waleien

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waleien (Deutsch)[Bearbeiten]

Verb[Bearbeiten]

Person Wortform
Präsens ich waleie
du waleist
er, sie, es waleit
Präteritum ich waleite
Konjunktiv II ich waleite
Imperativ Singular waleie!
Plural waleit!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
gewaleit haben
Alle weiteren Formen: Flexion:waleien
[1] DDR-Briefmarke zum Thema Waleien

Worttrennung:

wa·lei·en, Präteritum: wa·lei·te, Partizip II: ge·wa·leit

Aussprache:

IPA: [vaˈlaɪ̯ən]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild waleien (Info)
Reime: -aɪ̯ən

Bedeutungen:

[1] sorbisches Brauchtum: Ostereier eine abschüssige Bahn hinunterrollen lassen, um andere Eier, die in der Bahn aufgestellt sind, zu treffen

Herkunft:

vom niedersorbischen Verb walaś → dsbwälzen[1][2]

Synonyme:

[1] walen, walkeien

Beispiele:

[1] „Die jüngsten Ausstellungsbesucher haben anschließend die Möglichkeit, im Freien nach altem Brauch und Spielregeln zu waleien.[3]
[1] „Erzieherinnen und Eltern verzierten mit den Jüngsten die farbigen Eier, bastelten Nester und waleiten mit viel Vergnügen.“[4]
[1] „Es konnte gewaleit werden, und ein Lagerfeuer mit Stockbrot gab es auch.“[5]
[1] „Die Kinder können morgen Marzipanfiguren gestalten und waleien, Eier angeln sowie Eier bemalen.“[6]
[1] „Zum Wanderabschluss wird bei schönem Wetter im Hof-Biergarten gegrillt, und es kann gewaleit werden.“[7]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Bronisch: Grundzüge der deutschen Mundart, welche inmitten der sorbischen Bevölkerung und Sprache in der Niederlausitz und in den nördlichen Theilen der Oberlausitz gesprochen wird. In: Gottlob Traugott Leberecht Hirche (Herausgeber): Neues Lausitzisches Magazin. Neununddreißigster Band, Selbstverlag der [Oberlausitzischen] Gesellschaft [der Wissenschaften] und in Kommission der Buchhandlung von Gustav Köhler, Görlitz 1862, Seite 189 (Google Books)
[1] www.spreewald-info.de
[1] www.sorbische-ostereier.de
[1] www.cottbus.de
[1] Bilder: [1], [2], [3]

Quellen:

  1. Bronisch: Grundzüge der deutschen Mundart, welche inmitten der sorbischen Bevölkerung und Sprache in der Niederlausitz und in den nördlichen Theilen der Oberlausitz gesprochen wird. In: Gottlob Traugott Leberecht Hirche (Herausgeber): Neues Lausitzisches Magazin. Neununddreißigster Band, Selbstverlag der [Oberlausitzischen] Gesellschaft [der Wissenschaften] und in Kommission der Buchhandlung von Gustav Köhler, Görlitz 1862, Seite 189 (Google Books)
  2. Deutsch-Niedersorbisches Wörterbuch „wälzen
  3. Gabrielle Philipp: Familiennachmittag in der Galerie am Schloss. In: Lausitzer Rundschau Online. 8. April 2003 (URL, abgerufen am 6. April 2012).
  4. Bernd Marx: Vergnügt um die Wette waleien. In: Lausitzer Rundschau Online. 26. März 2005 (URL, abgerufen am 6. April 2012).
  5. Werkstatt in Lübbenau. Lilly und Sandy Langer aus Lübbenau haben für das Ostefest gebastelt. In: Lausitzer Rundschau Online. 16. April 2009 (URL, abgerufen am 6. April 2012).
  6. Ostereierbörse morgen in Sabrodt. In: Lausitzer Rundschau Online. 24. März 2005 (URL, abgerufen am 6. April 2012).
  7. Durch Fließtäler, Läuche und lauschige Wälder. Für Wanderlustige gibt es am Osterwochenende mindestens zwei Angebote in der Region. In: Lausitzer Rundschau Online. 27. März 2007 (URL, abgerufen am 6. April 2012).