Pikuach Nefesch

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Pikuach Nefesch (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, n[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ das Pikuach Nefesch
Genitiv des Pikuach Nefesch
Dativ dem Pikuach Nefesch
Akkusativ das Pikuach Nefesch

Alternative Schreibweisen:

Pikkuach, Pikuah, Pikkuah, Piquach, Piqquach, Piquah, Piqquah beziehungsweise Nefesh

Worttrennung:

Pi·ku·ach Ne·fesch, kein Plural

Aussprache:

IPA: [piˈkuːax ˈnɛfəʃ]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Pikuach Nefesch (Info)

Bedeutungen:

[1] jüdische Religion: Rettung aus Lebensgefahr; zulässiger Bruch der Gebote der Halacha, insbesondere der Schabbatgesetze bei Lebensgefahr.

Herkunft:

Transliteration von hebräisch פִּקּוּחַ נֶפֶשׁ (wörtlich: „Aufsicht/Wachen über die Seele“). Die Entwicklung des Prinzips wird meist mit einer Entscheidung der Makkabäer in Verbindung gebracht, die Selbstverteidigung am Schabbat ermöglicht (1Makk 2,39-41)[1]

Gegenwörter:

[1] Mitzwa

Oberbegriffe:

[1] Halacha

Beispiele:

[1] „Die Torah erteilte dem Arzt die Erlaubnis zu heilen, und es ist eine Mizwa, und in [Rettung aus] Lebensgefahr (Pikuach Nefesch) beinhaltet, und wer sich weigert ist ein Blutvergießer, sogar wenn jener jemanden hat, der ihn heilt, denn nicht von jedermann erlangt ein Mensch Heilung.“[2]
[1] So gesehen geht es hier auch um ein religiöses Gebot, denn „Pikuach Nefesch“, die Errettung eines Menschenlebens, ist von so hohem Wert, dass es über allem steht, sogar über dem religiösen Gesetz, z.B. zum Schabath.[3]
[1] „Diese Prinzipien verunmöglichen den Eingriff an einer Leiche, jedoch kommt auch hier wieder das Konzept von „pikuach nefesch“ zum Zug.“[4]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] Safek Pikuach Nefesch

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Pikuach Nefesch

Quellen:

  1. Pikuach Nefesch, Bibelwissenschaft.de. Abgerufen am 22. Oktober 2019.
  2. Moritz Figdor, Halacha und Fragen am Ende des Lebens, Dissertation, LMU, 2015, S. 40. Abgerufen am 22.Oktober 2019.
  3. Organtransplantation und Pikuach Nefesch: Als hätte er die ganze Welt gerettet, Pharmakon. net, 4. Dezember 2013. Abgerufen am 22.Oktober 2019.
  4. Tobias Hoenger, Lebensende und Hirntod aus Sicht der jüdischen Bioethik, Grin, Seminararbeit, 2008. Abgerufen am 22.Oktober 2019.