Assyrisch

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Assyrisch (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, n[Bearbeiten]

Singular 1 Singular 2 Plural
Nominativ (das) Assyrisch das Assyrische
Genitiv (des) Assyrisch
(des) Assyrischs
des Assyrischen
Dativ (dem) Assyrisch dem Assyrischen
Akkusativ (das) Assyrisch das Assyrische

Anmerkung:

Die Form „das Assyrische“ wird nur mit bestimmtem Artikel verwendet. Die Form „Assyrisch“ wird sowohl mit als auch ohne bestimmten Artikel verwendet.

Worttrennung:

As·sy·risch, Singular 2: das As·sy·ri·sche, kein Plural

Aussprache:

IPA: [aˈsyːʁɪʃ]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Assyrisch (Info)
Reime: -yːʁɪʃ

Bedeutungen:

[1] Semitistik, Akkadistik: ausgestorbene Sprache im Norden des damaligen Mesopotamiens, nördlicher Dialekt[1] des Akkadischen
[2] Akkadistik, veraltet: bis zum frühen 20. Jahrhundert Bezeichnung für Akkadisch[2]
[3] Semitistik, Naher Osten: Sprache der Assyrer2, kurz für: assyrisch-neuaramäischer Dialekt → WP

Abkürzungen:

[1, 2] Ass.

Herkunft:

Substantivierung des Adjektivs assyrisch durch Konversion

Gegenwörter:

[1] Babylonisch

Oberbegriffe:

[1] Akkadisch
[2] semitische Sprache
[3] Neuaramäisch

Unterbegriffe:

[1] Altassyrisch, Mittelassyrisch, Neuassyrisch

Beispiele:

[1] „[›Assyrer‹ …] sind christliche Araber, die eine Variante des Neuaramäischen sprechen. Das alte Assyrisch ist also keine Vorstufe der modernen Sprache gleichen Namens.“[3]
[1] „Assyrisch ist neben dem Babylonischen einer der beiden Hauptdialekte des Akkadischen, einer semitischen Sprache.“[4]
[1] „Wir müssen auch darauf verzichten, die besondere Entwicklung des Assyrischen im Gegensatz zum Babylonischen eingehender darzustellen.“[5]
[1] „Ob wir daraus, dass die Kontraktionen im Babylonischen meist viel früher durchgeführt wurden als im Assyrischen, auf einen im Assyrischen etwas weniger starken Wortakzent schliessen dürfen, ist noch nicht klar.“[6]
[1] „Assyrisch beherrscht er gewiss schon einigermaßen, […] aber Assyrisch ist eine tote Sprache, eine reine Schriftsprache der Gelehrten.“[7]
[2] „Ich habe bereits an einem anderen Orte die Aufmerksamkeit der Fachgenossen auf die Uebereinstimmung des Assyrischen mit den übrigen semitischen Sprachen auch was die Namen für Thiere betrifft gelenkt.“[8]
[2] „Wenn einem assyrischen Worte, dessen Herkunft durch ein ähnlich klingendes sumerisches Wort in Frage gestellt wird, in den übrigen semitischen Sprachen Verwandte zur Seite stehen, muss zunächst untersucht werden, ob nicht letztere etwa aus dem Assyrischen entlehnt worden sind.“[9]
[3] „Assyrer sind eine Assyrisch sprechende ethnische Minderheit im Nahen Osten.“[10]
[3] „Erstaunlich bleibt die […] Tatsache, dass viele Wörter nicht dem ‚Klassischen Syrisch‘ entnommen werden können, sondern auf eine weit ältere Sprachwurzel zurückzuführen sind. Das ‚moderne Assyrisch‘ habe demnach Vokabeln aus dem Akkadischen bzw. Alt-Assyrischen konserviert.“[11]
[3] „Der Terminus ašuriAssyrisch‘ ist die arabische Bezeichnung des Neuaramäischen der Khabur-Assyrer, […] die Assyrer selber verwenden diesen Ausdruck nur Fremden gegenüber.“[12]
[3] „[…] mit einem Sprachaustausch hast du alles, was du brauchst um Assyrisch zu üben und zu lernen.“[13]
[3] „Assyrisch ist in keinem Land die offizielle Landessprache […]“[14]

Übersetzungen[Bearbeiten]

Quellen:

  1. Wikipedia-Artikel „Akkadische Sprache: Dialekte
  2. Hans Bauer, Pontus Leander: Historische Grammatik der hebräischen Sprache des Alten Testaments. Teil 1, Edition Olms, Max Niemeyer (Tübingen), Halle 1922, ISBN 3-487-00207-8, Seite 2, DNB 36518098X (online, abgerufen am 9. Januar 2019)
  3. Harald Haarmann: Sprachenalmanach. Zahlen und Fakten zu allen Sprachen der Welt. Campus-Verlag, Frankfurt/Main, New York 2002, ISBN 978-3-593-36572-5, Seite 256, DNB 963579460 (online, abgerufen am 9. Januar 2019)
  4. Wikipedia-Artikel „Assyrer#Assyrische_Sprache“ (Stabilversion)
  5. Artur Ungnad, Lubor Matouš: Grammatik des Akkadischen. Völlig neubearbeitet von Lubor Matouš. 6. Auflage. C. H. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-02890-8, Seite 7, DNB 987021001 (online, abgerufen am 8. Januar 2019)
  6. Wolfram von Soden: Grundriss der akkadischen Grammatik. In: Pontificium Institutum Biblicum (Herausgeber): Analecta Orientalia. 33, Rom 1952, Seite 46, DNB 364638982 (online, abgerufen am 8. Januar 2019), § 38 b
  7. Joachim Elschner-Sedivy: Myrte, bang vor dem Frost. Vier Kunstgeschichten. Books on Demand, Norderstedt 2012, ISBN 978-3-8448-1617-4, DNB 1023597667 (online, abgerufen am 9. Januar 2019)
  8. Eberhard Schrader: Ueber einige Thiernamen im Assyrischen.. In: Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft. 27. Band, Leipzig 1873 (Reprint 1968), Seite 706 (online: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, abgerufen am 9. Januar 2019)
  9. Pontus Leander: Ueber die sumerischen Lehnwörter im Assyrischen. Akademische Abhandlung zur Erlangung der Doktorwürde an der Universität Uppsala. Akademische Buchdruckerei, Uppsala 1906, Seite 2 (online auf archive.org, abgerufen am 9. Januar 2019)
  10. Wikipedia-Artikel „Assyrer (Gegenwart)“ (Stabilversion)
  11. Saliba Suryoyo: Neu-Syrisch, Aramäisch oder doch lebendiges Assyrisch? In: bethnahrin.de. 28. September 2013, abgerufen am 8. Januar 2019.
  12. Shabo Talay: Die neuaramäischen Dialekte der Khabur-Assyrer in Nordostsyrien. Einführung, Phonologie und Morphologie. Harrassowitz, Wiesbaden 2008, ISBN 978-3-447-05702-8, Seite 9, DNB 987474650 (online, abgerufen am 9. Januar 2019)
  13. Assyrisch lernen. In: MyLanguageExchange.com. Abgerufen am 8. Januar 2019.
  14. Länder, in denen Assyrisch gesprochen wird. In: Laenderdaten.info. Lars Eglitis, abgerufen am 8. Januar 2019.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Altsyrisch