Hieroglyphe

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Hieroglyphe (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ die Hieroglyphe die Hieroglyphen
Genitiv der Hieroglyphe der Hieroglyphen
Dativ der Hieroglyphe den Hieroglyphen
Akkusativ die Hieroglyphe die Hieroglyphen
[1] Hieroglyphen

Worttrennung:

Hi·e·ro·gly·phe, Plural: Hi·e·ro·gly·phen

Aussprache:

IPA: [hiʁoˈɡlyːfə], selten: [hi̯eʁoˈɡlyːfə], Bayern und Österreich auch: [hiʁoˈɡliːfə], [hi̯eʁoˈɡliːfə]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Hieroglyphe (Info), Lautsprecherbild Hieroglyphe (Info)
Reime: -yːfə, -iːfə

Bedeutungen:

[1] einzelnes Zeichen einer Bilderschrift, beispielsweise der Altägypter oder Maya
[2] scherzhaft, meist im Plural: unverständliches, unleserliches Schriftzeichen

Herkunft:

im 18. Jahrhundert von französisch hiéroglyphe → fr entlehnt, das auf griechisch ἱερογλυφικὰ γράμματα (hieroglyphika grammata→ grc „heilige Schriftzeichen“ zurückgeht[1]

Oberbegriffe:

[1] Schriftzeichen

Unterbegriffe:

[1] Maya-Hieroglyphe

Beispiele:

[1] Die Wände waren mit Hieroglyphen übersät.
[1] „Dazu war wieder eine Entzifferung nötig, nämlich von Inschriften aus Syrien, die mit Bildzeichen oder Hieroglyphen geschrieben sind.“[2]
[1] „Die Hieroglyphen selbst waren aber noch weiter in Gebrauch; die jüngsten stammen aus dem 4. Jahrhundert nach Christus.“[3]
[1] „Daher suchen die Gelehrten bis heute nach Gemeinsamkeiten zwischen den Piktogrammen der Sumerer und den Hieroglyphen der Ägypter.“[4]
[1] „Anders als bei den ägyptischen Hieroglyphen ist das Wissen um die Runen in Skandinavien nie verloren gegangen.“[5]
[1] „Die ägyptische Aussprache ist natürlich nur ungenau bekannt, zumal in den Hieroglyphen nur die Mitlaute geschrieben werden.“[6]
[1] „Er fand heraus, dass jede Hieroglyphe drei verschiedene Dinge bedeuten kann: eine Figur oder einen Gegenstand, ein Symbol und einen Laut.“[7]
[2] Ich konnte seine Hieroglyphen beim besten Willen nicht entziffern.
[2] „Narcisse bedeckte die Seite in nicht einmal zehn Minuten mit seinen Hieroglyphen, dann legte er den Stift ab und war zufrieden mit seinem Werk, und schon im nächsten Augenblick interessierte es ihn nicht mehr.“[8]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] ägyptische Hieroglyphen

Wortbildungen:

Hieroglyphenforscher, Hieroglyphenschrift, Hieroglyphensprache, Hieroglyphentext, hieroglyphisch

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Hieroglyphe
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Hieroglyphe
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalHieroglyphe
[1, 2] Duden online „Hieroglyphe
[2] Duden. Deutsches Universalwörterbuch. 6., überarbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007. ISBN 3-411-05506-5.
[1, 2] ÖBV im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung (Herausgeber): Österreichisches Wörterbuch. Auf der Grundlage des amtlichen Regelwerks. Schulausgabe – 43. Auflage. ÖBV, Wien 2016, ISBN 978-3-209-08513-9 (Bearbeitung: Magdalena Eybl et al.; Red.: Christiane M. Pabst, Herbert Fussy, Ulrike Steiner) „Hieroglyphe“, Seite 330.

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Hieroglyphe“, Seite 412.
  2. Walter Porzig: Das Wunder der Sprache. Probleme, Methoden und Ergebnisse der modernen Sprachwissenschaft. Dritte Auflage. Francke, Bern/München 1962, S. 355.
  3. Christa Dürscheid: Einführung in die Schriftlinguistik. 3. überarbeitete und ergänzte Auflage. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2006, Seite 113. ISBN3-525-26516-6. Abkürzungen aufgelöst.
  4. Georges Jean: Die Geschichte der Schrift. Otto Maier, Ravensburg 1991, Seite 26. ISBN 3-473-51018-1.
  5. Gesa Gottschalk: Zeichen und Rätsel. In: GeoEpoche: Die Germanen. Nummer Heft 34, 2008, Seite 97-101, Zitat Seite 98.
  6. Carsten Peust: Hieroglyphisch – Wort für Wort. Reise Know-How Verlag Peter Rump, Bielefeld 1997, ISBN 3-89416-317-8, Seite 11.
  7. Christian Jacq: Die Welt der Hieroglyphen. Rowohlt, Berlin 1999 (übersetzt von Theresa Maria Bullinger, Ingeborg Schmutte), ISBN 3-87134-365-X, Seite 17. Französisches Original 1994.
  8. François Garde: Was mit dem weißen Wilden geschah. Roman. Beck, München 2014, ISBN 978-3-406-66304-8, Seite 98 f. Französisches Original „Ce qu'il advint du sauvage blanc“ 2012. weißen Wilden im Titel kursiv.