Alfanzerei

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Alfanzerei (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ die Alfanzerei die Alfanzereien
Genitiv der Alfanzerei der Alfanzereien
Dativ der Alfanzerei den Alfanzereien
Akkusativ die Alfanzerei die Alfanzereien

Worttrennung:

Al·fan·ze·rei, Plural: Al·fan·ze·rei·en

Aussprache:

IPA: [alfant͡səˈʁaɪ̯]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Alfanzerei (Info)
Reime: -aɪ̯

Bedeutungen:

[1] Gaukelei, Possenreißerei
[2] seltener: leichter Betrug

Herkunft:

Substantivierung von mittelhochdeutsch: alfanzen, alefanzen, „Possen reißen“, von alfanz - Possen, Betrug, Gaukler, Schwindler und Verb, verwandt mit Firlefanz, auch mit italienisch: all' avanzo „zum Vorteil“ in Verbindung gebracht + Suffixe er und -ei[1]

Synonyme:

[1] Gaukelei, Possenreißerei
[2] Schwindelei, Schwindel

Gegenwörter:

[1, 2] Ehrlichkeit, Offenheit, Transparenz

Beispiele:

[1] „Das lohnt bei der ausgezeichneten Besetzung allemal, und die Verfremdungseffekte und flächigen Attraktionen, mit denen die Bühne prachtvoll bevölkert und belebt ist, legen nebenher den Subtext der Geschichte frei, der vom Sieg des Christentums und der Zivilisation über altheidnische Alfanzereien und Satanismen berichtet.“[2]
[1] „[…] daß man durch gewisse Hokuspokus die Ströme könne nach ihren Quellen zurücktreiben, das Meer fesseln, den Winden ihren Odem benehmen, die Sonne innehalten, den Mond schäumen, die Gestirne herabreißen, den Tag aufheben, die Nacht anhalten und was dergleichen Alfanzerei mehr ist!“[3]
[2] „Der Schäfflertanz erschien ihm als ‚eine Alfanzerei, die im Grunde nichts als Bettelei ist.‘“[4]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[*] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Alfanzerei
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Alfanzerei
[1, 2] Duden online „Alfanzerei
[1, 2] Duden. Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4., aktualisierte Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, Stichwort: „Alfanzerei“. ISBN 3-411-04164-1
[1] Hermann Paul: Deutsches Wörterbuch. 10. Auflage Niemeyer, Tübingen 2002, Stichwort „Alfanzerei“. ISBN 3-484-73057-9.
[1, 2] Meyers Konversationslexikon 1885-1892[5]

Quellen:

  1. Kluge. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Bearbeitet von Elmar Seebold. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. de Gruyter, Berlin/ New York 2002, Stichwort: „alfanzen“. ISBN 3-11-017472-3.
  2. Das Ende der Alfanzerei
  3. Apuleius, Der goldene Esel, übersetzt von August Rode, 1. Teil, 1. Buch
  4. Schachbrett mit Schäfflern
  5. Stichwort: „Alfanz, Alefanz“.