.
[2] Unser Haus wurde von Paparazzi belagert.[5]
[2] Ist ja auch irgendwie ein Schauspieler, sagen sich manche Autogrammjäger und belagern vor dem Prinzregententheater in München auch Horst Seehofer, der über den roten Teppich zur Verleihung des Bayerischen Fernsehpreises schreitet.[6]
[2] "Ich kann hier nicht raus", sagte sie, "Fernsehteams belagern mein Haus."[7]

Wortbildungen:

Konversionen: Belagern, belagernd, belagert
Substantive: Belagerer, Belagerung

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „belagern
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „belagern
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalbelagern
[1, 2] The Free Dictionary „belagern
[1, 2] Duden online „belagern
[1, 2] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „belagern“ auf wissen.de

Quellen:

  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 272, Eintrag „belagern“.
  2. Wikipedia-Artikel „Vercingetorix“ (Stabilversion).
  3. Wikipedia-Artikel „Burg Rappottenstein“ (Stabilversion).
  4. 1529: Die Türken belagern Wien. Tessloff Verlag, 24. September 2009, abgerufen am 13. Januar 2016.
  5. Jörg Bockem: Emmanuelle Seigner. In: Zeit Online. Nummer 48/2013 (Zeitmagazin), 23. November 2013, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 13. Januar 2016).
  6. dpa: Medien: Blaue Panther für Helene Fischer, Barth und Armbruster. In: Zeit Online. 22. Mai 2015, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 13. Januar 2016).
  7. Annabel Wahba: Sibel Kekilli: Gegen den Schmerz. In: Zeit Online. Nummer 07/2010 (Zeitmagazin), 11. Februar 2010, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 13. Januar 2016).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: Ablegern, Algebren, gaberlen