Reigenspiel

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Reigenspiel (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, n[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ das Reigenspiel die Reigenspiele
Genitiv des Reigenspieles
des Reigenspiels
der Reigenspiele
Dativ dem Reigenspiel
dem Reigenspiele
den Reigenspielen
Akkusativ das Reigenspiel die Reigenspiele

Worttrennung:

Rei·gen·spiel, Plural: Rei·gen·spie·le

Aussprache:

IPA: [ˈʁaɪ̯ɡənˌʃpiːl]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Reigenspiel (Info), Lautsprecherbild Reigenspiel (Info)

Bedeutungen:

[1] Spiel, bei dem sich die Spielenden, meist unter Musik- und Gesangsbegleitung, in Kreisformation bewegen

Sinnverwandte Wörter:

[1] Reigen, Reigentanz

Oberbegriffe:

[1] Spiel

Unterbegriffe:

[1] Kinderreigen, Kreisreigen

Beispiele:

[1] „Die Naturvölker lassen sich, wie begreiflich, in den naiven Aeußerungen der Sinnesfreude noch am weitesten gehen; aber auch in den Tänzen des Altertums, des Mittelalters und in bestimmten Modetänzen der Gegenwart treten die erotischen Tendenzen der Reigenspiele oft ganz unverhüllt zutage.“[1]
[1] „Da sind die vorwiegend den Mädchen eigenen Reigenspiele, die zahllosen Hasche- und Geschicklichkeitsspiele wie Kaiser, König, Edelmann, wer fürchtet sich vorm schwarzen Mann und wie sie alle heißen […].“[2]
[1] „In dem weiteren Kreis europäischer Staatenbeziehungen, der sich damals um Italien als Mitte herumlagert und in dem noch die stärksten von den italienischen Gliedstaaten als ebenbürtige Genossen der west- und mitteleuropäischen Großstaaten auftreten, kommt es damals schon zu dem beständigen Wechsel von Krieg und Verbündnis, der das Schlachtfeld der Kriege und der Koalitionen eher einem Reigenspiel von beständig den Partner tauschenden Tänzerpaaren, als dem Erzeugnis von ernstem und schwerem Völkerschicksal ähnlich macht.“[3]
[1] „Georg Kröll zeigt das in Round of Talk, einer aufgekratzten Runde dreier Individuen, die in mittelalterlicher Rondeliusfreude dem Reigenspiel im Kanon frönen und ihre Klanglinien als freie Gesten in die Luft zeichnen.“[4]
[1] „Er spielt an einem ungarischen Reigenspiel mit, bei dem man sich nach einem unverständlichen Gesang küssen darf.“[5]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[*] Wikipedia-Suchergebnisse für „Reigenspiel
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalReigenspiel
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Reigenspiel

Quellen:

  1. Max Rafaeli, Erwin Le Mang: Ueber die Liebe. Das große Aufklärungswerk für Braut- und Eheleute. Buchversand Gutenberg, Dresden 1933, Seite 65.
  2. Arnulf Rüssel: Das Kinderspiel. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1977, ISBN 3-5340-7051-8, Seite 2.
  3. Kurt Breysig: Die Geschichte der Seele im Werdegang der Menschheit. Walter de Gruyter, Berlin 1931, Seite 122.
  4. Frank Hilberg: Der Wind, das unstete Kind. In: Zeit Online. 17. September 1998, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 19. Mai 2019).
  5. Marlies Menge: Was macht Solidarität? Spaß!. In: Zeit Online. 3. August 1973, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 19. Mai 2019).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: Speierlinge